Martina Hoffelner

10. 2 Gefangene im Keller

Was war passiert? Was ich nicht gesehen hatte war, das Alex schnell reagierte. Als die Schüsse fielen, wich er geschickt aus und sprang aus dem Fenster. Im selben Zug kroch er unter sein Auto, das er vor dem Fenster abgestellt hatte. Auf dem Bauch liegend und schwer atmend musste er mit ansehen, wie die zwei Männer mich in den Lieferwagen, den sie außerhalb des Grundes abgestellt hatten hinein buxtierten. Sie schlugen die Türen zu, starteten den Bus und verschwanden. „Leck mich am Arsch!“ murmelte Alex, als er das ganze von seinem Versteck aus beobachtete. Als nämlich die Schüsse fielen, war er aus dem Fenster gesprungen und hatte sich sofort unter sein Auto gerettet wo er still liegen geblieben war. So dachten die Männer auch, das er tot wäre und kümmerten sich auch nicht darum. Er wartete noch einige Minuten, bevor er unter seinem Auto hervorrobbte und aufstand. Das Küchenfenster war kaputt, die Scherben lagen nicht nur auserhalb auf der Wiese sondern auch in der Küche drinnen. Aber das kümmerte ihn nicht, er ging wieder in die Wohnung zurück, wo er sein Handy das auf dem Küchentisch lag und wählte eine bestimmte Nummer. „Maria!? Hallo, Alex spricht hier. Bist du alleine? Ok, wir haben ein Problem, und es muß jetzt wirklich was passieren!“ fing Alex hastig an. „Was ist den passiert? Beruhig dich mal!“ versuchte Maria den Mann am Telefon zu beruhigen. „Zwei Männer sind in meine Wohnung gestürmt und haben...Tina entführt! Ich weiß nicht was sie vorhaben, aber wenn jetzt nicht bald was passiert, dann sehe ich vielleicht keinen mehr von den Beiden!“
 
Ich selbst saß im Bus, ich hatte Angst, was hatten die Männer mit mir vor?? Genügt ihnen Andi nicht oder war er vielleicht sogar schon tot und sie wollten mich jetzt auch umbringen?! Mein Herz raste, ich ahnte das man mich wahrscheinlich zu diesem Haus bringen würde, das ich vor wenigen Stunden fotografiert hatte. Der Lieferwagen fuhr zuerst schnell, wurde immer langsamer und bog schließlich zweimal ab und blieb dann stehen. Zwei Türen gingen auf, dann zu, die hintere Türe wurde geöffnet und der eine mit der Bundesheerhose stieg zu mir ein. „Was haben sie vor??? Ich habe ihnen doch nichts getan!“ sagte ich. „Du wist jetzt jemanden etwas Gesellschaft leisten“ war seine Antwort. „Und vielleicht etwas gesund pflegen“ fügte er noch hinzu, bevor er mich an den Schultern packte. „Was?! Was haben sie ihm angetan? Haben sie ihn etwa umgebracht?“ kam es aus mir heraus. Ich versuchte zu strampeln, aber der Mann war stärker. Er schleppte mich aus dem Bus heraus, der zweite Mann öffnete daraufhin eine Seitentüre, die ziemlich schwer und auch dick war. Der erste Mann ging mit mir zur der Türe, ich versuchte mich noch immer zu wehren, ich schrie, aber es half nichts. Mit einem groben Stoß wurde ich in den Raum befördert, gleich danach wurde ein Koffer in den Raum gestellt und die Türe fiel ins Schloss, sie wurde abgesperrt. „Ihr Hunde! Ihr fiesen Kerle, wenn ich herausfinde, was ihr mit Alex gemacht habt, dann...dann...“ rief ich, meine Hände trommelten gegen die Türe. Aber dann kam es mir, das mich wahrscheinlich keiner hören konnte oder wollte und die Hoffnung nicht sehr groß war. Ich drehte mich um, lehnte mich mit dem Rücken gegen die Türe und – erschrack! Das wenige Licht, das vom Fenster hereinfiel, gab den Blick auf einen Menschen frei, der in einer Ecke lag und sich nicht rührte. Mein Herz raste, ich ahnte sofort wer es sein konnte und stürzte auf den reglosen Körper hin.
„Andi! Andi...Andi...bitte!” rief ich erschrocken, als ich ihn sah. Ich drehte ihn langsam auf den Rücken und sah ihn mir gleich näher an, und musste feststellen, das er schwer verletzt war. „Wer ist da?“ Mit einem Schrei war der Sanitäter aufgewacht und dachte im ersten Moment, es wäre einer der beiden Männer, die ihn berührten. „Andi! Ich bin es, sie haben mich jetzt auch entführt“ sagte ich leise zu ihm. „Tina?!“ Jetzt erst sah er mich an, er wollte sich aufsetzen, aber seine Verletzungen am Bein liesen es nicht zu. „Aaah! Der Schmerz, ich bin am Bein verletzt“ stöhnte er, ich sah hinab. Ich sah, das seine rote Hose bereits dunkelrot war und blickte sogleich zur Türe wo ein Koffer stand. „Er hatte doch gesagt, das ich Andi gesund pflegen soll...“ dachte ich und eilte zum Koffer den ich ohne was öffnete. Es war ein Verbandskoffer, zwar wunderte ich mich, aber Hauptsache es war was brauchbares hier. Mit dem Koffer in der Hand ging ich wieder zu dem verletzten Andi zurück, den ich sofort verarztete. Im Koffer befand sich eine Schere, mit der ich ganz vorsichtig die Hose aufschnitt. „Meine schöne Diensthose!“ jammerte er leise, aber es war mir egal. „Ich muss sie leider aufschneiden, sonst komme ich nicht an deine Wunde! Auserdem kriegt ja eh wieder eine neue Hose“ sagte ich und machte sein Bein frei. Die Einschusswunde war nicht groß, aber etwas tief, ein Druckverband musste her. Zum Glück hatte der Koffer alles, was man für einen Druckverband brauchte und ich machte Andi einen korrekten Druckverband bei seinem Bein. Dann kam auch noch sein Kopf dran, der ebenfalls recht lediert war. „Du hast zwar eine Schürfwunde am Kopf, aber die sollte auch noch versorgt werden“ meinte ich. Aber da die Schürfwunde nicht so groß und tief war, klebte ich ihm ein größeres Pflaster rauf. „Hast du sonst noch wo Schmerzen?“ fragte ich, und konnte mich für diese Frage eigentlich schämen. Den er hatte sicher noch zahlreiche Prellungen und blaue Flecken abbekommen. Aber als ich ihn so ansah, wurde mir bewusst, das ich bei Andi war und er lebte. Auch die Aufregung lies nach und ich merke, wie mir die Tränen in die Augen stieg. „Andi! Andi...es tut mir leid das ich heule. Aber ich habe nicht gedacht das ich dich in so einer bescheidenen Situation vorfinde“ sagte ich. Aber auch meinem Kumpel ging es nicht besser, er hatte auch Tränen in den Augen. „Glaubst du echt?? Wo ist Alex?“ fragte er, ich zuckte mit den Schultern, dann legte ich mich über Andi drüber, so das ich nur mit meinem Oberkörper auf seinem lag. „Es sind Schüsse in seiner Wohnung gefallen, und ein Fenster ist kaputt gegangen, ich weiß nicht was aus Alex geworden ist! Hoffentlich ist er nicht tot“ schluchzte ich. Ich spürte eine warme Hand auf meiner Schulter, der Brustkorb hob und senkte sich. „Nein. Der ist ein harter Kerl, du wirst sehen er lässt sich nicht so leicht unterkriegen“ sagte Andi. „Aber was ist mit uns? Warum hat man uns den entführt? Maria hat uns das erzählt mit dem Unfall, und wir haben weil wir dir helfen wollten auch in deinem Tagebuch gelesen...“ sagte ich und erzählte Andreas alles. „Bitte sei uns nicht böse! Aber wir wollten dir doch nur helfen und deshalb bin ich auch auf die Idee mit dem Tagebuch gekommen“ sagte ich zum Schluss. Dann war es ruhig, keiner sagte was, ich hatte Angst das Andi mir jetzt böse war. „Ich hatte mir fast denken können, das du auf diese Idee kommst! Und ich bin sogar jetzt froh darüber das du das gelesen hast. Im Nachhinein. Aber ich wollte damals meine Familie nicht mitreinziehen, aber er hat mich immer bedroht und gesagt wenn ich jemanden was erzähle, würde er meiner Familie was tun“ war seine Antwort. „Aber warum sollte ich dann hier sein?? Ich habe doch nichts getan“ sagte ich. „Dieser Kerl ist krank, er will sich an mich rächen, trotz das ich unschuldig bin! Er will mir wehtun, und ich denke das er den Unfall Revue passieren lassen will“ Ich setzte mich auf, auch Andi tat das gleiche. „Was meinst du? Will er das du mit einem Auto verunglückst?“ „Nein! Schlimmer! Seine Tochter ist ja in meinen Armen gestorben und es würde ihm nichts bringen wenn er mich umbringen würde. Er will mich fertig machen, wehrlos. Er will uns zum Unfallort bringen und...dich vor meinen Augen umbringen und dich in seinen oder meinen Armen sterben lassen. Er will dich, nur weil er glaubt das du meine Schwester bist“ erklärte Andi. „Deine Schwester????“ fragte ich verblüfft. Um ganz ehrlich zu sein, waren wir zwei nur befreundet. Aber da wir vieles gemeinsam hatten oder auch mal den selben Gedanken und ein enges Vertrauen hatten, hatte Alex mal die Idee das wir wie Geschwister waren. Aber wir nahmen das nie ernst, den die Freundschaft zwischen uns genügte schon. „Halt! Warte! Ich habe dir doch mal eine Visitenkarte von mir geschenkt und zum Spaß für meinen Bruder draufgeschrieben! Die hattest du seit dem letzen RK-Dienst in deiner RK-Jacke. Jetzt weiß ich auch woher sie wissen wo ich und Alex wohnen! Die haben deine Visitenkarte gefunden und glauben das ich deine Schwester bin!“ kombinierte ich.    
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.06.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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