Yvonne Asch

Tödliches Videoband Teil 3

„Bitte nicht! Lassen sie doch bitte meinen Laden heil!“, die Stimme der alten Dame klang flehend und zu tiefst verletzt. Jean schaute ängstlich und zu gleich wütend zu der weisen Tür hin, an Sascha vorbei. Der Mann lockerte die Waffe an ihren Kopf nicht, zu große angst davor sie wurde etwas Dummes tun und Beide aufliegen lassen.

Ein klirren was wie ein zerschlagen einer Scheibe klang, ließ die junge Frau dicht vor ihn zusammen zucken. Sascha sah ihr in die Augen, einerseits tat es ihn Leid das er sie damit rein zog, aber anderseits hatte sie sich das auch selber ausgesucht.

„Nun sprich schon alte Frau, wem gehören die Pferde da draußen vor der Tür!“, erklang eine raue, drohende und kalte Stimme, eines Mannes. Jean strengte sich an, sie wollte jedes Wort verstehen, sie wollte endlich wissen, was Sascha verbrochen hatte. „Ich habe ihn schon gesagt…“, die Frau hielt inne dann hörte man wieder etwas zerschlagen und aus der Kehle der alten Dame erklang ein hilfloses: nein. Jean schaute ihrem Gegenüber fest in die Augen, seine blauen Augen hielten ihren Blick stand und er seufzte, ohne es zu bemerken. „Wir müssen ihr helfen, Sascha“, ihre Stimme klang lieblich, sie hauchte die Worte viel mehr, als das sie, sie sagte. Doch er schüttelte den Kopf und legte den Zeigfinger auf ihre weichen, samtigen Lippen, die so sinnlich und sexy wirkten, wie sie nur selten eine Frau besaß. Er deutete ihr still zu sein. Aus irgend einen Grund, wirkte er ruhig und gelassen, so als hatte er keine angst aber seine Augen sprachen anders, sie zeigten das es grade nicht gut um sie alle stand. Somit gab die junge, blonde Frau sich geschlagen und sagte nichts mehr, viel mehr lauschte sie auf die Hintergrundgeräusche, immer wieder flog etwas zu Boden mit einen dumpfen Aufschlag.

Und dann war es auf einmal schrecklich still, Jean hörte nur den Atem von Sascha und es schien als würde die Zeit nicht vergehen.

Ist der Frau etwas passiert? Dieser Gedanke machte sie fast verrückt, sie wäre an liebsten hin aus gerannt und hätte nachgeschaut, sich ein gemischt. Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen und die Stille wurde unterbrochen. Die Tür zur Männertoilette wurde aufgerissen und flog mit einen donnernden Scheppern gegen die weise Wand aus Fliesen. Sascha spürte wie Jean ängstlich zusammen zuckte und sich automatisch fester an ihn presste, er legte seine freie Hand auf ihren Rücken und ihr Kopf war an seinen Oberkörper gelehnt.

„Psss…“, sagte er ganz zärtlich zu ihr, hauchte es in ihr Ohr und lockerte etwas die Waffe an ihrer Schläfe.

„Wo bist du, du Bastard?!“, diesmal schrie es ein anderer Mann, seine Stimme klang nicht so alt wie die von den Anderen. Jeder Muskel in Saschas Körper schien angespannt zu sein. Seine Augen fixierten die blonde Frau vor ihn, dessen Haar wellig, wild über die schmalen Schultern vielen. Die zwei Männer schlugen die erste Toilettentür auf, bei den Knall zuckte Jean wieder zusammen. „Ich bring dich um, hörst du, du Arsch?!“, brüllte wieder der etwas jüngere. Dann hörten Beide die Schritte des Festenschuhwerkes von dem zweiten Mann. „Mach dir doch nicht erst die Arbeit die Tür zu öffnen!“, sagte er zu den, der die Tür aufgetreten hatte. Jean wagte es kaum zu atmen, Angst davor, dass die Beiden es hören könnten.

Der laute Schuss der aus den Revolver, von den Mann kam, ließ sie am ganzen Körper erzittern, der Schall schien noch ewig in der Luft zu stehen, genau so wie das zersplittern des Holzes, welches sie durch geschossen hatten, direkt eine Tür weiter befanden sich Sascha und seine Geisel. Nun stand auch ihn die Panik im Gesicht, ihn war klar das sie jede Tür durch löchern würden und keine auslassen würden, so viele Türen gab es hier auf der Männertoilette auch nicht höchstens fünf. Er spürte wie verängstigt Jean in seinen Armen grade war, ihr ganzer Leib zitterte heftig und er nahm die Waffe von ihren Schädel weg, um sie in seine Arme zu schließen. Es tat ihn leid das er sie da mit rein gezogen hatte, denn sie würden auch Jean nicht an leben lassen, sie ließen nie Zeugen zurück. Er drückte sie so oft an sich wie es ging, fast schien es für ihn so, dass es sie etwas beruhigte.

Plötzlich ertönte der nächste Schuss, die junge Frau zuckte wieder zusammen. Sascha wusste, dass sie nicht mehr viel Zeit hatten bis sie eine Kugel abbekamen. Er nahm zärtlich den Kopf der Frau und presste ihn an seinen Oberkörper, so dass sie in seinen Schutz stand. Ihn musste schnell etwas einfallen. Wild schauten sich seine Augen um und da sah er das Fenster, rechts neben den anderen Toilettenraum. Doch wie sollte sie dort hinkommen. Sollte er einfach den Helden spielen und sich stellen, sagen er wäre alleine und Jean dann die Chance lassen, sich unbemerkt aus dem Fenster zu schleichen? War sie das wirklich wert. Er schaute hinab, sie wirkte wie ein hilfloses Kind, suchte seinen Schutz und suchte Sicherheit. Er lächelte, wieso wollte er für diese ihn doch vollkommene Fremde, sein Leben opfern?

Aber ihm musste schnell etwas einfallen als der nächste Schuss die Tür, mit der Toilette und den Fenster traf. Plötzlich kam ihn die Idee, sie könnte sogar klappen. Die Männer schrieen wieder seinen Namen und drohten ihn ununterbrochen, es machte ihnen scheinbar richtig spaß, Katz und Maus zu spielen. Aber nicht mit ihn, er wollte nicht die Maus in diesem scheiß Spiel. Er senkte seinen Kopf zu Jean hinunter und berührte wieder mit seinen schmalen Lippen ihr Ohr. „Du wirst jetzt dich gleich, wenn ich nicke, auf den Boden schmeißen und unter den Spalt am Boden auf Toilette rechts rollen hörst du?“, flüsterte er ihr ins Ohr. Sie verstand seine Worte, aber war sich nicht so richtig sicher, ob sie dazu fähig war. Beide standen wie angewurzelt auf den Toilettendeckel, keiner sagte etwas und keiner rührte sich Beide lauschten. „Verdammt! Knall doch endlich die Oma ab, Josh!“, brüllte der ältere Mann. „Wird erledigt, ich hol mir mal das Großmütterchen…!“, antwortete der Andere, mit einen Lachen in seiner Stimme. so eine scheiße, das können die doch nicht machen! Verdammt, die schissen sie doch jetzt nicht wirklich ab? Damit hatte er nicht gerechnet und wie sollte er es schaffen auch dieser Frau das Leben zu retten? Das war unmöglich er müsste sie über raschen, aber die Beiden kamen nie alleine Draußen würden sicherlich noch andere warten. Wenigstens hatten sie auf gehört durch die Türen zu schissen aber sie mussten sich endlich beeilen. „Brauchst du Hilfe oder was um alles in der Welt treibst du so lange?“, fragte der ältere Mann ungeduldig, seine Stimme schallte durch das ganze Gasthaus. „Sie ist weg!“, rief der Andere zurück. Beide fluchten und dann schwang die Toilettentür auf und auch der Andere Mann verließ das Bad. Sascha seufzte erleichtert auf, die Frau schien sich in Sicherheit gebracht zu haben und sie waren nun endlich alleine im Raum. Sofort sprang er leise vom Klodeckel runter und forderte Jean ebenfalls dazu auf, Beide rutschten auf der Erde durch den Spalt zum anderen Raum hin und dann nahm Sascha sie auf seine Schultern, damit sie das kleine Fenster, welches ziemlich weit oben war, öffnen konnte.

„Wo ist die alte Schachtel?“, schrie einer von den Mafiaähnlichen Typen und man hörte wie es schepperte.

„Beeile dich!“, forderte Sascha die junge Frau auf. Mit einen geschickten Griff und einen angestrengten zerren, sprang das  kleine schmale Fenster auch endlich auf. „Jetzt seh zu!“, drängte er sie und schob sie regelrecht durch die kleine Öffnung hindurch. Es war fast wie ein Kellerfenster, denn Draußen befand sich das schmale Fenster kurz vor den Erdboden so das Jean sich kraftvoll am Boden raus ziehen konnte. dabei spürte sie wie ihr linker Arm an etwas scharfen lang schürfte und etwas Spitzes in ihr Fleisch drang. Sie stöhnte vor Schmerz auf, biss allerdings die Zähne zusammen um nicht aufzuschreien. Denn Sascha gönnte ihr keine Pause der Muskulöse Mann schob sie weiter durch das Fenster und sie zog sich als weiter auf den Boden entlang hinaus in die Freiheit. Dabei spürte sie wie das Spitzeetwas ihren Arm regelrecht aufschnitt. Endlich waren auch ihr Füße Draußen und sie konnte sich auf den Rücken drehen um dann auszustehen. Als sie nur einen kurzen Blick auf ihren brennenden Arm warf, reichte es schon um ihr die Übelkeit in den Magen zu treiben. Blut strömte in vielen Mengen aus den langen graden Schnitt heraus.

Sascha hörte wie die Männer sich wieder mit festen Schritten, dem Bad nährten. ihm blieb nicht mehr viel Zeit, bis die Tür aufgehen würde.

Die Hand des einen Mannes, klebte schon am Türgriff. Sascha sprang mit einen sportlichen Sprung hoch und hielt sich geschickte am Erdboden fest, sein Finger rutschten jedoch schnell ab, allerdings drückte er sich nur kurz mit den Händen ab, holte somit Schwung und zog seinen schweren Körper aus den kleinen Fenster blitzschnell hinaus. Grade noch rechtzeitig, denn als er auf den Erdboden, an der frischen Luft lag, sprang die Tür mit einen Donnern auf und die Männer waren wieder in der Toilette. Ohne die alte Dame vorher gefunden zu haben. Sascha schaute kurz zu Jean hinüber die sich blass angelaufen ihren verletzten Arm hielt, das Blut hatte ihre Bluse schon verschmutzt, er sprang auf seine Füße, packte die blonde Frau an ihren heilen Arm und zog sie mit sich. er rannte hinten ums Haus herum, wollte so schnell es ging zu den Pferden gelangen. Als er auch schon das Fluchen des einen Mannes hörte: „Der Dreckskerl ist durchs Fenster abgehauen! Sag den Männern bescheid und los zum Auto!“.

„Aber die alte Frau…“, gab der Andere zu bedenken. „Die ist grade unwichtig!“. Sascha wusste ihn blieb nicht mehr viel Zeit, also zog er die Frau mit sich, die hinter ihn her hing und des Öfteren ins stolpern geriet. Endlich hatten sie die Pferde erreicht, er hob Jean schon fast auf den Palomino hinauf und sprang dann ebenfalls auf die andere Stute. „Folg mir wenn du leben willst!“, warnte er sie, damit sie nicht die Idee in betracht zog, das dies eine gute Situation für eine Flucht war. Er warf ihr einen ernsten Blick zu gab dann den Tier die Hacken und wendete sein Pferd in Galopp. Falke lief gleich hinter der Stute her die schon in den Wald hin ein verschwunden war. Unter schmerzen hielt Jean die Lederzügel fest in der Hand. Hörte noch das Motorengeräusch eines schwarzen Geländewagens und erreichte dann auch den Wald. Sie hatte schon lange keine Beherrschung mehr über den ungestümen, jungen Hengst, doch das brauchte sie auch gar nicht. So lange sie sich darauf konzentrierte im Sattel zu bleiben und den Ästen aus zu weichen, den der Palomino folgte eh der Scheckstute und Sascha schien das Pferd bestens unter Kontrolle zu haben. Er hatte sich in den Sattel gestellt und sich etwas nach vorne gelehnt, gab den Tier immer wieder Druck damit es nicht langsamer wurde und führte es an jeden Baum vorbei. Eins musste sie ihn lassen, er schien wirklich reiten zu können. Er jagte das Pferd immer tiefer in den Wald hinein.

Die Pferde atmeten Heftig und die Hufe gruben sich tief in den Boden hinein. Beide sprangen über einen umgekippten Baumstamm her rüber. Jean hätte an liebsten laut geschrieen vor schmerz, denn durch jede Bewegung tat ihre Schnittwunde immer mehr weh. Fast so als würde sie weiter auf reizen. Tränen standen ihr schon im Gesicht.

Nach einer scheinbaren Ewigkeit, wie es der jungen Frau vorkam, kamen sie an einen Bergsee an, sie schien weit oben auf einen Berg zu sein. Aber kein Wanderweg oder Pfad war in der Nähe, nichts außer der unberührten Natur. Die Pferde schwitzten und rangen nach Atem als sie endlich anhalten durften. Sascha war schon im Galopp abgesprungen um sich auf das klare Bergwasser zu stürzen. Er hatte sich hin gekniet und schöpfte das klare, saubere, frische Wasser nun mit seinen Händen zu seinen Mund hin. Jean’ s Pferd kam erst bei der Scheckin zum stehen und sie viel schon fast aus den Westernsattel her raus. Ihr Atem war schwer und ihr Gesicht war blass wie Schnee. Kaum berührten ihre zittrigen Beine den festen Waldboden, knickten sie auch schon um, wie ein Streichholz was man brach. Sie viel zu knie und stützte sie mit der einen Hand fest, den verletzten Arm, hielt sie angewinkelt, nur rann ihr eine Träne übers blasse Gesicht, außer ihren sonst so ausdrucksstarken grün- blauen Augen, drang nun die durchsichtige Flüssigkeit heraus. Nicht nur wegen des Schmerzes sondern auch wegen dem was sie grade erlebt hatte. Sie musste noch nie um ihr Leben bangen und sie hatte noch eine Waffe an ihren Kopf gefühlt. Nie wieder würde sie die Schüsse vergessen können und das zersplittern des Holzes. Erst recht nicht, das Gefühl des kalten Metalles an ihrer Schläfe.

Sascha der nun genug getrunken hatte und endlich wieder zum Atem kam, bemerkte jetzt die wimmernde Frau. Ein dunkler Schatten legte sich auf sein Gesicht, er hatte sie nicht so sehr in Gefahr bringen wollen. Sicher er war bereit zu töten, um endlich alles vergessen zu können, aber er wollte keinen Unschuldigen unnötig mit hin einziehen und sie konnte wegen all dem nichts. Er schaute auf den Blutetenden Arm, dann seufzte er und stand auf, um zu ihr zu gehen. Vor ihr blieb er stehen und hockte sich zu ihr hin unter. Sie schaute ihn mit ihren nassen Augen an und hielt inne mit ihren Schluchzen sie wollte ihn doch keine Schwäche zeigen, er sollte nicht wissen dass sie angst hatte, aber sie könnte einfach nicht anders. Doch jetzt wo er sie ihn, in diese blauen, strahlenden Augen sah, die sie besorgt und mit fühlend anschauten, konnte sie etwas den Schmerz zur Seite schieben und auf hören neuen Tränen zu erlauben zu fliesen. Er strich sich eine braune Haarsträhne hinters Ohr und wandte dann seinen Blick von ihren verletzten Augen ab um sich die Wunde anzuschauen. Er kannte sich aus mit Verletzungen, hatte schon oft welche gesehen. Schon auf den ersten Blick konnte er erkennen, dass die Wunde zwar lang und tief war, aber nicht weiter gefährlich. Vorsichtig nahm er ihren Arm in die Hand und macht ihn grade. Sofort stöhnte sie auf, als sie spürte wie sich das Fleisch wieder aus einander zog. Schnell biss sie die Zähne zusammen. Er schenkte ihr keinen Blick. Betrachtete sich nur die Schnittwunde genauer. „Muss eine Scherbe gewesen sein, der Schnitt ist sauber und grade verlaufen“, teilte er ihr mit und schaute ihr dann doch wieder in die Augen. Hast du Verbandszeug?“, fragte er sie sanft. „Ja, in der Satteltasche, an meinen Sattel!“, gab sie knapp zurück und ihren Lippen entrann ein zischen. Wieder brannte die Wunde unerträglich. Er nickte und erhob sich ging dann um das Verbandszeug zu holen, kniete sich wieder zu ihr hinab und legte ihren Arm auf seinen Oberschenkel. Danach packte er das Zeug aus. „Schön, du hast sogar Betaisodona dabei!“, sagte er eigentlich mehr um sie abzulenken. Er öffnete die Desinfektionssalbe und drückte die weise, dicke Salbe genau auf den Schnitt rauf. Erst war das total unangenehm für sie, aber dann nach einer Zeit kühlte es und wirkte angenehm. „Du hast dich super verhalten!“, sagte er mit ruhiger Stimme und schmierte ganz vorsichtig und sanft, die Salbe auf die Wunde. Jean seufzte und schaute ihn dabei zu wie er ihren Arm behandelte ganz zärtlich, so als könnte er gar nicht anders sein. „Wer waren diese Männer?“, fragte sie mit ernster Stimme. sie wollte es wissen und sie wollte sich nicht mit ungenügenden Antworten abspeisen lassen. Er hatte befürchtet das diese Fragen kommen würde. langsam wickelte er den Verband auf um ihn an ihren Arm ran zu wickeln. „Ich kann es dir nicht verraten, Kleine“, sagte er ganz ruhig, fast schon zu ruhig, wie Jean empfand. „Das interessiert mich nicht im geringsten, du musst! Wenn du schon mein Leben mit aufs Spiel setzt!“, sie wollte nicht nachgeben. Sie fühlte wie er ihr den weisen Verband um wickelte, alles wirkte so gekonnt, als ob er dies schon öfters getan hätte. Dann schaute er plötzlich auf und lächelte sie verschmitzt an, hielt inne mit seiner Arbeit. Jean sah ihn verwundert an, dieses verschmitzte Lächeln, machte ihre Beine Butterweich und ein Kribbeln breitete sich in ihren Bauch aus, ohne das sie dies wollte oder verhindern hätte können. „Wenn ich es dir verraten würde, müsste ich dich töten!“, gab er spielerisch als Antwort, so wie man es in einen Actionfilm oft sah, nur irgendetwas an seinen verhalten, verriet ihr, dass dies  scheinbar die Wahrheit war. Aber sie wollte nicht locker lassen. „Sag es mir!“, ihre Stimme klang fordernd. Er zog den Verband vorsichtig fester. Und sah wieder weg von ihren Augen, die gierig nach Antworten waren. „Vergess bitte nicht, dass du in meiner Gewalt bist und ich stelle hier die Fragen!“, sein Ton war wieder so ernst, so ernst das es kalt klang. „Ich werde nicht locker lassen, verdammt! Die wollten mich umbringen!“, ihre Stimme bebte vor Zorn und ihr Augen spiegelten ihn ebenfalls wieder. Nun zog er es nicht mehr sanft zu sondern grob. Sie biss sich auf die Zähne um den Schmerz nicht zu zeigen. Er war gereizt wieso konnte sie nicht einfach seine Entscheidung akzeptieren, warum konnte sie ihn nicht den nötigen Respekt zeigen, den sie eigentlich vor einen Entführer haben musste. Er klebte das Klebeband am Verband fest, welches er eben mit den Zähnen von der Rolle getrennt hatte. „Ist fertig und pass das nächste mal besser auf dich auf, ich kann keine verletzte Geisel gebrauchen!“, sagte wieder mal kalt.

„Ich möchte wissen wer diese Leute waren! Jetzt sag es mir!“, sie erhob sich, ihre Beine waren noch immer etwas weich aber sie wollte sich so schnell nicht geschlagen geben. Er stand ebenfalls auf und musterte die junge Frau, wie alt mochte sie wohl sein? Fragte er sich, sie sah noch jung aus, vielleicht mal grade das 18 Lebensjahr erreicht, aber sie wirkte schon reifer von ihren Kopf her. „Was ist jetzt?“, fragte sie sauer und bemerkte seinen musternden Blick. Sie verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Dann musste er grinsen, als er sah wie sie ihn die Zunge raus streckte und das sonst so hübsche Gesicht in Falten gezogen wurde. Nein, sie ist mit Sicherheit nicht älter als 18!

Er drehte sich einfach um und ging zu der Stute hin über um sie abzu satteln und ihre Hufe auszu kratzen. Jean sah den jungen, sportlichen Mann verwundert hinter her. „Hallo!!! Ich rede mit dir da kannst du mir nicht einfach den Rücken zu drehen!“, schrie sie ihn entsetzt an er beugte sich nach vorne um den vorderen Huf, der Stute in die Hand zu nehmen, schon wieder umspielte ein Lächeln seine Lippen. „Aus dir wird sicher mal eine gute Ehefrau“, gab er neckend zurück. Verwundert schaute sie ihn an, erst einmal musste sie über seine Worte nach denken, bis sie begriff das es kein Kompliement war. „Du kannst mich mal!“, sagte sie brummig und wandte ihn ebenfalls den Rücken zu um ihren Hengst ab zu satteln. Er musste weiter hin grinsen. Immerhin hatte er sie wieder zum schweigen gebracht.

Als er schon fertig war und ihr den Hufauskratzer reichte konnte er sich einen Blick auf ihren kleinen, festen Hintern nicht verkneifen, aber es packte ihn wieder ein schlechtes Gewissen und er schaute weg.

Die Nacht legte sich über den Wald, sie waren hier geblieben und Sascha hatte einen Hasen erschossen, und ihn fürs Braten fertig gemacht. Obwohl Jean ihn die ganze Zeit von der Sekunde an, wo er mit den toten Tier wieder gekommen war, als Mörder und Bestie abgestempelt hatte und meinte er ist Herzlos. Musste sie zugeben, dass das gebratene Hasenfleisch über den Lagerfeuer gut roch und Hunger hatte sie noch dazu auch, sie kamen ja nicht einmal dazu das leckere Frühstück zu essen.

Sascha beobachte die junge Frau durch den Schein des Feuers, welches sie von einander trennte, er sah ihr richtig an wie sie dagegen ankämpfte nicht doch gleich auch etwas zu probieren. Er war auf eine Art richtig froh sie bei sich zu haben, sie hatte eine sehr schöne und außergewöhnliche Art an sich, einerseits war sie ein Dickkopf aber denn noch schien sie eine so gerechte Art an sich zu haben, sie schien noch nie in ihren Leben etwas verbrochen zu haben. Als der Hase durch war streckte er ihr etwas entgegen.

„Möchtest du nicht doch? Du kannst es wirklich gebrauchen, Morgen wird auch ein harter Tag und wer weis wann du dann was zu essen bekommst!“, sagte er schon fast Väterlich. Doch sie zuckte nur mit den Schultern und schaute ihn trotzig in die Augen. „Dann nicht!“, murmelte er und schob sich etwas Fleisch in den Mund. Es war wirklich zart und saftig.

„Verrate mir wenigstens bitte wem das Blut an deinen Hemd gehört“, schon wieder fing sie mit den Thema an. Er verschluckte sich fast am Fleisch. „Einen Menschen okay?!“, sagte er schon wieder kalt. Sie erschrak, sie hatte gehofft er würde lügen, doch wieder ahnte sie dass er es ernst meinte. „Und wen?“, nun klang ihre Stimme wieder zaghafter und Sascha zwang sich regelrecht dazu den Bissen hinab zu schlugen. Dann seufzte er.

„Von meinen  Sohn…“ und zum ersten Mal dachte Jean daran, das dieser kalte Ton in seiner Stimme, nicht ihr nur galt, sondern einfach den Schmerz den er in sich trug und vielleicht auch den Hass, den er den Mördern seines Sohnes versprochen hatte. Aber verriet er ihr überhaupt die Wahrheit oder spielte er ihr etwas vor?

Sie sah ihn eindringlich an, er starrte zwar in ihre Richtung aber sein Blick wirkte lehr und seine Seele schien grade ganz woanders zu sein. Beide schwiegen nur das Knistern der Flammen brach durch die Stille der Nacht.

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.04.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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