Eine Liebeserklärung

Ich liebe jene, die schüchtern sind.

Jeder erinnert auf seine Weise

an ein vor Zeiten vergessenes Kind,

mit Schritten, kaum hörbar leise.

Sie stehen abseits, gesenkten Blicks,

von traurigen Engeln umgeben.

Mir ist´s ein Moment des höchsten Glücks,

wenn sie lächelnd die Augen heben.

Sie schneiden nicht auf. Sie glauben nicht blind.

Sie lassen sich ungern verführen.

Ich liebe jene, die schüchtern sind.

Ihre Seelen mein ich zu spüren.

Sie wirken immer ein bisschen verzagt.

Sie scheinen das Lachen zu scheuen.

Als sehnten sie sich nach jemand, der sagt:

Jetzt darfst du doch wieder freuen.