Michael Glauer

Kapitel I.: Grausame Abstinenz

Es war an einem wunderschönen Frühlings Tag, die Sonne schien auf die Menschen herab und schenkte blühendes Leben. Die Bienen flogen ihre Runden und die Blumen und Pflanzen streckten ihre Köpfe gen den Sonnenstrahlen. Die Geschichte die ich nun erzähle hat sich in den Ländereien Zidaniens abgespielt, in jenem Land des Fortschritts und der weiten grünen Wiesen, welche bis an den Horizont reichen und nie ihren frischen Duft der Freiheit verlieren.

Diese Geschichte hat sich auf dem Festland Zidaniens zugetragen, nicht etwa in der Metropole Garned, welche viele der Menschen als ganz Zidanien verkennen. Nein, dieses Land hat sehr viel mehr zu bieten.

Es war an der südlichen Grenze des Landes, in der Nähe des Südentores, welches das Portal zu dem Nachbarland Miramare stellte. Eine Region dicht Bewaldeter Ebenen mit eben so großen Wiesen und vielen kleinen Bächen die das Land wie Adern durchzogen. An solch einem kleinem Laufe lag ein Idyllisches Haus, wie man es sich aus Märchen Büchern vorstellt. Ein Haus mit einem Hofe und ein mit Stroh bedecktes Dach. Die Mauern aus Steinen bestückt und große Fenster mit grünen Läden. Es war ein Waisenhaus, ein sehr abgeschiedenes. Niemand weiß warum es ausgerechnet dort stand, aber es waren auch nicht viele die es überhaupt kannten, Meilenweit weg von den nächsten Gemeinden und Höfen.

Ein Junger Mann lag draußen auf der Weide und starrte in den Himmel, ein Grashalm im Mund und beobachtete die Wolken vorbei ziehen. Er lag dort eine lange Zeit, ganz bestimmt drei Stunden, wahrscheinlich mehr. Er kümmerte sich nur um dieses Gefühl das er beim entspannen und dösen bekam. Ansonsten war er aber durchaus ein Verantwortungsvoller Mensch, Wobei man sagen muss dass er nicht ganz so ein Mensch war wie wir ihn beschreiben würden. Er hatte nämlich spitze Ohren wie Elfen und ein eintätowiertes Symbol auf dem Rücken. Aufgrund seines Aussehens hatte er nicht viel mit den anderen Kindern des Hauses zu tun, sie mieden ihn. Er kam ihnen sonderbar vor, vielleicht auch weil er ein außerordentlicher Einzelgänger war. Er spielte nie mit anderen Kindern und unterhielt sich höchstens einmal mit dem Erzieherpaar. Ja, richtig. Ein Paar erzog die Waisenkinder. Alle jene die aus unergründlichsten Ersinnungen zu ihnen gebracht wurden.

Ja, fast schien es als ob er ihnen vertraute, und er tat es, aber nur ihnen.

Nun, wer war nun dieser Junge der sich von nun an wie ein roter Faden durch die Geschichte ziehen wird? Sein Name war Laguna, doch er wurde von allen Kindern nur Luna genannt. Er mochte diese Kosung allerdings nicht einmal ansatzweise. Immer gab es Ärger wenn ihn jemand so benannte. Er wollte am Besten für sich allein sein. Laguna war also ein in sich gekehrter Junge, nicht unbedingt offen für die Mitmenschen aber dafür umso mehr für jede Erfahrung im Leben, und Erfahrung hatte er in seinem 18. jährigen Leben durchaus schon zu genüge durchgemacht. Über seine Eltern weiß er nur dass sie ihm sein tiefdunkles Haar, seine braunen Augen und seine Ohren vererbt haben.

Die Erzieherin, welche alle nur Mutter nannten sagte ihm einmal dass er noch als Baby in das Heim kam, er stellte keine weiteren Fragen diesbezüglich, er akzeptierte es. Doch zurück zum Aussehen Lagunas, welches vielleicht noch etwas detaillierter zu beschreiben wäre. Wie erwähnt hatte er schwarzes Haar, es war lang genug um einen Pferdeschwanz zu machen, doch dies tat er zum Missfallen der „ Eltern“ nicht. Er bevorzugte es sich ein Haarband um die Haare zu ziehen, so konnten sie ihm wenigstens nicht in das Gesicht fallen. Was sie allerdings beim Entspannen auf der Wiese trotzdem taten.

Die Sonne war auf der Letzten Etappe des Tages und schien bald unter zu gehen. Die Bäume rissen einen immer größer werdenden Schatten und eine sanfte Briese zog auf und brachte die Gräser und Blumen zum wanken. Ein wahrhaft schönes Bild, die sich biegenden Gräser an seiner schwarzen Jacke mit dem roten Kragen und den roten Knöpfen, welche jedoch nie zum Schließen der Jacke benutzt wurden. Zu seiner Jacke passend hatte er immer diese eine schwarze Hose an, mit den roten Umschlägen an den Beinen, welche gut von den schwarzen Stiefeln zu trennen waren. Wie man sieht, hatte er seine bestimmte Art, und er wollte sich gar nicht erst anpassen.

Es wurde dunkel und die Zirpen und Nachtvögel begonnen ihre abendlichen Lieder zu besingen. Laguna machte sich auf dem Heimweg, es waren ja nur knapp 30 Minuten, doch die legte er um täglich an seinen Ort zu gelangen gerne zurück, immer gleich nach dem Unterricht.

Doch diesmal wurde es ungewöhnlich kalt, ein frischer Wind zog auf und die Tiere verstummten,  es lag nur noch das Rascheln der Blätter des Waldes in der Luft, er begann zu rennen, irgendwas schien nicht zu stimmen. Er spurtete so schnell er konnte und er war ein guter Läufer. Nach einer Weile bog er um die Letzte Ecke des Waldweges, nach der man schon das Haus sehen konnte.

Er blieb Atemlos stehen und fiel kniend nieder, mit seinen verschwitzten Händen auf den Boden. Es brannte in der Ferne.


Dies ist der erste Teil einer Geschichte die ich für ein Sammelwerk eines Freundes für ein von ihm erfundenes Spiel mit Geschichte und Phantasie schreibe. Es geht dabei um eine Geschichte meines Landes Zidaniens, welches Teil dieser Gedankenwelt des Spieles ist. Dieses Spiel ist aber noch vielmehr, es ist Passion gepaart mit einer dichten, verzweigten Srory.Michael Glauer, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.09.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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