Klaus Heinzl

Hänsl und Gretl ...

 

Im tiefen Wald, im alten Haus,

da wohnten Annigret und Klaus.

Er arbeitslos und etwas träge,

am Konto selten Geldbeträge.

 

Sein Weib lag gerne auf der Couch,

in ihrem Wortschatz das Wort Autsch.

Das hieß im Klartext sonnenklar,

dass alle Arbeit schmerzhaft war.

 

Und weil die Kinder von den Beiden,

(man konnt´ sie wirklich nicht beneiden)

es hin und wieder, ja, sie ahnen,

die Eltern sehr genervt ermahnen,

 

herrschte zuhause kalter Krieg,

(das Jugendamt sah weg und schwieg)

So kam es, wie es kommen musste,

dass man nur einen Ausweg wusste,

 

und weil es Abend wurde bald,

schickten sie Kinder in den Wald.

Angeblich, weil grad Pilze sprossen,

man hätte Suppe gern genossen,

 

gab es zwei Messer und ´ne Tüte,

und jenen Gruss „euch Gott behüte“.

Der Hänsel und die Gretl taten,

worum die Eltern sie nun baten.

 

Nun, leider hoffte man im Stillen,

dass Wölfe jene Kinder killen...

und jene Last in diesen Tagen,

wär insoferne zu ertragen.

 

Der Hänsel, der sehr clever war,

erahnte bald schon die Gefahr.

Vorsorglich hatte er ei, ei...

´nen halben Wecken Brot dabei.

 

So streute er, von jenem Wecken,

das Brot, um Rückweg zu entdecken.

Doch leider waren da auch Krähen,

die dieses Brot als Spur erspähen,

 

sodass, das wird dem Dümmsten klar,

dies Navi ohne Wirkung war.

Im Wald da herrschte Dunkelheit,

verständlich auch um diese Zeit.

 

Auf einmal sah man nicht nur Sterne,

auch Haus mit Licht in weiter Ferne.

So liefen beide gradeaus

zu diesem kleinen hellen Haus.

 

Die Wände waren auch sehr lecker,

wohl vom Konditor oder Bäcker.

Mit Kuchen und mit Spritzgebäck,

sah man im Klauen durchaus Zweck.

 

Das Knuspern hatte dann, verstört,

die Frau von jenem Haus gehört.

Erst schimpfte sie, dann wurd´ sie friedlich,

fand plötzlich beide Kinder niedlich,

 

und lud die Zwergerl, oh wie fein,

auf eine Tasse Tee herein.

Die Alte jener Unterkunft,

stammte von einer Hexenzunft.

 

Auch hatte sie, was gar nicht gut,

sowas wie Kanibalenblut.

In diesem Sinn, in jener Nacht,

wurde der Ofen angemacht.

 

Der Hänsel merkte hier jedoch,

dass es im Haus verdächtig roch.

Und als die Hexe sich grad bückte,

ein Holzscheit in das Feuer drückte,

 

stieß Hänsel (aus Gelegenheit)

die Hexe zu dem Stückchen Scheit.

Dann Türchen zu, Schrei durch die Nacht,

der Speiseplan wurd´ neu durchdacht.

 

Man suchte von dem Knusperhaus

sich Kuchen und Gebäck heraus.

Und weil hier Telefon vorhanden,

sie Nummer vom Sozialamt fanden,

 

ging dieses Märchen auch gut aus,

es wünscht Euch gute Nacht,

 

der Klaus

 

 

© by kh. 04.10.2023

Bild zum Gedicht Hänsl und Gretl ...

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