Lothar Krist

Weltende

Weltende
(Im Gedenken an „Weltende“ von Jakob van Hoddis)

Dem Bürger fliegt heute nicht vom spitzen Kopf der Hut,
doch seine Luxusburgen werden zittern.
Die Menschen werden vor der Brunst des Feuers fliehen
und wie Puppen auf die Straßen krachen.

Fremde Gestalten werden in seinen Fliegern sitzen
und durch seine hochfährigen Türme fliegen.
Fremde Gestalten, die nichts mehr zu verlieren haben,
außer ein Bisschen Leben,
werden seine grauslichen Viren stehlen
und ihm die sauberen Hände damit freundlichst schütteln.

Fremde Gestalten, die genug haben vom nur Opfer sein,
werden seine F-Sechzehn entführen
und sich in seine so alt gewordenen Meiler
seiner heute schon so alten Angst verstürzen.
Die Kerne seiner Atome werden sich durch brennen,
mitten durch seine Erde durch nach China.

Feuerwalzen werden kommen
und unendliche Furcht in seine Herzen schreiben.
Seine Staudämme des gestern noch hoffenden Wahns,
sie werden brechen,
wie Strohhalme an Stangen seines
so gutmenschlich entarteten Gedanken-Dynamits.

Wassermassen werden seine Täler überfluten
und seine Nasen werden wittern
vor jedem Schluck der Hähne in seinen Städten,
denn seine Gifte werden plötzlich in so fremden Händen sein.

Nein, nein,
dem Bürger fliegt heute nicht mehr vom spitzen Kopf der Hut.
Alles, was sein wird in seinem heute unbedeckten
oder gar so Kapperlfein bedeckten Kopf,
ist seine Angst vorm Morgen, seine Unsicherheit,
seine Hilflosigkeit, dann seine Herzlosigkeit
und seine Seele, Herz und Hirn verkochende
und auf einmal so Massen mordende Wut.

 

90 Jahre später
in Gedanken an Jakob van Hoddis
und an all die anderen Großen Dichter
seiner Zeit,
an all diese Dichter des Kriegs.

© Copyright by Lothar Krist (7.3.2002 im Smaragd von Linz)

Ich weiß nicht, ob ich dieses Gedicht von Jakob van Hoddis hier veröffentlichen darf? Doch es ist eines meiner Lieblingsgedichte, und es hat mich immer irgendwie “angetrieben”. Ein Menschenleben ohne Kriege wird es wohl niemals geben, solange WIR leben. Und wenn WIR MENSCHEN endlich VEREINT da hinaus ins Weltall fliegen, dann fliegen WIR in so Neue Kriege. Das sollten WIR niemals vergessen, Gutmenschen-Depperltum hin oder her.

Weltende
(Jakob van Hoddis - 1911)

Dem Bürger fliegt vom spitzen Kopf der Hut,
in allen Lüften hallt es wie Geschrei,
Dachdecker stürzen ab und gehn entzwei
und an den Küsten - liest man - steigt die Flut.

Der Sturm ist da, die wilden Meere hupfen
an Land, um dicke Dämme zu zerdrücken.
Die meisten Menschen haben einen Schnupfen.
Die Eisenbahnen fallen von den Brücken.

So irre: “Die meisten Menschen haben einen Schnupfen.”
Also so einen “Virus”! Jakob van Hoddis hat 1910 in seinem 8-Zeiler nicht bloß den 1. und den 2. Weltkrieg vorher gesehen, nein, sogar meinen Cerberus, den Corona-Mutanten von Noch Nicht Heute, und die Sintflut von bald Morgen – “Die wilden Meere hupfen an Land” - haha. Nun ja, er war halt auch sein halbes Leben lang ganz gut aufgehoben in einem Narrenhaus.

Es gibt von ihm nur 29 Gedichte. Von Robert Johnson gibt es auch nur 29 Blues-Songs. Geil! (Zwei irre geile Lebensgeschichten, und eine davon stimmt nicht.) Ich glaube nicht an so irre Zufälle. Unsere Mutter Erde hilft dabei mit, und sie hat ihren Spaß dabei. (Und ich weiß von Einem der Zwei die wahre Geschichte. Eric Clapton hat sie mir höchstpersönlich erzählt. Doch er will diese Geschichte erst in seinem Nachlass vernichten. Ich habe Es ihm versprochen, doch ich habe nicht mehr so lange zu leben. Und Diese Geschichte JUCKT mich schon seit gut 15 Jahren in meinem so dichten Dichter-Hintern. Und Er hat sie wohl auch schon in seinen Kreisen herum erzählt. So Gerüchte kursieren. Unsere Journalisten von Heute sind ja soooo Weicheier. Die haben Angst vor der Wahrheit.)

IHR habt ja Alle keine Ahnung, WER Unsere Mutter Erde ist!? Sie ist Göttin Gaia! Ihre wahre Geschichte erzähle ich Euch immer wieder einmal so nebenbei, habe ich auch schon. Euren Gott gibt ES zur Zeit leider nicht! Nun ja, Er schaut vielleicht ab und zu Sein All-TiVi? Und lacht sich dabei hoffentlich ab und zu bei Unserem so menschlichen Dick & Doof Einen Götter-Schwanz-so-selbstmörderischen Orgasmus ab. Dann hört ER vielleicht so ab und zu auf Unser Beten?

Muss ich das Gedicht "Weltende" von Jakob van Hoddis wieder entfernen? Eine Frage an die Verantwortlichen von E-Stories. Man findet es auch über ein paar Links. Also eigentlich egal! Ich erspare bloß unseren LeserInnen diesen Klick!

 

 

 

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