Katharina K.
Leblos
Ein Mädchen
Leblos, misshandelt mit klaffenden Wunden an den Armen
Schweigend steht sie an den dunklen Gleisen
Starker Wind weht in den Bäumen
„Stirb, stirb“ fauchen sie, der Mond gönnt ihr keinen Schein
Der Zug, er kommt mit lautem Tosen, näher, schnell näher
Sie lässt sich fallen, ein letzter Schrei – ihr Todesschrei
Leben, Qualen, Hass und Leid
All das lässt sie hinter sich in ihrem unendlichen Fall
Blutende, dreckige Fleischklumpen
Überreste eines jungen, zu früh beendeten Lebens
Eines fröhlichen Mädchens mit einem Lächeln im Gesicht
Mit einem aufgesetzten Lächeln
Die Tatsache dessen und des enormen Drucks
Ließen sie fühlen, jeden Tag mehr
Die Zwecklosigkeit des Daseins ihrer selbst
Der Mut verließ sie, die Angst ließ sie sterben
Zu groß war der Zweifel von Morgen
Zu klein die Errungenschaft des vergangenen Tages
Freunde, die sie nun auch nicht mehr achteten
Zogen ihr den Boden unter den Füßen weg
Und zeigten ihr den Weg zum Anfang vom Ende
Ihre Seele lebt, noch immer ohne Ruh
Leben wollte sie bei den sterblichen Brüdern
Jetzt sucht sich Rache, doch quält nur sich selbst
Sich selbst zu bekämpfen – ihr letzter Schritt
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.05.2004.
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