Frank Rogge

Lara Jahre eines Waisenmädchens 2- Der Unfall

Ashanti  stand auf der Koppel und Lara erwartete Tim sehnsuchtsvoll. Sie gab ihn ein Küsschen und sagte „Ich habe Ashanti gesattelt damit du ihn jetzt reiten kannst.“ Natürlich machte sie sich einen Spaß daraus seine Reaktion zu provozieren. „Jetzt sofort.“ Sagte er baff und wurde etwas bleich. „Keine Sorge Ashanti ist ein gutmütiges Tier und ich führe dich ein paar Runden um die Koppel. Alles ganz easy.“ Er stieg dann in den Sattel und Lara half ihm dabei. Er ritt einige Runden, im langsamen Schritt über den Platz wobei sie ihn führte.

 „Geht doch schon ganz gut. Siehst du es ist ganz einfach.“

 Sein Körper bewegte sich im Gang des Tieres und er hielt vorsichtig ihre Zügel. „So dann lass uns mal ausreiten.“ Sagte Lara schließlich. Er setze sich nach hinten und hielt sich an ihr fest. Dann ritten sie beide gemütlich durch den Wald. „Ist doch toll hier mit Ashanti nicht wahr? Halt dich nur gut fest an mir.“

 „Ja ganz toll Lara.“ Er klammerte sich ganz fest an ihr und fühlte die Wärme die von ihren Körper ausging. Er wollte sie nicht mehr loslassen und ewig so bleiben und ihre Nähe spüren. Tim hatte sie einfach so gern und jeder Tag ohne Lara schien für ihn wie verloren. Das ist eben die Magie der ersten Liebe, die für viele Menschen die schönste in ihren Leben ist. Man lernt später vielleicht noch viele Menschen kennen und verliebt sich noch oft, aber das Kribbeln im Bauch und die ersten Gefühle für das Mädchen das man liebt, bleiben immer in der Erinnerung haften.

Die Zeit verging und Sandra ein anderes Mädchen aus Tims Klasse wollte Lara und Tim auseinander bringen.

Tim wurde krank und hatte eine Grippe. Lara wollte ihn daraufhin besuchen und hatte ihn Blumen mitgenommen. Sandra wollte diese Situation ausnutzen und seine Eltern ließen sie rein.

 Als Lara in sein Zimmer kam gab sie ihm einen Kuss, um ihrer Rivalin eins auszuwischen. Sie blickte die beiden entsetzt und erstaunt an, ließ die Blumen fallen und lief weinend davon. Tim der völlig überrumpelt gewesen war rief noch „Lara bleib doch hier es ist doch alles ganz anders.“ „Du blöde Ziege du hast alles kaputt gemacht.“ Schrie er sie an.

 

 „Was willst du überhaupt hier. Ich habe dich nicht eingeladen. Hau bloß ab, ich will dich nicht mehr sehen. Raus hier!“ Sagte er wutentbrannt. Diese Worte klangen so deutlich in ihren Ohren, dass sie sogar Sandra verstand und das Weite suchte.

Lara galoppierte unterdessen auf Ashanti schnell durchs Gelände und ihre kupferroten Haare bewegten sich im Takt des Fahrtwindes.

 Sie weinte und war seelisch völlig aufgelöst. Es spukte ihr nur noch ein Gedanke durch den Kopf, dass ihr Tim sehr wehgetan hatte. Dieser Schmerz in ihren Herzen fühlte sich an, als wenn ihr jemand einen Dolchstoß verpasst hätte. Sie glaubte dass das Schicksal wieder unbarmherzig zuschlug, wie schon so oft in ihren noch jungen Leben. Doch sie ahnte nicht das alles noch viel schlimmer kommen würde…

Lara ritt so schnell weil sie einfach alles nur vergessen wollte und übersah einen großen Ast der sie vom Pferd  riss. Sie schlug mit ihren Bein auf einen großen Stein auf und verletzte sich schwer. Ihr Handy wurde dabei weggeschleudert und ging kaputt genau wie in ihren Traum.

 

 „Ashanti, Ashanti lauf doch nicht weg. Bleib doch stehen.“ Rief sie verzweifelt, doch er hörte nicht und verschwand aus ihrem Blickfeld. Sie blutete und hatte starke Schmerzen. „Hoffentlich findet mich hier jemand“ ,dachte sie und hatte noch nie im Leben so viel Angst gehabt.

Langsam neigte sich die Sonne den Horizont und Daniela machte sich langsam ernsthafte Sorgen. „Komm Mike lass uns sie suchen. Da ist was passiert. Wir hätten sofort losfahren sollen“. In diesen Moment kam Ashanti alleine zurück. „Ja komm schnell.“ Sagte ich und wir sperrten Ashanti in die Koppel und folgten mit dem Auto langsam seinen Spuren.

 Es dämmerte schon als wir plötzlich jemanden am Wegesrand liegen sahen. Daniela sprang sofort aus dem Auto und erschrak fast als sie Lara sah. Ihr Bein blutete stark und sie redete völlig verwirrt „Mama, da bist du ja endlich. Bitte hilf mir es blutet so und mir ist so kalt.“

 

  Sie redete kroatisch und hielt Daniela wohl für ihre leibliche Mutter. „Komm Lara ich helfe dir“,  sagte sie darauf ebenfalls auf  Kroatisch. Sie hob Lara vorsichtig auf und trug sie ins Auto. Ihre Verletzung war ziemlich schwer gewesen und sie hatte zudem noch viel Blut verloren. Daniela versuchte ihre Wunde notdürftig zu verbinden. Sie hielt sie in ihren Armen und wärmte sie, denn sie zitterte am ganzen Körper.

 

 „Fahr schnell los Mike. Ins Krankenhaus.“ Ich gab also Gas und beeilte mich. Ihre Augen schauten sie leer und teilnahmslos an „Fahren wir jetzt nach Hause Mama. Nach Sukosan.“ Sagte sie völlig abwesend. Meine Güte, das arme Kind meint ich sei ihre richtige Mutter und wir wären in Kroatien. Dachte Daniela. Sie wollte sie aber nicht beunruhigen und spielte mit „Ja Kleines wir fahren jetzt nach Hause“ ,sagte Daniela darauf und eine Träne rann über ihr Gesicht. „Das ist schön Mama. Mir ist so kalt und es tut so weh.“ Dann verlor sie für einen Moment das Bewusstsein und Daniela schrie „Schnell Mike bitte beeile dich“.

 

Wir kamen dann am Krankenhaus an und Lara wurde sofort operiert. Die Rettung geschah gerade noch in letzter Minute. Sonst wäre es zu spät gewesen.

Daniela blieb immer bei ihr, sie machte sich große Sorgen ob Lara wieder richtig laufen können würde. Als sie wieder ansprechbar war besuchten wir sie „Hallo Kleines. Wie geht es dir? Hast du noch Schmerzen?“ „Hallo Daniela, nein ich spüre nichts mehr.“ „Wie geht es Ashanti ist alles in Ordnung mit ihm?“ Fragte sie plötzlich aufgeregt. Daniela nahm zärtlich ihre Hand und beruhigte sie. „Ganz ruhig Lara. Dem geht es gut und er steht bei uns in der Koppel. Er hat sich nicht verletzt.“ „Gott sei Dank.“ Antwortete sie und schlief langsam wieder ein.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.11.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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