Die Raupe

Eine Raupe saß gemütlich,
an des Gärtners Kohl.
sie labte sich an einem Blatt
und fühlte sich recht wohl.

Der Morgen fängt gar köstlich an,
war sie so in Gedanken
und legte alle Vorsicht ab,
bei ihrem Kräftetanken.

Sie kroch sogleich von unten,
zur Kohlspitze ins Licht.
Dort sind die Blätter zarter,
sie hatte bessere Sicht.

Bemerkte kaum den Schatten,
der immer näher kam.
Ein Sperling hatte Hunger,
sie grad ins Auge nahm.

Noch schaute sie erwartungsvoll,
hoch in die Morgensonne.
Der Vogel ihrer sicher nun,
verspeiste sie mit Wonne.

Bedenke, wenn du oben bist,
hast unten mal gesessen.
Lass dir zum Aufstieg etwas Zeit,
sonst wirst du schnell gefressen.

Das Leben viele Seiten hat,
sie sind nicht immer heiter.
Halt Ausschau nicht nach Schönheit nur,
dann kommst du sehr viel weiter.

Verfasser: Hans- Joachim Oberländer
Potsdam