Maureen Böhnstedt

Die Strafe für Vergewaltigung

 
Sie ist dreizehn.
Du stiehlst sie.
Ihren Eltern.
Stiehlst ihr
ihre Freiheit.
Ihre Kindheit.
Zerstörst sie.
Ihren Glauben.
Machst kaputt
ihre kleine Seele.
Schundest
ihren Körper.
Erstickst
ihre Schreie
im Keim.
Keine Chance
hat sie.
Kein Entkommen
für sie.
Sie ist dreizehn.
Und noch ein Kind.
Du nimmst ihr
alles.
Zerstörst
alles in ihr.
Sie kriegen Dich.
Haben Dich.
Stecken dich in den Knast.
Doch fesseln
tun sie dich nicht.
Man sagt,
deine Menschenrechte
müssen gewahrt bleiben.
Doch welche Rechte
hatte sie?
Keine,
denn du hast sie ihr alle genommen.
Und zum Hohn aller,
zum Schrecken von ihr,
versuchst du zu fliehen.
Stellst dich aufs Dach.
Ein gute Höhe
zum Springen.
Läufst umher, grinsend,
zum reinschlagen.
Im Blickpunkt,
Fordergrund.
Ein gutes Ziel
zum erschiessen.
Noch mehr Show
die ganze Nacht.
Eine gute Nacht
zum erfrieren.
Doch nichts geschieht.
Kein Sprung.
Kein Schuss.
Kein Schlag.
Dafür aber
gibt es eine Decke
und heißen Tee.
Was für ein System?
Doch das
wars noch nicht.
Nein, das Spiel
geht weiter.
Verhandlung vertagt.
Warum?
Du seist müde!
Lachhaft.
Wer hat dich gezwungen
die ganze Nacht wach zu sein?
Wer gezwungen
aufs Dach zu steigen?
Doch du hast ihr
deinen Willen aufgezwungen.
Sie gefesselt, gequält, misshandelt.
Sie ist am Boden,
am Ende.
Und du bekommst
heißen Tee.
Wo ist die Gerechtigkeit?
Wo der Schutz für sie?
Noch immer keine Verhandlung.
Dafür wieder ein Trick von Dir.
Hälst die Luft an.
Leider nicht lang genug,
damit du qualvoll erstickst.
Nein, nur so lange
damit alle wieder um dich stehen.
Krankenwagen.
Neuer Fluchtversuch.
Doch du bist entlarvt.
Sie sind hinter dein Spiel gekommen.
Aber ihr nützt es nichts.
Sie lebt nur noch in Angst.
Kann nicht schlafen.
Nicht in Ruhe leben.
Wird verfolgt von Albträumen,
und die neusten Nachrichten von Dir.
Will auch fliehen.
Doch warum sie?
Dieses Kind,
sie hat niemanden was getan.
Man sollte dich quälen,
wie du es bei ihr getan hast.
Dich Leiden lassen.
Fesseln.
Dir deine Freiheit nehmen.
Deine Rechte.
Dich zerstören, zerstückeln.
Damit du niemanden mehr
so etwas antun kannst.

 
13.11.2006
 

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