Konstantin von Gunten

Lucius Lofe


Die Arme erhoben,
Auf Knien stehend,
Redet der Mann weinend,
Um Verzeihung flehend.

Und runter auf ihn,
Blickt Lucuis Lofe,
Im schwarzen Gewand,
Er ist Pfarrer im Dorfe.

Lucius hat seine Hand,
Auf des Mannes Kopf gelegt,
Und ist durch dessen Rede,
Zutiefst bewegt.

Lucius hört zu,
Was der Mann ihm berichtet,
Er nimmt alles auf,
Was der andere dichtet.

Lucius will erlösen,
Den armen Mann,
Zieht alles Böse,
An sich ran.

Schon viele andere,
Hat er befreit,
In sich aufgenommen hat,
Er Wut, Angst und Neid.

Doch drückt auf Lucius,
Die schwere Last,
Die böse Kraft,
Erdrückt ihn fast.

Es fällt ihm schwer,
Sich zu konrollieren,
Er scheint,
Den Eigenwillen zu verlieren.

Ganz unscheinbar wandern,
Die Hände von ihm,
Runter,
Zum Halse des Mannes hin.

Der Mann zögert,
Er versteht es nicht,
Doch dann erschrocken,
Verzieht er sein Gesicht.

Lucius drückt ganz fest zu,
Der Mann zappelt in seinen Händen,
Denn hat er Angst,
So zu verenden.

Dann hört er auf,
Sich zu bewegen,
Lucius lässt los,
Und flüsstert einen Segen.

Er betrachtet den Toten,
Und fühlt sich wie im Traum,
Er zieht die Leiche an der Hand,
In einen abgelegenen Raum.

Er zieht sie hoch,
Auf ein dort stehendes Fass,
Blickt um sich rum,
Und wird ganz blass.

Um Lucius Lofe herum,
Liegen auf hölzernen Bänken,
Dutzende Leichen,
Mit verdrehten Gelenken.

Da packt ihn kalte Angst,
Er könnte ihr Mörder sein,
Doch kann er nicht erinnern,
Sie geschleppt zu haben rein.

Geschwind geht Lucius hinaus,
Verlässt den grausigen Ort,
Er geht zurück zum Beichtstuhl,
Es wartet jemand dort.

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