Doris Groiß
Zartes graues Kleid
Zartes graues Kleid, glitzernd und dünn.
Lang und zauberhaft.
Es ist Morgen, die Sonne versucht den Tag aufzuwärmen.
Erfolglos.
Winterzeit.
Du steigst in den See, mit dem grauen Kleid, kalt ist es,
eiskalt.
Du schwimmst auf dem Rücken hinaus auf dem See, immer
weiter hinaus.
Das zarte weiße Eis knistert beim Vorbeischwimmen.
Dort, wo der See zugefroren ist.
Es ist schrecklich kalt.
Du hälst inne, dein Kopf im Wasser, siehst die zarte
Schneedecke an manchen Stellen des zugefroren Sees,
das graue Kleid versucht dich zu schützen, erfolglos.
Du schwimmst wieder zurück an Land, vorwärts, schnell soll es
gehen. Dein Atem stockt.
Du steigst aus dem Wasser, trocknest dich ab, wechselst das graue
Kleid gegen ein Winterfell.
Socken, warme Stiefel, alles warm. Eine Mütze am Kopf und Handschuhe,
die deine Hände wärmen. Mit Erfolg. Alles warm.
Die Sonne versucht den Tag aufzuwärmen. Erfolglos.
Du schaust hinaus auf den eisigen See und siehst das
verlockende Glitzern der Kristalle auf dem See.
Und deine Seele spürt durch deinen Körper, wie es sein kann,
wenn sich die Kälte in Wärme wandelt, wenn sich die Feindschaft
in Freundschaft dreht und wenn anstatt des Hasses
die Liebe die Siegerin ist.
Du wählst das richtige Kleid zur richtigen Zeit.
Du tust die Dinge zur richtigen Zeit.
Winterzeit mit dem Ausblick auf Sommer.
Wenn die Sonne versucht den Tag aufzuwärmen.
Und dann mit Erfolg.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.12.2023.
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