Robert N. Adam

Der alte Mann

Ein alter Mann sitzt auf der Bank,
die Knochen müd', der Körper krank.
Zum Gehen braucht er eine Krücke,
und sein Zuhause ist die Brücke.
Er sitzt sehr oft und gerne hier,
trinkt immer Korn, und sehr viel Bier.
Er hört die Frauen, und die Männer,
dann wenn sie sagen,"Schau,ein Penner".
Und keiner fragt:"Wie ist's geschehen?",
denn keiner will sein Unglück sehen.
Er denkt zurück, wie's früher war,
als seine Frau den Sohn gebar.
Es ist schon viele Jahre her,
und seine Frau, lebt auch nicht mehr.
Der Sohn verließ sie irgendwann,
mit tiefer Trauer, denkt er dran.
Sie hatten einen bösen Streit,
und nachher tat's ihm wieder leid.
Doch keiner hat den Schritt gemacht,
hat über diesen Streit gelacht.
Und seine Frau, wurd' furchtbar krank,
er grämte sich, hatt' Angst, und trank.
Erst wenig, später mehr und mehr,
war durch den Tod im Innern leer.
Der Sohn weit weg, die Frau war tot,
er stand allein im Morgenrot.
Er hatte Angst vorm neuen Tag,
vor jedem weit'ren Schicksalsschlag.
Den Sohn hat er nie mehr geseh'n,
die Jahre waren nicht sehr schön.
So sitzt er heute, einsam hier,
nimmt ab und an 'nen Schluck vom Bier,
denkt daran wie es früher war,
als seine Frau den Sohn gebar.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.07.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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