Jana Hentzschel
Metamorphose
Die kleine Raupe Isabellkann eines richtig gut und schnell,
sie frisst an einem Tag ein Blatt,
den Gärtner ärgert’s, sie macht’s satt.
Doch eines Tages, als sie kaut
und dabei in die Gegend schaut,
da denkt sie plötzlich über sich:
„Wer bin ich denn nun eigentlich?
Was ist das Leben? Was mein Sinn?
Wo komm ich her? Wo will ich hin?
Ist das mein Dasein bis zum Schluss?
Wo bleibt die Liebe, wo ein Kuss?“
Und plötzlich ist sie ganz frustriert,
ist müde, wütend, deprimiert,
sie stellt sogar das Kauen ein
und flüchtet, will alleine sein.
Die Haut wird spröde und sie juckt,
ein jeder Muskel kräftig zuckt,
ihr Körper fühlt sich seltsam an:
„Was werd’ ich jetzt? Ein Raupenmann!?“
Ihr kam schon manchmal der Verdacht,
dass sie noch eine Wandlung macht;
nun rutscht sie aus der Enge raus
und fliegt auf einmal hoch hinaus.
© Jana E. Hentzschel Vorheriger TitelNächster Titel
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.03.2022.
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