Harry Krumpach
Bro der Wasserfloh (4)
Mit rollend r vorm kleinen o,
respektvoll nennt man nun den Bro;
der grad geadelt und nicht froh,
Durchlaucht und König Wasserfloh.
Am letzten Freitag um halb acht,
ward die Depesche ihm gebracht;
der alte König wollt ihn sehn,
mit Eheweib so gegen zehn.
Verlegen haben sie gelacht,
sich dennoch auf dem Weg gemacht;
sein Weib meint nur es wäre schön,
den alten Vater noch zu sehen.
Sie kamen in des Vaters Haus,
trotz Prunk sah es verlassen aus;
der ganze Palast kalt und leer,
Fürst Broderick er war nicht mehr.
Hat sich ganz einfach in der Nacht,
ganz dünne aus dem Staub gemacht;
ihm war hier alles viel zu viel,
die Südsee war sein Ferienziel.
Das war ein Brief und darin stand,
verwaltet ihr nun dieses Land;
ich hab genug, ich mach mich fort,
such für mich einen ruhigen Ort.
Was dem regieren noch obliegt,
hat Bro in Gänze ab gekriegt;
dazu den Titel obendrein,
er wollte nie der Herrscher sein.
Da standen sie und wußten nicht,
was ist jetzt Kür und was die Pflicht;
voll überfordert waren sie,
beherrschten nicht die Monarchie.
Da haben sie das Reich schnell eben,
den Untertanen dann gegeben;
die haben auch was draus gemacht,
da hat der Bro ganz froh gelacht.
Mit rollend r vorm kleinen o,
aus ist’s mit König Wasserfloh;
sie sind nach Hause heimgekehrt,
der Streuselkuchen backt im Herd.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.08.2023.
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