Ingrid Baumgart-Fütterer

Lampenfieber einer Klavierspielerin

- Fiktion -

Ich trau mich kaum, es zu sagen,
"Prüfungsangst" schlägt mir auf den Magen
Selbstzweifel die Seele zerfressen,
was ich lernte, hab ich vergessen,
Erfolge sind wie weggeblasen,
Gedanken beginnen zu rasen
alte Fehler zum Vorschein kommen,
machen mich erst recht beklommen
mein innerer Kritiker wird laut,
riesengroß er sich vor mir aufbaut
überzieht mich mit Häme, Kritik,
ich bin stocksteif, zieh ein das Genick,
unter seinen Verbalattacken
kriege ich nichts mehr gebacken
zittrige Hände sind schweißnass,
am besten ich sie vom Klavier lass
sie führen eh ein Eigenleben,
dem Willen sie sich nicht ergeben,
rechte Hand weiß nicht, was Linke tut,
dem Zusammenspiel tut,s gar nicht gut
die Faust im Magen größer wird
vor meinen Augen das Licht flirrt,
ich sehe verschwommen, dann schwarz,
die Klaviertasten sind klebrig wie Harz,
meine Finger greifen ungelenk
mehrmals daneben, wie ich mir denk,
ich weiß nicht, wo der Kopf mir steht
Gott sei Dank, Zeit immer vergeht,
jeder Pianist wieder aufsteht
vom Klavier -  sich den Zuhörern stellt,
dabei selten in Ohnmacht fällt,
siehe da, ich ernte Applaus

- die Vorstellung ging glimpflich aus -
















 

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Mit dem Schreiben und Dichten, ist das so eine Sache.So war ich oft der Meinung, nur lyrisch Schreiben zu können, falls ich mich in einem annähernd, seelischen Gleichgewicht befände, erkannte aber bald die Unrichtigkeit dieser Hypothese.Wichtig allein, war der Mut des Eintauchens.Das Eins werden mit dem kollektiven Fluss des Ganzen. Meine Gedanken, zärtlich zu Papier gebrachten Gefühle,schöpfte ich stets aus diesem Fluss.

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