Frank Guelden
Vertrocknet fast
Vertrocknet fast.
Vertrocknet fast die Zimmerpflanzen,
die eingeschlossen und verstaubt.
Es gähnt da so ein Immer-Abgrund,
der alles schlingt und alles raubt.
Und Seeleninnen strömt es, strömt es;
zerinnt, wie alles, das geglaubt.
Es bleiben nur die leeren Hände;
man schaut mit Augen, die ertaubt.
Man schließt die Lider, sucht nach Labsal
und rundum gleißt und glänzt ein Meer,
das salzgesättigt, voller Tränen,
nicht trinkbar ist, schon lang nicht mehr.
Die Müdigkeit wird groß und größer
und selten reißt sie einmal ab,
sie nagt an allem, das so schön war.
"Es war einmal" grinst wie ein Grab.
Und draußen rauscht es,
rauscht es, rauscht es;
auch hier ein steter Regen fällt.
Man mag den Frühling nicht mehr glauben,
auch dort ist wenig, das noch zählt.
Nur manchmal blitzen auf die Augen
und greifen fest nach dem Moment,
der freigibt, das, was könnte taugen,
so etwas, das man Leben nennt.
Anmerkung: Ok, das ist nur das Bild eines Gefühlszustandes. Doch bei allem, was so auf uns einhämmert, an virtuellem Desaster, das sogar auch hier bei e-stories Eingang gefunden hat, und eben auch bei "dem da draußen", auf das man sich oft nicht einlassen will, oder auch nicht kann, ist so eine Endzeitstimmung immer recht nah.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.02.2024.
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