Astrid Becker
Das Schicksal des virtuellen Sadisten
Dezember 2001
Tief da unten
Da werden die Messer geschwungen
Da blitzt das Blut
Die Klinge wetzt
der Knecht.
Schon meint man
Die Schreie der Opfer
Zu hören
Auf der Schlachtbank
Ist alles bereit.
Die Augen weit aufgerissen
Vom Spiel
In rotem Stahl
Schon sind sie getroffen
Die Wunde klafft unübersehbar.
Doch weiter, immer weiter
Muss es gehen
Minute um Minute verrinnt
Nun auch ein Kind
Vor dem roten Schleier.
Der Schleier weht hoch
Das Kind verfangen
Die Ferse reißt runter
Das rote Tuch.
Die nackten Augen
Starr
Das Kind die Finger hebt
Ein Schmerz-
Auf Zeige- und Mittelfinger
Stecken die Augen
Dem letzten Blick verfangen.
Die Augen- die wahre Trophäe
Trägt das Kind
Zu den Opfern hin
Den geschundensten.
Die Augen
als Ringe
drohen dem Knecht
der das Weite sucht.
Augenlos irrt er umher
In verlassenen Gemäuern
Er schreit
Das Echo bricht sich tausendfach.
Er sinkt hin und verstummt.
Die Zeit verstreicht
Ein Lichtstrahl
Steigt hinab ins Gemäuer
Und streift die
Wange des Kauernden.
Er sieht nichts
Seine Hände tasten ab
Das erwärmte Gesicht.
Die Hände weit ausgestreckt
Sucht er das Licht zu fangen.
Immer wieder schlagen
Die Hände zusammen
Das Helle nicht fangend.
Das Klatschen hallt wider
Wie aus tausend Ohrfeigen
Schallt es um ihn herum.
Und wieder sinkt er hernieder.
Der Lichtstrahl entschwunden
Und Kälte zieht ein.
Zitternd die Beine umwunden
Wärmen die Hände nicht.
Schon bläuen die Finger
Die Zähne klappern
Kettenrasselnd
Das Sein scheint ein Nichts.
Kauernd den Tod erwarten
Liegt es ihm nicht?
Wartet den Morgen die Hoffnung
Mit ab
Die Gestalt eine Chance noch hat.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.09.2002.
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