Jana Hentzschel

Metamorphose

Die kleine Raupe Isabell
kann eines richtig gut und schnell,
sie frisst an einem Tag ein Blatt,
den Gärtner ärgert’s, sie macht’s satt.
 
Doch eines Tages, als sie kaut
und dabei in die Gegend schaut,
da denkt sie plötzlich über sich:
„Wer bin ich denn nun eigentlich?
 
Was ist das Leben? Was mein Sinn?
Wo komm ich her? Wo will ich hin?
Ist das mein Dasein bis zum Schluss?
Wo bleibt die Liebe, wo ein Kuss?“
 
Und plötzlich ist sie ganz frustriert,
ist müde, wütend, deprimiert,
sie stellt sogar das Kauen ein
und flüchtet, will alleine sein.
 
Die Haut wird spröde und sie juckt,
ein jeder Muskel kräftig zuckt,
ihr Körper fühlt sich seltsam an:
„Was werd’ ich jetzt? Ein Raupenmann!?“
 
Ihr kam schon manchmal der Verdacht,
dass sie noch eine Wandlung macht;
nun rutscht sie aus der Enge raus
und fliegt auf einmal hoch hinaus.
 
© Jana E. Hentzschel

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Der Stieglitz hat ´ne Meise: Gedichte von Jana Hentzschel



Aus dem Wald in die Pfanne ... Tief unterm Büschel Gras versteckt, mit einem Blatt noch abgedeckt, beobachtet ein Pilz im Wald so manch befremdliche Gestalt. Sie schlurfen, ein paar trampeln auch, in Stiefeln und 'nem Korb vorm Bauch, das scharfe Messer in der Hand, den Blick zum Boden stets gewandt. Ein Freudenschrei, ein scharfer Schnitt, so nehmen sie Verwandte mit; und der versteckte Pilz, der weiß, im Tiegel ist es höllisch heiß. So brutzeln aber will er nicht! Da bläst ein Sturm ihm ins Gesicht, es rauscht und wirbelt ringsherum, schon bebt der Wald - ein Baum fiel um. Genau auf seinen Nachbarn drauf. Das ändert seinen Denkverlauf: "Welch übles Ende: Einfach platt! Da mach' ich lieber Menschen satt." Drum reckt er sich aus dem Versteck, er will jetzt plötzlich dringend weg: "Vergesst mich nicht! Ich bin gleich hier und sehr bekömmlich, glaubt es mir."

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