Eine Predigt für Kurgäste

Liebe Freunde, liebe verheerende Kurgäste,
meine damischen Herren!
Wie ihr seht habe ich mich um euch versammelt,
um zu sehen, was ich für ein Gesicht mache,
wenn ich eures sehe.
Eigentlich wollte ich ja überirdisch erscheinen,
aber dann habe ich mir gedacht,
ich komme gleich selbst vorbei.
Dann wollte ich wieder eine Rede halten,
was ich auch wieder verworfen habe.
Ich lasse lieber die anderen reden,
die es auch nicht besser können.
Ich habe immer geglaubt,
Schatten gibt es nur dort, wo die Sonne scheint,
aber auf Kur wird der Schatten
im finsteren geworfen.
Nun ich habe mich wenig darum interessiert,
nur muss man höllisch aufpassen,
dass es einen nicht trifft.
In diesem Sinne,
gebe ich euch einen guten Rat,
wer kann, soll werfen aber,
wer nicht kann,
muss sich denken, er ist ja auf Kur.
Und so wünsche ich euch,
einem jeden auf seine Weise,
eine aus gekurte Heimreise.  
29. 04. 91 Bad Schallerbach
zur Gaude vorgetragen, kam gut an.

© M.K.