Frank Guelden

Vertrocknet fast

 

 

 

Vertrocknet  fast.

 

Vertrocknet  fast die Zimmerpflanzen,

die eingeschlossen und verstaubt.

Es gähnt da so ein Immer-Abgrund,

der alles schlingt und alles raubt.

Und Seeleninnen strömt es, strömt es;

zerinnt, wie alles, das geglaubt. 

Es bleiben nur die leeren Hände;

man schaut mit Augen, die ertaubt.

Man schließt die Lider, sucht nach Labsal

und rundum gleißt und glänzt ein Meer,

das salzgesättigt, voller Tränen,

nicht trinkbar ist, schon lang nicht mehr.

Die Müdigkeit wird groß und größer

und selten reißt sie einmal ab,

sie nagt an allem, das so schön war.

"Es war einmal" grinst wie ein Grab.

Und draußen rauscht es,

rauscht es, rauscht es;

auch hier ein steter Regen  fällt.

Man mag den Frühling nicht mehr glauben,

auch dort ist wenig, das noch zählt.

Nur manchmal blitzen auf  die Augen

und greifen  fest nach dem Moment,

der  freigibt, das, was könnte taugen,

so etwas, das man Leben nennt. 


Anmerkung: Ok, das ist nur das Bild eines Gefühlszustandes. Doch bei allem, was so auf uns einhämmert, an virtuellem Desaster, das sogar auch hier bei e-stories Eingang gefunden hat, und eben auch bei "dem da draußen", auf das man sich oft nicht einlassen will, oder auch nicht kann, ist so eine Endzeitstimmung immer recht nah.

 

 
 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Frank Guelden).
Der Beitrag wurde von Frank Guelden auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.02.2024. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

Bild von Frank Guelden

  Frank Guelden als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Spiele mir auf meiner Flöte: Minnepoesie aus dem 21. Jahrhundert (1001 Minne) von Giovanni Vandani



Er, der sehnsuchtsvoll Begehrende - sie, die Klare, Nüchterne und vielfach Engagierte. Dazwischen viel Alltag, fast 30 Jahre Ehe, eingeschliffene Gewohnheiten. Beide haben mittlerweile die 50 überschritten. Die erotische Spannung ist aus dem Leben gewichen. Im Schreiben sucht Giovanni einen Weg, seine Liebe neu zu finden. In einer poetischen Sprache voll Sehnsucht und Erotik, die bei aller Deutlichkeit der Bilder nie ins Vulgäre abgleitet und streckenweise an mittelalterliche Minnelieder erinnert, spürt er seinen Gefühlen nach, singt von Lust und Ekstase, enttäuschten Erwartungen und unerfüllten Sehnsüchten...

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (4)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Das Leben" (Gedichte)

Weitere Beiträge von Frank Guelden

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Im Flügelschlag von Frank Guelden (Autobiografisches)
Die Jahre des Lebens von Karl-Heinz Fricke (Das Leben)
Der Zahnarztbesuch von Lizzy Tewordt (Humor - Zum Schmunzeln)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen