Dieses Kapitel ist hart an
der Grenze zur Erotik, aber ich denke, es geht gerade noch so...
DIE SAHNE...
Der und schlafen!
Kaum liegt sie, da ist schon
über ihr, und er macht sich noch nicht einmal die Mühe, ihr das indische Shirt
auszuziehen. Er streift es ihr einfach hoch, entfernt ihren Slip irgendwie, wie
konnte das geschehen, hat sie ihm etwa dabei geholfen? Hat sie ihren Hintern
freiwillig willig hochgehoben? Nein, nein, nein, das kann nicht sein...
Er zwängt sich zwischen ihre
Beine - und er ist so leicht in ihr, dass sie es nicht glauben kann.
Ich bin die Sahne, denkt sie
erstaunt. Aber hat sie das nicht schon vorher gewusst? Doch, ja, irgendwie.
„Hey, Moment mal“, stammelt
sie, aber das wird natürlich ignoriert, denn schließlich hat sie ja nicht
‚nein’ gesagt. Ja nicht nein gesagt, das ist echt witzig. Ja nicht nein, ja
nicht nein...
Er hat sie gut zurecht
gelegt, und irgendwie bewundert Irma seine Geschicklichkeit. Er muss wirklich
viel Erfahrung mit Frauen haben. Die meisten Deppen wissen ja noch nicht
einmal, wo eine Frau ihre strategischen Stellen hat. Aber er schon, und das
ärgert sie auch ein bisschen. Wie viele Frauen muss man studiert haben, um zu
so einer Meisterschaft zu gelangen? Andererseits ist sie bis jetzt ziemlich unberührt
und cool geblieben. Hahaha!
Was hat sie ihm damals
eigentlich erzählt, Sie hat es ein wenig verdrängt, aber es ist noch da, sie
muss er nur aus ihrer Erinnerung abrufen.Während Irma krampfhaft überlegt,
versucht sie ihren Körper ganz ruhig zu halten und ja nicht in seinen Rhythmus
einzusteigen. Sie ist ja so was von passiv, obwohl ein Instinkt sie fast dazu
treibt, sich ihm entgegen zubiegen und... nein, nein, nein, das könnte ihm so
passen! Außerdem ist sie besoffen, und ihr Körper ist in diesem Zustand total
empfindungslos. Das weiß sie aus Erfahrung.
Also was hat sie ihm damals
noch erzählt? Außer das mit dem ‚Jeder Mann, der mit mir schläft, verliebt sich
in mich.’
Und dann fällt es ihr
urplötzlich wieder ein: ‚Und außerdem bin ich sowieso frigide’.
Himmelherrgottnochmal, wie kann man so eine Scheiße erzählen? Natürlich hat er
sie dazu provoziert. Aber dieses blöde Gewäsch kann er doch nicht ernst
genommen haben.
Irma versucht immer noch,
sich nicht zu bewegen. Warum schreit sie nicht um Hilfe? Warum versucht sie
nicht, ihm ins Gesicht zu boxen oder ihm mit den Knien in irgendwas zu treten.
Das könnte sie, wenn sie es wollte. Und trotzdem liegt sie hier, sie lässt sich
von ihm begatten und sie hat seltsame Gedanken dabei. Da
war doch dieser Limerick, ein total blöder
There
was a young man named Skinner
who
took a nice lady to dinner
but
before dinner Skinner was in her…
Da stimmt was nicht! Es gab doch gar kein Dinner. Auch das Versmaß ist
falsch, ein Limerick hat fünf Zeilen und keine weniger, das glaubt sie
jedenfalls, und das hier ist höchstens ein Dreizeiler. Da fehlt ja fast die
Hälfte. Irma würde gerne kichern, aber sie tut es vorsichtshalber nicht...
Es spielt sich ohne Anfassen ab, wie kann das gehen. Der Blödmann
berührt noch nicht einmal ihre Brüste! Irma fühlt sich verachtet und
vernachlässigt. So’n Quatsch! Sie will das alles doch gar nicht, es ist
pervers, abartig, nicht ganz normal. Und trotzdem genießt sie es, zumal ihr
Körper auf einmal anfängt, leichte Anzeichen von Erregung zu zeigen. Oh Gott!
Irma stöhnt aus unbekannten
Gründen auf und muss sich zwingen, ihre Hüften ruhig zu halten, denn irgend
etwas passiert da, es ist wohl unaufhaltsam, aber es kann nicht sein, sie ist
besoffen und hat noch nie was gefühlt in diesem Zustand...
Chris hält einen Augenblick
inne mit seinen Bewegungen und schaut sie aufmerksam an. Wie dumm, es ist im
Zimmer nicht ganz dunkel, die Straßenlaternen von draußen geben etwas Licht,
und er kann bestimmt ihr Gesicht sehen. Sie versucht, ihr Gesicht unter
Kontrolle zu halten und den Rest sowieso. Und außerdem soll er sich wieder
bewegen, denn dass er regungslos in ihr steckt, das macht sie schier
wahnsinnig...
„Geh’ weg!“ Ist das ihre
Stimme? Wahrscheinlich. Aber sie klingt so zaghaft und zitternd.
„Ach sei ruhig.“ Er würgt
ihre Worte einfach ab.
Na gut, auf diese nette
Aussage hin entspannt Irma sich total, denn das ist für sie eigentlich der
sicherste Weg, nicht zum Orgasmus zu kommen, doch wer beschreibt ihr Entsetzen,
als es plötzlich doch geschieht, unaufhaltsam, Mist, die Passivität hat
versagt, warum, versagt, nein Stop, das geht doch nicht, das ist nicht normal!
Hilfe, nicht das!
Er soll es nicht merken.
Irma hält sich die Hand vor den Mund, um ihr Stöhnen zu verbergen, aber
automatisch wölbt sie ihren Rücken hoch, um ihm näher zu sein, und sie schlingt
ihre Beine um seinen Rücken, wie demütigend... Aber es ist ihr egal, sie kann
nicht anders, und als Krönung streichelt sie auch noch ihre Brüste, weil er es
ja nicht tut.
Wie durch einen Schleier
kriegt sie mit, dass er sie fasziniert beobachtet. Er berührt sie überhaupt
nicht, beobachtet sie nur, während er sich auf seinen Armen abstützt, will wohl
nur sehen, was sie tut, was sie empfindet, wie sie reagiert. Der Arsch!
Und was sie empfindet ist ja
wohl offenkundig. Das würde jeder Depp spüren. Andererseits wäre nicht jeder
Depp dazu fähig, sie so weit zu bringen.
Irma sieht verschwommen, wie
sein Gesicht näher kommt. Will er sie etwa küssen? Nein küssen ist das nicht, er
öffnet ihren Mund mit seiner Zunge und drängt sich hinein, genauso unverschämt,
wie er sich schon vorher in sie hineingedrängt hat. Aber das ist egal, es ist
egal, egal, egal... Irma hört auf zu denken und überlässt sich ihrem Körper.
Sie fängt an zu zittern, sich unter Chris zu winden, während sie seine Zunge
immer noch tief im Mund hat und er sie rhythmisch zu seinen anderen Bewegungen
in ihr bewegt. Es fühlt sich so an, als würde er alles von ihr besitzen – und
es ist geil.
Irma stöhnt in seinen Mund,
und sie hasst sich dafür. Sie versucht dagegen anzukämpfen, aber es geht nicht.
Sie fühlt ihn in sich, er ist überall, und ihr Körper vergeht unaufhaltsam in
einer Mischung aus süßem Schmerz und wollüstiger Ekstase. Sie stöhnt laut in
seinen Mund, bäumt sich auf und wehrt sich nicht mehr dagegen.
Er hat sie zum Orgasmus
gebracht – und zu was für einem! Und das, obwohl sie besoffen ist. Das ist
ungewöhnlich, sehr sehr ungewöhnlich, aber auch irgendwie, na ja Wahnsinn.
Kurz darauf fängt auch Chris
an zu stöhnen, er hat immer noch seine Zunge in ihrem Mund, aber jetzt kann sie
bestimmen, was passiert. Sie saugt sie ein, genauso wie ihr Körper ihn
unwillkürlich einsaugt, sich um ihn verkrampft - und ihn schließlich
widerwillig freigibt.
Er lässt sich keuchend neben
sie fallen.
Irma dreht sich als erste
auf die Seite. Es gibt keine Berührungen, keine Vertraulichkeiten und vor allem
keine Eingeständnisse. Wenn er es so will, dann kann er es so haben. Kein
Problem!
Irma kriegt gerade noch mit,
dass er sich zur anderen Seite dreht, ihre Körper berühren sich in keinster
Weise, und sie schläft von einer Sekunde auf die andere ein.
~~~~~~~~~~~
APOLLO
Ungefähr um zehn Uhr,
nämlich keine sechs Stunden später wacht Irma auf.
Ihr Kopf ist in keiner guten
Verfassung, und sie hat einen ziemlich widerlichen Geschmack im Mund.
Hat sie geträumt oder ist
das wirklich passiert? Das kann nicht wahr sein. Sie schaut vorsichtig nach
rechts, aber da liegt niemand. Das ist ziemlich normal, weil da nie jemand
liegt... Aber das kann sie doch nicht alles geträumt haben. Aua, der Kopf tut
ziemlich weh, obwohl sie doch nur ein bisschen damit denkt.
Er ist nicht im Bett.
Wahrscheinlich ist er schon weg. Mittlerweile erstaunt es sie kein bisschen
mehr, dass die Männer einfach abhauen danach. So wie Bernie, der sie jetzt ja
angeblich liebt. Lachhaft!
Nein, er ist noch da. Irma
hört Geräusche aus der Küche. Es ist die Kühlschranktür.
Und schon kommt er ins
Schlafzimmer, er hat irgendwas in der Hand und steckt es sich gerade in den
Mund. Oh nein, nicht die Mettwurst, die ihr Vater ihr geschickt hat, die ist zu
schade für ihn...
Zu schade? Ihr stockt der
Atem. Was hat sie getan? Sie hat sich mit einem Gott eingelassen. Sie, eine
ganz normale Sterbliche.
Denn es ist Apollo, der
Sonnengott persönlich, der gerade nackt ins Schlafzimmer kommt. Allein seine
Haltung ist göttlich. Die meisten Männer sehen nackt irgendwie lächerlich aus,
sie schämen sich wahrscheinlich aus irgendwelchen Gründen. Sie laufen
ungeschickt und tölpisch daher, und irgendwie hat man keine Achtung vor ihnen,
ganz im Gegenteil...
Aber ER hat eine göttliche
Figur, eine vollkommen ungezwungene Haltung, er ist so von sich überzeugt, und
er hat verdammt noch mal Recht, er ist göttlich! Irma lässt automatisch ihren
Blick tiefer schweifen, sie kann es nicht verhindern. Auch das ist göttlich,
sogar im Ruhezustand. Da kann man ihm schon mal verzeihen, dass er die kostbare
luftgetrocknete Mettwurst gegessen hat. Irma muss unwillkürlich lächeln.
Er sieht ihr Lächeln, hält
es natürlich für Bewunderung - okay, er liegt richtig damit - und er sieht
natürlich auch, dass ihr Blick tiefer geschweift ist. Er verzieht seinen Mund
zu einem spöttischen Grinsen und kommt auf sie zu.
Apollo selbst kommt zu ihr
ins Bett. Aber sie ist doch nur eine ganz normale Sterbliche, und heute Morgen
ist sie ganz besonders sterblich. Fast schon tot eigentlich. Geblendet wendet
sie ihre Augen von ihm ab. Dieser Anblick ist zuviel für jemanden mit starken
Kopfschmerzen, und ihr Magen kann es auch nicht ertragen. Oh, das reimt sich
ja!
Irma schwingt sich aus dem
Bett – nicht ohne zu stöhnen – sie geht auf das Klo in der Diele und danach ins
Badezimmer, wobei sie durchs Schlafzimmer gehen muss. Sie tut es, ohne ihn
anzuschauen. Sie putzt sich die Zähne und lässt sich fünf Minuten lang
eiskaltes Wasser über ihr Gesicht laufen. Es hilft ein wenig, aber wirklich nur
ein wenig.
Dann muss sie ins
Schlafzimmer zurückkehren.
Er liegt im Bett – das Kinn in seine Hand gestützt – und misst sie mit seinen Blicken. Er betrachtet neugierig und aufmerksam ihren Körper, der gemeinerweise hinterrücks von der Sonne beleuchtet wird. Und durch ihr dünnes indische Hemd ist wahrscheinlich alles deutlich zu erkennen. Auch von vorne...
Sein Blick sieht unverschämt begehrlich aus. Es scheint ihm zu behagen,
was ihr Shirt enthüllt. Klar doch, ihr Körper ist nicht übel.
Irma lässt sich ins Bett
fallen und dreht ihm den Rücken zu. Er soll ja nicht wieder auf blöde Gedanken
kommen. Sie will das nicht. Nicht heute morgen. Und das heute nacht, das zählt
nicht, da war sie ja schließlich nicht ganz bei sich.
Trotz ihrer abweisenden
Haltung spürt sie ihn auf einmal hinter sich, sie spürt seinen harten Körper,
der ja so was von geil ist. Sie spürt ein gewisses Körperteil von ihm ganz
deutlich. Und sie hat das Verlangen, dieses Körperteil zu berühren und zu
streicheln, und sie tut es auch... Und es gefällt ihr. Oh Gott, was ist nur los
mit ihr?
Sie signalisiert ihm sogar
schamlos ihre Paarungsbereitschaft, indem sie ihr rechtes Bein nach hinten über
seine Hüfte legt und sich ihm damit klar anbietet. Wie eine läufige Hündin,
denkt sie, aber ihr Denken wird kurz darauf etwas undeutlich, denn er nimmt das
Angebot natürlich an...
Und diesmal berührt er sogar
ihre Brüste.
Als sie wieder zu sich kommt, lässt er sich gerade gehen und explodiert förmlich in ihr. Und auch das macht sie noch erschauern, obwohl sie eigentlich total fertig sein müsste. Aber er ist so gut, so wahnsinnig gut... Er ächzt, während er zum Höhepunkt kommt und macht so wimmernde Laute. Es ist wunderbar, seine Laute zu hören, denn er wirkt so hilflos dadurch, und das ist ungewohnt bei ihm. Sie würde gerne sein Gesicht sehen, aber er liegt ja hinter ihr. Und wie zart seine Hände mit ihr umgegangen sind, Das machen die meisten Männer falsch. Die denken, eine Frau wäre genauso robust und widerstandsfähig wie ein Mann an seinem Ding, aber das stimmt nicht, zumindest nicht bei ihr. Und trotzdem ist er so zupackend, so unbeirrbar. Meine Güte, auch von hinten war es gut, unerwartet gut. Ist ja auch kein Wunder, wenn man einen männlichen Finger zwischen den Oberschenkeln gefangen nimmt, um sich zum... Au Mann! Irma, Irma!
~~~~~~~~~~~
SPIELCHEN
„Du hast einen schönen
Busen.“ sagt er ein wenig später, und seine rechte Hand hält immer noch ihre
rechte Brust umfasst.
„Ja wirklich?“ Irma
versucht, mit ruhiger Stimme zu sprechen, denn sie ist noch ein wenig außer
Atem, aber das will sie ihm nicht zeigen. Und sie bewegt sich nicht. Er ist
noch in ihr, und sie will ihn nicht verlieren, sondern noch eine Zeitlang in
sich behalten, weil es so ein gutes Gefühl ist. Chris scheint es zu genießen,
aber Irma glaubt, der genießt alles, was neu für ihn ist (ist es neu?), er ist
eben ein total sinnlicher Typ.
Fünf Minuten später steht
Irma dann auf und macht sich einen Kaffee. Sie hofft, der Kaffee wird ihr
helfen, das schmerzhafte Pochen im Kopf zu überwinden.
Sie kehrt mit einer großen
Kaffeetasse ins Schlafzimmer zurück. „Willst du auch Kaffee?“ fragt sie ihn.
Chris schüttelt den Kopf. Er
liegt so wunderbar entspannt in ihrem Bett, schade, dass sie seinen Körper
nicht sehen kann. Seltsam, mit Bernie ging überhaupt nichts, es war
unbefriedigend mit ihm zu schlafen, und er ist nicht über Nacht geblieben.
Dabei hatte sie es sich so sehr gewünscht, zur Abwechslung mal nicht alleine
aufzuwachen. Warum eigentlich? Tatsache war, sie fühlte sich ziemlich einsam
nach dem Ende ihrer Beziehung mit Oliver, und ihr Selbstwertgefühl war wohl
etwas angeknackst.
Aber jetzt hat sie sich gar
nichts gewünscht und sich auch gar nichts vorgestellt, und trotzdem gab es
ungewöhnlich guten Sex, und der Mann, dem sie dies verdankte, ist sogar über
Nacht geblieben. Und dabei kann sie Chris doch überhaupt nicht ausstehen:
Bekommt man nur etwas, wenn
man sich gar nichts gewünscht hat? Vielleicht sollte sie sich gar nichts mehr
wünschen und sich gar nichts mehr vorstellen. Vielleicht ist das das Geheimnis.
Oh je, das hört sich ja an wie Carrie Bradshaw in ‚Sex and the City’. Als ob
sie eine Kolumne schreiben würde. Irma muss sich ein Lachen verbeißen.
Sie liegen wieder
nebeneinander, ohne sich zu berühren, und Irma wundert sich kein bisschen
darüber.
„Du und Olivia, ihr wart die interessantesten Frauen heute Nacht“, sagt er nach einer Weile und schaut sie dabei irgendwie hinterlistig an, wie ihr scheint.
Er findet sie interessant?
Hmmm... Irma muss jetzt gut überlegen, was sie sagt. Eigentlich fasst sie es ja
als Kompliment auf, denn normalerweise sieht Olivia zehnmal besser aus als sie.
Aber vielleicht geht es ja gar nicht ums Aussehen, sondern um Machtspielchen.
„Vielleicht hättest du
Olivia anmachen sollen. Die ist bestimmt besser drauf als ich“, schlägt sie
locker vor. Er soll nicht denken, dass sie in irgendeiner Art und Weise Eifersucht
auf Olivia hegt. Und das stimmt ja auch…
„Hmmm“, sagt er nach einer
kleinen Überlegungspause. „Ich dachte, die wäre mit diesem Typen zusammen.“
„Nicht, dass ich wüsste.
Schade, da hast du aber Pech gehabt! Warum hast du mich nicht gefragt?“ Oh das
war gut, das war saugut! Er wollte sie eifersüchtig machen, wollte sie ihre
Nichtigkeit fühlen lassen, aber sie hat es ihm zurückgegeben.
Er schaut sie etwas
zweifelnd an, lässt dann dieses Thema fallen, und sie unterhalten sich über die
Gäste, die sonst noch da waren. Die überaus üppige Frau wird nur am Rande
erwähnt, er lächelt wirklich verlegen, und Irma mag ihn auf einmal dafür. Nicht
wirklich natürlich.
„Siggy ist ein Idiot“, sagt
er verächtlich.
„Tja, das stimmt irgendwie“,
gibt Irma nachdenklich zu. Aber Siggy tut ihr eigentlich ein wenig leid, denn
dem würden die Frauen nie so hinterherlaufen wie Chris.
Die rothaarige Zicke von Siggy wird nicht erwähnt, das ist gut, denn
Irma würde zwar liebend gerne über sie herziehen, aber das könnte als
Eifersucht ausgelegt werden. Also lieber die Klappe halten. Auch über Ralf
lässt er sich nicht aus, und das ist auch besser so. Wenn er über den was Übles
gesagt hätte, dann hätte sie’s ihm aber gegeben! Sie mag Ralf, und sie mag die
Art, die er ihr gegenüber hat. Dieses Beschützende. So was würde einer wie
Chris nie haben. Sie grübelt vor sich hin. Eigentlich braucht sie gar keinen
männlichen Beschützer, die Zeiten sind doch lange schon vorbei. Aber trotzdem
hat man es als Frau noch in den Genen: Der Mann, der starke Beschützer. Einer,
an den man sich anlehnen könnte, wenn man schlecht geträumt hat, einer, bei dem
man sich Schwäche erlauben könnte, ohne das er das ausnutzt. Träume nur weiter,
Irma, sowas gibt’s doch gar nicht!
Irgendwie ist sie immer noch
schwer angeschlagen, obwohl es ihr ein bisschen besser geht. Sie hat immer noch
leichte Kopfschmerzen, und ihr Magen rebelliert ein wenig. Warum geht er nicht?
Was will er noch hier? Wahrscheinlich will er sie quälen, aber das könnte ihm
so passen, und deswegen wird sie sich ab jetzt zusammen reißen
Er erzählt von einem nicht gesehenen Fußballspiel bei Kollegen, weil der Fernseher just in diesem Moment kaputtging.
Irma erzählt ihm von ihrem
alten Fernseher, der zwar ein sagenhaft stromlinienförmiges silbernes Design
besitzt, aber leider auch die Angewohnheit, einfach auszugehen, wenn jemand im
Raum mit irgendwas klappert oder klingelt. Er hat nämlich noch eine
vorsintflutliche Ultraschallbedienung. Und manchmal bleibt er dann tagelang
aus, der Schlingel.
Er lacht darüber, dann
deutet er auf seine Taille und behauptet tatsächlich, er wäre fett geworden.
„Zeig’ mal!“ Irma hebt
spontan die Bettdecke hoch, begutachtet seine Taille – und bereut es sofort. Er
denkt bestimmt, sie wäre auf seinen prächtigen Körper scharf. Dafür geht es ihr
eigentlich zu schlecht, aber trotzdem ist sie beeindruckt, er hat kein Gramm
Fett am Leib, und sein Bauch ist traumhaft durchtrainiert. Aber was für ein
eitler Fatzke!
„Ich sehe nichts“, sagt sie
gelassen. „Außerdem mag ich stattliche Männer.“ Und muss dabei automatisch an
Bernie denken, einen wirklich stattlichen Mann, dessen Stattlichkeit schon fast
in Massigkeit übergeht.
„Stattliche Männer!“ Chris
fängt an zu lachen. „Und wie nennt man das noch mal bei Frauen?“
„Vollschlank“, sagt Irma
nach kurzem Überlegen.
„Ja genau. Stattliche Männer
und vollschlanke Frauen.“
Kriegt sie jetzt ein
Fleißkärtchen von dem Herrn Lehrer? Aber eigentlich ist er recht nett zu ihr,
ist ja auch kein Wunder, er hat seinen Spaß gehabt, ist vielleicht besänftigt
und denkt, er hätte sie fest im Sack.
Ja Pustekuchen! Gar nix hat
er!
Fortsetzung folgt
Vorheriger TitelNächster TitelAlle Irma-Chris Geschichten sind auf meiner Homepage, und zwar dort:
http://ingridgrote.de/html/bucher.htmlIngrid Grote, Anmerkung zur Geschichte
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Ingrid Grote).
Der Beitrag wurde von Ingrid Grote auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.11.2008.
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Nach einem Unfall zieht sich der Tierarzt Eric Ehrenthal immer mehr von den Menschen zurück. Als er sich durch eine mystische Begebenheit in einen Zentauren verwandeln kann, geht sein größter Wunsch in Erfüllung: ein Leben in absoluter Freiheit. Doch er hat die Rechnung ohne das weibliche Geschlecht gemacht, das der impotente Mann plötzlich wie magisch anzieht...
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