Jan van Oosterbeek
Hundsnächte
Nein, ich schlafe nicht mit meinem Hund.
Nicht im wörtlichen und nicht im übertragenen Sinn.
Aber er mit mir.
Das passiert natürlich nur in Ausnahmesituationen.
Angefangen hat es schon mit meinem ersten Hund,
einer Königspudel Dame.
Die ließ sich nicht davon abbringen, auf meinem
Bettvorleger zu nächtigen. In der Fremde genügte
auch ein vor´s Bett gelegter Anorak.
Nur bei Gewitter oder Feuerwerk, da sprang sie auf´s Bett
und verdrückte sich in die äußerste Ecke am Fußende.
Ganz klein und mit flehenden Augen:“ Ich will gar nicht stören.“
Meine derzeitigen Beagels sind da nicht so zimperlich.
Der ältere, ein Rüde von 22 Kg, war anfangs zu Hause
mit dem Sessel der Vorgängerin zufrieden. Und auch im Hotel
reichte ihm ein mit gebrachtes Hundekissen.
Das ging aber nur solange gut, bis sein Töchterlein Bella in
unsere Junggesellen WG eintrat.
Auch ihr habe ich anfangs mein Schlafzimmer verweigert,
gegen mehr nächtigen, heftigen Protest versteht sich.
Auf der Reise, war es dann aber doch soweit: ich konnte sie
nicht aussperren. Und so weigerte sie sich sofort, auf ein
Hundekissen am Fußboden zu gehen. Ein Hops und sie war
auf dem Bett. Ich legte einen eigenen Bezug auf das Fußende
und schon war der Große auch auf dem Bett.
Wie schwer sich so ein Hund machen kann, das glaubt keiner.
22 Kg werden da mühelos zu gefühlten 50 Kg. Das merkte
ich schon, als ich nur den Bezug gerade ziehen wollte.
Da wusste ich noch nicht, was mich in der Nacht erwartete.
Nachts wurde die Situation voll von den Hunden beherrscht:
Ich wachte auf der Bettkante auf und fühlte die beiden Hunde
mitten im Bett. Der eine schnarchte und die andere träumte
und trommelte mir im Schlafe mit ihren Beinen wie in vollem
Lauf gegen den Rücken.
Ich versuchte zumindest die Kleine etwas von mir fort zu schieben.
Aber das klappte nur zentimeterweise. Zu müde von langer Autofahrt,
fand ich nicht die Kraft licht zu machen und auf zu stehen, um die
Hundebande zu vertreiben.
Nach 9 Stunden Schlaf wachte ich mit schmerzenden Schulter auf.
Die Bettkante ! Dafür entschädigten mich die Hunde mit einer liebevollen
guten Morgen Begrüßung. Sie blieben auch still, als ich sie erst allein
ließ zum Duschen über den Flur und dann auch als ich allein Frühstücken
ging. Zurück vom Frühstückszimmer bekamen sie ihr Frühstück.
Dann ein kurzer Hundespaziergang und hopp rein ins Auto für wieder
nochmal einen Tag Autofahrt. Sind sie nicht lieb ? Muss ich nächstens
für die Hunde ein Extrazimmer nehmen ?
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.04.2014.
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