Inge Offermann
Unser Buga 23-Tag in Mannheim
Sanftlichtig streicheln Sonnenfinger
unsere noch schläfrige Sommerhaut,
feine Blüten, Rispen und Dolden
im artenreichen Heilpflanzengarten.
Verführerisch wirken die unechten Früchte
an der Metallpforte des Zitronengartens,
während es zwischen dunkelgrünen Blättern
noch weißsternig blüht und gelbgrün reift.
Hellrosa grüßen Herbstanemonen unter Buchen
entlang des Skulpturenweges, wo auch eine
einzelne Taglilie ihren feurigen Burgunderkelch
lichthungrig der Vormittagssonne entgegenstreckt.
Verschlungen wellt sich der schmale Gebirgsbach
über runde Steine durch Farne, Gras und Schilf,
wo karminfarbene Zottige Weidenröschen und
fliederrote Blutweiderichfackeln seine Ufer säumen.
Über Schaukelnde Hängebrücken, Felsen und Stege,
gelangen wir beim schwungdachigen chinesischen Teehaus
in eine Höhle mit silberschuppigen Koys, wo vor
deren Spalten ein Wasserfall unter Trauerweiden sprudelt.
Im Pflanzenschauhaus schweben seltene Schmetterlinge,
zwischen Tropenbäumen und Flamingoblumen,
zartblütig grüßen stachlige Kakteenfreunde,
und Farnteppiche locken feinfiedrig zum Kuscheln.
Der Blick verweilt auf pastellfarbenen Seerosenteichen,
schweift zu Bildern und Kunstwerken der Partnerstädtegärten,
folgt den Humboldtpinguinen beim Schwimmen
und Vogelbewegungen in der nahen Großvoliere.
Nach sahnigem Himbeerkuchen im gut besuchten Café
gleitet unsere Gondoletta durch idyllische Auenlandschaft
aus Sumpfzypressen, japanischen Schnurbäumen,
vorbei an Bambusufern und dichtbesiedelten Vogelinseln.
Bald gleiten auch wir vogelgleich über Wiesen, Sportplätze,
Wege, Zuggleise, Neckar und Rheinniederungskanal
in fensterglasbienengeschmückter Seilbahn, mit der
weitläufigen Prärie des Spinelliparkes als nächstes Ziel.
Dort besteigen wir metallene Aussichtstürme mit Ausblick
auf Hallen, Biotope, Staudenanlagen und Erlebnisgärten.
Gerne beobachten wir den musikalischen Gottesdienst
unter wehenden roten Hängefähnchen im Religionsgarten.
Schlank erheben sich dicht gepflanzte Zukunftsbäume,
aus dem Vordergrill eines bepflanzten Trabis sprudelt Wasser,
eine mit Erde, Steinen und Blumen beschichtete Laube
erinnert an das Lebkuchenhaus aus Hänsel und Gretel.
Ein plastikflaschenbestecktes Netz
gespannt über zwischen hohen Hecken
über blühendem Lavendelbusch gemahnt
an die Abfallgefährdung des Lebens unter Wasser.
In den Spiegelsäulen des Städetpartnergartens
steht man seinem eigenen Spiegelbild gegenüber,
und auf einem Hornkleebiotop mit Bienenkörben
begegnen einem lebensgroße Plakate diverser Insekten.
Längst reicht die Zeit nicht aus, alles zu besichtigen,
auf die Themenvielfalt von Bedeutung der Natur,
Leben mit und von ihr, Naturschutz, Klimawandel
und Zukunftsgestaltung an einem Tag einzugehen,
doch jeder Besucher nimmt wie wir Impressionen.
Gedanken und Anregungen in seinen Alltag mit.
© Inge Offermann
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.08.2023.
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