Heut´ nehm ich mir den Juni vor,
der einst der vierte war.
Jedoch bei uns der sechste ist -
das ist doch schon mal klar.
Als Monat vier, vor langer Zeit,
hieß er noch Junius.
Zu deutsch auch Brachet, Brachmanoth,
auch Juno ganz zum Schluss.
Und dieser Name Juno stammt,
wie könnt´ es anders sein -
von einer Göttin, röm´scher Art,
- Frau Jupiter - klingt fein.
Doch jetzt zur Neuzeit, jetzt zu uns,
auf dieser schönen Welt.
Das heißt, dass längst der Bauersmann,
die Felder hat bestellt.
Auch ist im Juni angesagt
die Erdbeer - Erntezeit.
Die, wenn die Sonne hold uns ist,
den Gärtner sehr erfreut.
Und nicht vergessen darf man ihn,
im Monat Rosenmond, -
den Sommeranfang, der uns winkt,
für manche schöne Stund´.
Auch schön war jener Bauernspruch,
wie ging der nette Reim?
Soll uns gedeihen Wein und Korn,
muss im Juni Wärme sein!
Doch nicht nur Wärme ist in Sicht.
Es kann auch anders kommen.
Denn trifft der Siebenschläfer zu,
sind viel zu klein die Tonnen!
Denn sieben Wochen nur noch nass,
das wär´ ein böses Spiel!
Da käm´ die Ernte in Gefahr -
und das ist nicht das Ziel!
So warten wir ganz einfach ab,
wie wird der Juni werden?
Vielleicht recht warm, vielleicht recht nass?
Fakt: "Beides braucht die Erden!"
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