Heike Zinkl

Es ist doch unsere Welt

Es ist doch unsere Welt!

Stell dir vor es ist Krieg
und keiner hat `s bemerkt, denn Du hast nur geredet.
Du stehst auf, an diesem Morgen
und öffnest das Fenster.
Du atmest tief ein, diese Luft, an diesem Morgen
und ein Stich durchfährt dich;
Du siehst deine Welt, und doch-
Es ist niemand mehr da, der dich hört und sieht,
nur die Häuser, Gegenstände der verlorenen Welt!
Bomben erfunden- um Menschen zu töten
ließen leere Hüllen, kalte offene Luken –als Mahnmal- stehen!
Doch für wen?
Du kriechst hinaus-
Mächtig,
schmächtig,
klein und
ängstlich
siehst du aus
und Du denkst freudig erregt – Ich habe gesiegt!
Doch um welchen Preis? Für wen?
Dann fällst du um;
mitten im Jubeln

Es ist Ruhe auf dieser friedlichen Welt.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.02.2012. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Trilettantia ist der Titel einer Erzählung, deren Handlung Ende des 22. Jahrhunderts spielt. Trilettantia ist keine SF-Erzählung, was sie vielleicht auf den ersten Blick zu sein scheint. Was in Trilettantia in der Zukunft spielt, ist die Gegenwart, die beleuchtet wird aus einer Perspektive, die unsere heutige Wirklichkeit überwunden zu haben scheint – jedenfalls ihrem Anspruch nach. Denn selbstverständlich geht der aufgeklärte Mensch des 22. Jahrhunderts davon aus, dass in 200 Jahren die Welt – bzw. das, was wir dann darunter verstehen werden – vernünftiger geworden ist, die Vernunft wieder ein Stückchen mehr zu sich selbst gekommen ist. Aus dieser Perspektive werden uns Strukturen und Charaktere des begonnenen 21. Jahrhunderts deutlich als Atavismen erscheinen. Nun ja: jedenfalls vielleicht...

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