Es gab eine stille Woche,

Gejaule und Geschrei
sind endlich ausgeflogen
auf Ferien in die Ferne.
Es fällt ja nicht auf,
wenn niemand hier lärmt;
die plötzliche Stille
passt in die Idylle.

Das waren leichte Tage,
wie früher hier vor Ort,
man war auch in der Lage,
sich zu erholen, hier wie dort:
Die Lauten am Meer,
wo’s plätschert und rauscht,
die Stillen am Berg,
wo’s zirpt und tiriliert.

Es dauert nicht lang,
wie vom Winde verweht,
entwischt eine Woche,
dann wird’s wieder laut,
so laut wie es geht.
Das ist nicht normal,
das ist wie entartet,
mit 9 und 5 Jahren!

Geblärre, Gejaule,
Gezwille, Geschrei,
doch richtige Worte
sind keine dabei.
Sie zählen auch oft von eins bis drei,
die weiteren Zahlen kennen sie nicht,
nach 3 Jahren Volksschule
und 3 Jahren im Kindergarten.

Vermutlich leiden die Kinder
an heftigen Entzugserscheinungen
auf Alkohol und Nikotin, Cola und Kaffee,
die Eltern, Kettenraucher und Spiegeltrinker,
er ist oft zu Hause und sie jetzt weniger,
dann redet er viel Unsinn,
und in der Schule Misserfolge,
statt lernen wird am Trampolin gejault:

Gehirnschaden vom Trampolinspringen
nicht ausgeschlossen.
Die Emotionen der beiden Kinder
sind auf die Dauer unerträglich,
vor Ort auch unverhältnismäßig.
So unbändigbare Energie -
man wird sie laut und flippig
in trauriger Erinnerung behalten.

© Brigitte Waldner