Irene Beddies
Die Stimme
Die Stimme
„Ich bin dein Schatten, bin dein Gewissen,
du findest nicht Ruh, bis du ausgerissen
den bitteren Dorn
von Neid, Hass und Zorn,
bis du an Mitleid und Liebe dich bindest,
zurück zu menschlichen Werten findest.“
So hörte er mächtig die Stimme mahnen,
die ihn sollte erlösen aus falschen Bahnen.
Aus seiner Sicht
galt sie ihm nicht.
Er fühlte sich aller Warnung enthoben,
stand auf der Gesellschaftleiter ganz oben.
Wollte höher hinaus noch ein ganzes Stück,
darin sah er sein Ziel. - Es gab kein Zurück:
keinen Deut weichen,
das war sein Zeichen,
egal, wen es traf an seiner Stelle.
Machtstreben war ihm die ständige Quelle.
Gier trieb ihn an zu einem unsinnigen Mord.
Niemand entdeckte ihn. - Aber hinfort
gab es kein Schlafen
aus Angst vor Strafen.
Er rief den Himmel um Vergebung an,
fühlte sich als verlorenen Mann.
„Ich bin dein Schatten, bin dein Gewissen,
du findest nicht Ruh, bis du ausgerissen
den bitteren Dorn
von Neid, Hass und Zorn,
bis du an Mitleid und Liebe dich bindest,
zurück zu menschlichen Werten findest.“
So mahnte die Stimme abermals.
Er aber legte den Strick um den Hals.
© I. Beddies
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.10.2016.
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