Sündhaft teuer Autos sind,
wenn sie auch fahren wie der Wind.
Es steht auf des Verkäufers Platz
bis es bekommt des Fahrers Schatz.
Wie es den Beschauer winkt,
wie es blitzt und wie es blinkt.
Neugierig näher der Kunde tritt
in der neuen Wagen Mitt'.
Ein Kenner ihn super nennt,
den Silbergrauen dort am End'.
Es scheint, er ist die Euro wert,
dieses schöne, schnittige Gefährt.
Die Marke scheint unübertroffen
und der Käufer kann nur hoffen,
dass sie hält, was sie verspricht,
und nicht schnell zusammenbricht.
Der Kunde nahm den Silbergrauen,
der so herrlich anzuschauen.
Er hörte nur ein leises Gebrumm,
als er drehte den Schlüssel um.
Sie ging los, die Jungfernfahrt,
lange hatte er dafür gespart.
Der Wagen zog dahin so leicht,
dass es einem Gleiten gleicht.
Er brummte froh in seinen Bart,
das ist eine flotte Fahrt.
Froh zu Hause angekommen,
einen Lappen gleich genommen.
Ein Stäubchen hier, ein Fleckchen da,
es wohl auf der Fahrt geschah.
Oh, wie hat er den Wagen gepflegt,
ihn bemuttert und gehegt.
Einige Jahre waren vergangen,
die Vöglein in den Bäumen sangen.
Vor dem Hause stand der Wagen,
verbeult und mächtig angeschlagen.
Dreckig und die Scheiben gesprungen,
dicker Staub ist ins Innere gedrungen.
Der Fahrer, nun ein lässiger Patron,
liebäugelt mit einem Neuen schon.
Karl-Heinz Fricke 20.06.2008