Bernhard Pappe

Paule (Hommage und Abschied)


Die Würfel waren gefallen.

Hinüber ging es, an das andere Ufer des Rubikon,

Es gab kein Zurück für dich.

Dein Marsch, er wurde schwerer und schwerer,

Immer ärger drückte dich der Rucksack des Lebens auf deinen Pfaden.

Wo war sie geblieben, die Energie

Des Ungeduldigen,

Des Kämpfers,

Des Tunichtgutes,

Des Neugierigen,

Des Charmeurs,

Des Geselligen,

Des Genießers,

Einfach des Freundes?

Niemand verfügt über unbeschränkte Lebensenergie,

kein Mensch und auch kein kleines Katerchen.

 

Die Würfel waren gefallen,

Paulchen, ich bin sicher, du hast die Augenzahl selbst bestimmt.

Für dich wurde es eine Eins,

Der Tod bekam für sich eine Sechs.

Die Kraft des Unbeugsamen schlummerte noch immer in dir.

Ein letztes Ausfahren deiner Krallen,

Ein letztes Fauchen aus deinem Rachen,

Ein letztes Knurren aus deiner Kehle.

Ein rasend‘ Herz – es schlägt nicht mehr.

Du mochtest nie geschlossene Türen,

Du öffnetest sie selbst für dich.

Stoße nun die Tür, die vor dir liegt, einfach auf.

Vielleicht geht dein Blick noch einmal zu uns zurück,

Bevor du mit deiner Wanderung beginnst.

Einen Rucksack benötigst du nicht mehr,

Auch die Würfel sind längst zu Staub zerfallen.

Gegen die Illusion der Dunkelheit zünden wir dir ein Licht an,

Erspüre für dich im Nebel die Welt des Glanzes.

Paul, Adieu Mon Ami.

 

© BPa / 05-2021

Bild zum Gedicht Paule (Hommage und Abschied)

Du kamst, dein Da-Sein und dein So-Sein machte dich zu einem Wegbegleiter und Freund für eine lange Zeit.
Paul, Paule, Paulchen, Miezekater oder einfach nur das Katerchen - So viele Jahre, so viele Ereignisse, sie
lassen sich nicht einfach in ein paar Worte kleiden.
Dein unbändiges Ich fand gewiss den rechten Weg.
Katzenhimmel? Der wäre dir zu langweilig.
Lieber hin zu dem Ort, an den es auch den Menschen zieht.
Bernhard Pappe, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.05.2021. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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