Christina Gerlach-Schweitzer
Klaus meint, dass der Mensch ein Mangelwesen sei
"Man muss es einfach einmal sagen, ja, man muss es laut beklagen, Menschen sind oft überheblich, Bescheidenheit sucht man vergeblich. Wenn Menschen über Mäuse reden, denken die, wir sind die Blöden. Die nehmen doch tatsächlich an, dass `ne Maus nicht sprechen kann. Doch die sind es, die nichts verstehen, weil die kaum ins Gesicht uns sehen. Und weil die blind sind, meinen die dann, dass `ne Maus nicht sprechen kann. Wie reden einfach anders als sie, doch das kapieren die Menschen nie." Oh, es kann den Klaus verdrießen, wie Menschen von sich auf Mäuse schließen. Er fügt dann noch hinzu, der Klaus, Menschen sähen auch komisch aus. Und jede Maus würd´s von sich kennen, auf nur zwei Beinen kann keiner rennen. Menschen müssten sich täglich waschen und hätten nicht mal Backentaschen. Und wenn die abends schlafen gehen, müssen sie ihr Fell abziehen. "Wir Mäuse lachen Menschen aus, denn Menschen taugen nicht als Maus. Die passen in kein Mauseloch, erstaunlich bloß, die leben doch. Es ist nicht klar wie die das machen, trotz Dummheit hab´n sie leck´re Sachen. Man fragt als Maus, wo kommt das her, versteckt so´n Mensch vielleicht noch mehr? Die essen Butter, Brot und Fische, und sitzen am gedeckten Tische. Sie klauen uns Mäusen alles weg". Der Mensch, sagt Klaus, wär`n Mäuseschreck. Durch seine, Augen so gesehen, sind Menschen für Mäuse wirklich nicht schön. "Sie sind der Mäusewelt Ballast, der zu uns Mäusen so nicht passt. Die wandern sogar um da zu wohnen, wo Mäuse sind seit Jahrmillionen. Man kriegt sie dort kaum wieder raus, und wer wird ihr Opfer - natürlich die Maus. Die sind zur Weltherrschaft verschworen, die hetzen gegen Mäuse auf ihren Foren. So schwingt er böser Reden Schwert, Menschen sind für ihn nichts wert. Klaus meint, es interessiere es ihn, vielleicht könnt´ man aus Menschen Nutzen ziehen. Vielleicht könnte man an Menschen forschen, wie die´s sonst tuen an Maus und Dorschen? Das wär so `ne Idee, sagt Klaus, und spricht dann doch Bedenken aus. "Labor-Menschen, die bräuchten Pflege, sonst stinkt´s bei denen im Gehege. Für Mäuse-Forschung wärs ein Schaden, dass Menschen nicht mal Schnurrhaar´ haben." Klaus hat noch viele weitere Thesen, warum der Mensch ein Mangelwesen. "Es ist und bleibt, das wissen wir, die Maus auf ewig das bessere Tier." Klaus fühlt das eigene Genie, gekrönt mit Durchblick und Ideologie. Berufen kann er es verspüren: Er will Mäuse retten und sie auch führen. Es sei zu größerem geboren, das säh´ man schon an seinen Ohren. Es wär ihm recht, wenn Mäuse spenden, Klaus hätt´ dann mehr in seinen Händen. Er, der Einzige, der Durchblick hat in diesem Zukunfts-Mäuse-Staat´. -Ach Klaus, du liebes, stolzes Wesen, wie wärs ein Lehrbuch mal zu lesen, wissenschaftlich, punktgenauer, du würdest freundlicher und schlauer. ---- Nachtrag: Neulich hab´ ich es erfahren, es geschah vor ein, zwei Jahren, als Klaus grad´ gegen Menschen hetzte, kam die Katz´, die ihn zerfetzte. Die Katzenzahl war explodiert. Der Mensch hatt´ sie nicht mehr kastriert. Danach ist das mit Klaus passiert. Armer KlausVorheriger TitelNächster Titel
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Christina Gerlach-Schweitzer).
Der Beitrag wurde von Christina Gerlach-Schweitzer auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.03.2024.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).