Nie wieder 18

Das Miniröckchen ist ein Witz,
die Beine lang, der Ausschnitt spitz.
Die Augen groß und puppenrund,
knallrot gefärbt der süße Mund.

Die Männerwelt scharrt mit dem Huf,
so ist’s, seit Gott die Frau erschuf.
Mein Liebster schielt auch zu ihr hin,
obwohl ich ganz nah bei ihm bin.

Denn sie ruft stumm zur Paarung auf,
doch ist sie gar nicht scharf darauf.
Mann macht sie an, sie lächelt lieb,
verwirrt durch diesen lüstern Trieb.

Sie guckt naiv, die Typen kommen,
jetzt fühlt sie sich echt ernst genommen.
Ein jeder macht sie , tanzt sie an
und wäre gern ihr Super Mann.

Ein paar Glas Sekt, sie brabbelt los,
was so will ist ganz famos.
Zwei Kinder kriegen, Häusle bauen,
Karriere machen, Welt anschauen.

Ich denke: „War ich auch mal so?“
Und bin im Innersten heilfroh,
dass ich nicht dieser Tussi gleiche
und unruhig durch die Dizze streiche.

Ich möcht’ nie wieder 18 sein,
so süß, naiv, verspielt und klein.
Nie wieder eine Backfischbraut,
die kichernd auf den Nägeln kaut.

Die meint, sie wüsste, wie es geht
und oft genug im Regen steht.
Die ständig vor die Pumpe rennt,
noch nichts vom Leben, Lieben kennt.

Hab meinen eig’nen Stil gefunden,
die Backfischbraut ist lang verschwunden.
Durchschau’ des Mannes Strategie
und führe selber die Regie.

(Och, andererseits-dann könnte ich auch so ein superkurzes Röckchen tragen…)