Ursula Mori

Die Tunisreise - le voyage à Tunis

Die Tunisreise - le voyage à Tunis
(Ein Film von Bruno Moll mit Nacer Khemir (tunesischer Filmemacher, Erzähler und Maler) Schweiz /Tunesien 2007)
 
 
Der Nachspann läuft, andächtig ruhig bleibt's im kleinen Kinosaal.
Tiefgründige Eindrücke, langsame Rückkehr in die Realität, es bleibt keine andere Wahl.
 
Ein eindrucksvoller Film von Gegensätzen,
schwer zu beschreiben in ein paar Sätzen.
 
1914, viele Jahre ist es her,
seit Paul Klee mit seinen Freunden August Macke und Louis Moilliet reiste übers Meer.
 
Tunis war damals ihr Ziel,
dort führt 2007 der Film nun wieder hin.
 
Nacer Khemir zieht mit uns auf den Spuren Klees durch sein Heimatland,
Aufzeichnung aus des Künstlers Tagebuch stets zur Hand.
 
Nur noch selten findet sich die strahlende Farbenpracht,
wie sie Klee auf seinen Gemälden uns hat vermacht.
 
Vielerorts ist sie verschwunden, verblichen,
geblieben sind Mauern und Fassaden mit Rissen.
 
Orient und Okzident begegnen sich,
sind zum Teil unterschiedlich wie Dunkelheit und Licht.
 
Von Filmausschnitten von Khemir in "Tausend und eine Nacht" entführt,
mein Herz ist bewegt und tief berührt.
 
Auf Klänge aus Werken von Bach,
folgen orientalische Flötentöne ganz sacht.
 
 Einblick ins Leben und orientalische Weisheiten werden uns auf den Weg mitgegeben,
sollen uns verständlicher machen dieses Leben.
 
Hinter vielen dicken Mauern verbirgt sich in Tunis so mancher prachtvolle Garten,
man sieht ihn kaum, muss ihr erraten.
 
Umgeben von prächtigen und wunderbaren Pflanzen
schimmert oft darin ein Brunnen im schönsten Glanze.
 
Der Himmel widerspiegelt sich im Blau des Brunnens,
ans Paradies muten an die Blumen und der Insekten Brummen.
 
Es heisst weiter: wer sich der Vergangenheit verschliesst,
auch die Zukunft nicht geniesst.
 
Ist durch einen Schritt in die Vergangenheit dieser Film entstanden
und uns damit ein wunderbares Erlebnis nicht entgangen.
 
©Ursula Mori
 
 
PS.
Es war ein wahrer Zufall, dass ich auf eine Voranzeige dieses Filmes gestossen bin. Noch faszinierender war es aber, dass ich im Sommer (auch durch das zufällige Entdecken eines Plakates) auf eine Ausstellung von Louis Moilliet, im Schloss Spiez, aufmerksam gemacht wurde und diese auch besuchte. Eigentlich stammte die Idee der Tunisreise von Louis Moilliet. Da er aber weniger bekannt ist als seine beiden Freunde Paul Klee und August Macke nennt man ihn immer erst an dritter Stelle. Klee und Macke haben von dieser Reise viel mehr Gemälde hinterlassen als Moilliet, der eher ein bescheidenes Lebenswerk von rund 1'000 Bildern aufweist. Im Vergleich zu Macke, der nur wenige Jahre später im Krieg gefallen war, und Klee hat Moilliet Tunesien noch mehrere Male besucht. Es war eine wunderbare Verbindung zwischen dem Film und der Ausstellung.  
  
 
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.10.2007. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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