Was war passiert? Was ich nicht gesehen hatte war, das
Alex schnell reagierte. Als die Schüsse fielen, wich er geschickt aus und
sprang aus dem Fenster. Im selben Zug kroch er unter sein Auto, das er vor dem
Fenster abgestellt hatte. Auf dem Bauch liegend und schwer atmend musste er mit
ansehen, wie die zwei Männer mich in den Lieferwagen, den sie außerhalb des
Grundes abgestellt hatten hinein buxtierten. Sie schlugen die Türen zu,
starteten den Bus und verschwanden.
„Leck mich am Arsch!“ murmelte Alex, als er das ganze von
seinem Versteck aus beobachtete. Als nämlich die Schüsse fielen, war er aus dem
Fenster gesprungen und hatte sich sofort unter sein Auto gerettet wo er still
liegen geblieben war. So dachten die Männer auch, das er tot wäre und kümmerten
sich auch nicht darum. Er wartete noch einige Minuten, bevor er unter seinem
Auto hervorrobbte und aufstand. Das Küchenfenster war kaputt, die Scherben
lagen nicht nur auserhalb auf der Wiese sondern auch in der Küche drinnen. Aber
das kümmerte ihn nicht, er ging wieder in die Wohnung zurück, wo er sein Handy
das auf dem Küchentisch lag und wählte eine bestimmte Nummer. „Maria!? Hallo,
Alex spricht hier. Bist du alleine? Ok, wir haben ein Problem, und es muß jetzt
wirklich was passieren!“ fing Alex hastig an. „Was ist den passiert? Beruhig
dich mal!“ versuchte Maria den Mann am Telefon zu beruhigen. „Zwei Männer sind
in meine Wohnung gestürmt und haben...Tina entführt! Ich weiß nicht was sie
vorhaben, aber wenn jetzt nicht bald was passiert, dann sehe ich vielleicht
keinen mehr von den Beiden!“
Ich selbst saß im Bus, ich hatte Angst, was hatten die
Männer mit mir vor?? Genügt ihnen Andi nicht oder war er vielleicht sogar schon
tot und sie wollten mich jetzt auch umbringen?! Mein Herz raste, ich ahnte das
man mich wahrscheinlich zu diesem Haus bringen würde, das ich vor wenigen
Stunden fotografiert hatte. Der Lieferwagen fuhr zuerst schnell, wurde immer
langsamer und bog schließlich zweimal ab und blieb dann stehen. Zwei Türen
gingen auf, dann zu, die hintere Türe wurde geöffnet und der eine mit der
Bundesheerhose stieg zu mir ein. „Was haben sie vor??? Ich habe ihnen doch
nichts getan!“ sagte ich. „Du wist jetzt jemanden etwas Gesellschaft leisten“
war seine Antwort. „Und vielleicht etwas gesund pflegen“ fügte er noch hinzu,
bevor er mich an den Schultern packte. „Was?! Was haben sie ihm angetan? Haben
sie ihn etwa umgebracht?“ kam es aus mir heraus. Ich versuchte zu strampeln,
aber der Mann war stärker. Er schleppte mich aus dem Bus heraus, der zweite
Mann öffnete daraufhin eine Seitentüre, die ziemlich schwer und auch dick war.
Der erste Mann ging mit mir zur der Türe, ich versuchte mich noch immer zu
wehren, ich schrie, aber es half nichts. Mit einem groben Stoß wurde ich in den
Raum befördert, gleich danach wurde ein Koffer in den Raum gestellt und die
Türe fiel ins Schloss, sie wurde abgesperrt. „Ihr Hunde! Ihr fiesen Kerle, wenn
ich herausfinde, was ihr mit Alex gemacht habt, dann...dann...“ rief ich, meine
Hände trommelten gegen die Türe. Aber dann kam es mir, das mich wahrscheinlich
keiner hören konnte oder wollte und die Hoffnung nicht sehr groß war. Ich
drehte mich um, lehnte mich mit dem Rücken gegen die Türe und – erschrack! Das
wenige Licht, das vom Fenster hereinfiel, gab den Blick auf einen Menschen
frei, der in einer Ecke lag und sich nicht rührte. Mein Herz raste, ich ahnte
sofort wer es sein konnte und stürzte auf den reglosen Körper hin.
„Andi! Andi...Andi...bitte!” rief
ich erschrocken, als ich ihn sah. Ich drehte ihn langsam auf den Rücken und sah
ihn mir gleich näher an, und musste feststellen, das er schwer verletzt war.
„Wer ist da?“ Mit einem Schrei war der Sanitäter aufgewacht und dachte im
ersten Moment, es wäre einer der beiden Männer, die ihn berührten. „Andi! Ich
bin es, sie haben mich jetzt auch entführt“ sagte ich leise zu ihm. „Tina?!“ Jetzt erst sah er mich an,
er wollte sich aufsetzen, aber seine Verletzungen am Bein liesen es nicht zu.
„Aaah! Der Schmerz, ich bin am Bein verletzt“ stöhnte er, ich sah hinab. Ich
sah, das seine rote Hose bereits dunkelrot war und blickte sogleich zur Türe wo
ein Koffer stand. „Er hatte doch gesagt, das ich Andi gesund pflegen soll...“
dachte ich und eilte zum Koffer den ich ohne was öffnete. Es war ein
Verbandskoffer, zwar wunderte ich mich, aber Hauptsache es war was brauchbares
hier. Mit dem Koffer in der Hand ging ich wieder zu dem verletzten Andi zurück,
den ich sofort verarztete. Im Koffer befand sich eine Schere, mit der ich ganz
vorsichtig die Hose aufschnitt. „Meine schöne Diensthose!“ jammerte er leise,
aber es war mir egal. „Ich muss sie leider aufschneiden, sonst komme ich nicht
an deine Wunde! Auserdem kriegt ja eh wieder eine neue Hose“ sagte ich und
machte sein Bein frei. Die Einschusswunde war nicht groß, aber etwas tief, ein
Druckverband musste her. Zum Glück hatte der Koffer alles, was man für einen
Druckverband brauchte und ich machte Andi einen korrekten Druckverband bei
seinem Bein. Dann kam auch noch sein Kopf dran, der ebenfalls recht lediert
war. „Du hast zwar eine Schürfwunde am Kopf, aber die sollte auch noch versorgt
werden“ meinte ich. Aber da die Schürfwunde nicht so groß und tief war, klebte
ich ihm ein größeres Pflaster rauf. „Hast du sonst noch wo Schmerzen?“ fragte
ich, und konnte mich für diese Frage eigentlich schämen. Den er hatte sicher
noch zahlreiche Prellungen und blaue Flecken abbekommen. Aber als ich ihn so
ansah, wurde mir bewusst, das ich bei Andi war und er lebte. Auch die Aufregung
lies nach und ich merke, wie mir die Tränen in die Augen stieg. „Andi!
Andi...es tut mir leid das ich heule. Aber ich habe nicht gedacht das ich dich
in so einer bescheidenen Situation vorfinde“ sagte ich. Aber auch meinem Kumpel
ging es nicht besser, er hatte auch Tränen in den Augen. „Glaubst du echt?? Wo
ist Alex?“ fragte er, ich zuckte mit den Schultern, dann legte ich mich über
Andi drüber, so das ich nur mit meinem Oberkörper auf seinem lag. „Es sind
Schüsse in seiner Wohnung gefallen, und ein Fenster ist kaputt gegangen, ich
weiß nicht was aus Alex geworden ist! Hoffentlich ist er nicht tot“ schluchzte
ich. Ich spürte eine warme Hand auf meiner Schulter, der Brustkorb hob und
senkte sich. „Nein. Der ist ein harter Kerl, du wirst sehen er lässt sich nicht
so leicht unterkriegen“ sagte Andi. „Aber was ist mit uns? Warum hat man uns
den entführt? Maria hat uns das erzählt mit dem Unfall, und wir haben weil wir
dir helfen wollten auch in deinem Tagebuch gelesen...“ sagte ich und erzählte
Andreas alles. „Bitte sei uns nicht böse! Aber wir wollten dir doch nur helfen
und deshalb bin ich auch auf die Idee mit dem Tagebuch gekommen“ sagte ich zum
Schluss. Dann war es ruhig, keiner sagte was, ich hatte Angst das Andi mir
jetzt böse war. „Ich hatte mir fast denken können, das du auf diese Idee
kommst! Und ich bin sogar jetzt froh darüber das du das gelesen hast. Im
Nachhinein. Aber ich wollte damals meine Familie nicht mitreinziehen, aber er
hat mich immer bedroht und gesagt wenn ich jemanden was erzähle, würde er
meiner Familie was tun“ war seine Antwort. „Aber warum sollte ich dann hier
sein?? Ich habe doch nichts getan“ sagte ich. „Dieser Kerl ist krank, er will
sich an mich rächen, trotz das ich unschuldig bin! Er will mir wehtun, und ich
denke das er den Unfall Revue passieren lassen will“ Ich setzte mich auf, auch
Andi tat das gleiche. „Was meinst du? Will er das du mit einem Auto
verunglückst?“ „Nein! Schlimmer! Seine Tochter ist ja in meinen Armen gestorben
und es würde ihm nichts bringen wenn er mich umbringen würde. Er will mich
fertig machen, wehrlos. Er will uns zum Unfallort bringen und...dich vor meinen
Augen umbringen und dich in seinen oder meinen Armen sterben lassen. Er will
dich, nur weil er glaubt das du meine Schwester bist“ erklärte Andi. „Deine
Schwester????“ fragte ich verblüfft. Um ganz ehrlich zu sein, waren wir zwei
nur befreundet. Aber da wir vieles gemeinsam hatten oder auch mal den selben
Gedanken und ein enges Vertrauen hatten, hatte Alex mal die Idee das wir wie
Geschwister waren. Aber wir nahmen das nie ernst, den die Freundschaft zwischen
uns genügte schon. „Halt! Warte! Ich habe dir doch mal eine Visitenkarte von
mir geschenkt und zum Spaß für meinen Bruder draufgeschrieben! Die hattest du
seit dem letzen RK-Dienst in deiner RK-Jacke. Jetzt weiß ich auch woher sie
wissen wo ich und Alex wohnen! Die haben deine Visitenkarte gefunden und
glauben das ich deine Schwester bin!“ kombinierte ich.