Ernst Wetzel
Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen (Luther)
Nun erwartet uns turnusgemäß die Advents- und Weihnachtszeit,
die in uns wachruft die jährlich bewusst werdende Begebenheit,
ein Kind wurde uns geboren in biblisch dargestellter Einfachheit,
dessen Biografie Orientierung geben wollte für die Menschheit.
Ein Engel am Himmel zuerst den Hirten die Nachricht präsentierte,
und ein Stern den Heiligen Drei Königen den Weg zur Krippe markierte,
zeugt davon, ein besonderes Kind sich in der Gesellschaft positionierte,
das mit seinem Lebensweg vorbildhaft eine „Bewegung“ generierte.
Deren Ziel es war und ist, dass Menschen irdisches Leben befrieden1,
die willens sind Interessenkonflikte aufzulösen, bevor sie köchelnd sieden.
Methodisch wird das schon in der Familie grundlegend mit entschieden,
dort ja vorgelebt, wie man Lösungen bei Streitigkeiten kann schmieden.
Diese Quelle des Friedens uns die Advents- und Weihnachtszeit verklart,
wenn Generationen als erweiterte Familie sind um einen geschart,
da treffen unterschiedliche Haltungen aufeinander – schon mal hart,
Wohlwollen ist dennoch prägend – der Frieden bleibt gewahrt.
Das bedingt, vorgetragene oder gelebte „Wahrheiten“ zu tolerieren,
sie auszuhalten und nicht als für uns alle geltenden Normen zu fixieren.
Diese Bereitschaft ließe sich in eine Friedensgrundhaltung transformieren,
die das Zusammenleben „erhöht“ oder wenigstens kann normalisieren.
In der Makroebene erleben wir die 2023er Advents- und Weihnachtszeit
mit machtpolitischem, kriegerischem und folglich zerstörerischem Geleit,
welches der Zivilbevölkerung mit ihren Familien bringt unsäglich viel Leid.
Nur der Weg von der Macht- hin zur Friedenspolitik ist einzig gescheit.
In der Ukraine sind es russische geopolitische imperiale Interessen,
sie soll ihre völkerrechtliche Selbstbestimmung einfach „vergessen“;
in Israel findet man die politische Zweistaatenlösung zu vermessen,
provoziert mit Besiedelung von Palästinensergebieten stattdessen.
Es sind primär Sicherheitsargumente, die dazu werden vorgetragen,
aber welche sind gemeint und welche sollen gelten, das muss ich fragen.
Methodisch ist doch die Politik hier am Zuge, um Lösungen vorzuschlagen
und nicht der Krieg als machtpolitische Mittel, weil sie scheint zu versagen.
Warum ist die Politik derart unfähig zu vermeiden solches Blutvergießen,
unfähig Frieden1 zu leben und dafür eingehaltene Verträge zu schließen ?
Aus der toleranten friedliebenden Familie könnte die Kraft dazu sprießen,
die in unseren multikulturellen Gesellschaften dann auch kann einfließen.
Diese Erfahrung soll uns wieder die Advents- und Weihnachtszeit lehren,
dass wir Menschen – auch in einfachen Verhältnissen – Frieden1 begehren,
indem wir unsere Familie mit friedenlebender Anwesenheit beehren,
wovon die Mitmenschen um uns herum dann auch können zehren.
In diesem Sinne eine friedvolle Advents- und Weihnachtszeit 2023
1 Ich betrachte den hier basierten Friedensbegriff schon eingeschränkt,
weil ich mich erst einmal auf den Frieden in der Welt habe eingeengt.
Für den Frieden in Christus ist der gelebte Gottesglaube Komplement,
er nur Menschen seines Wohlgefallens mit dem Seelenfrieden bedenkt.
(So die weihnachtliche Friedensbotschaft)
Was muss zuerst da gewesen sein, die Henne oder das Ei ?
Für den Frieden auf Erden ist unbedingte Voraussetzung dabei,
dass Menschen ohne Not sich entscheiden können ganz frei,
Gott zu vertrauen und ihm zu folgen ohne Zweifelei2.
(2 Karl Marx hat einmal angemerkt, Religion sei (ansonsten; Autor) Opium für das Volk;
sie diene nicht der Beseitigung von Ausbeutung und Entfremdung in der Gesellschaft.)
Vorheriger TitelNächster TitelAuch für dieses Kirchenjahr habe ich mich bemüht, eine Weihnachtskarte zu entwerfen,
die die Weihnachtsbotschaft mit der aktuellen politischen Lage in Beziehung bringt
(Kriege, Menschenrechtsverletzungen, Fluchtbewegungen etc.),
aber das kleinatomige friedliche Zusammenleben in der Familie als transformierbarer
Hoffnungsschimmer für größere Gesellschaften durchscheinen lässt.
Ich bin Realist genug, der familiäre Frieden – selbst in der hier angesprochenen Advents- und Weihnachtszeit – ist nicht überall und immer anzutreffen.Ernst Wetzel, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.12.2023.
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