Bernhard Pappe
Am Morgen
Ich betrete einen Morgen,
dessen Atem die Frische des Neuen in sich trägt,
dessen Licht schon hell, aber immer noch sanft ist.
Ich betrete einen Morgen,
dessen Tore aufschwingen zum Leben hin.
Ich betrete voller Mut die Bühne des Tages,
Kulissen scheinen auf, Protagonisten versammeln sich.
Ich werde Teil dieses Stückes,
dessen Verlauf ich nicht kenne,
welches so voller Improvisation ist.
Ich werde vom Drang des Handelns erfasst
und werde zu einem Teil jener Bewegung, die man Zeit nennt.
Das Heft des Handels liegt in meiner Hand.
Eine Hand, die sanft streichelt; eine Hand, die ein Schwert schwingt.
Ich bin kein Krieger und vermag es, trotzdem einer zu sein.
Das Spiel der Spiele gilt es, mit Inbrunst zu spielen,
zu durchleben alle Dominanz, alle Devotion, alle Obsession.
Ich betrete die Bühne und erkenne mich selbst.
Meine Seele erhebt sich zum donnernden Applaus.
© BPa / 05-2018
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.07.2023.
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