Günter Weschke

An Tagen wie diesen...


Wolken sind die geheimnisvollen Verstecke der Engel,
wenn es Regnet, weinen sie.




An der Bar des Hotels Bristol in Paris, sitzt eine junge Dame, spielt mit ihrem leeren Cocktail Glas, wie gedankenverloren, vor sich hin.

Barkeeper -Jerry Coover-, beobachtet sie seit geraumer Zeit, heute ist hier nicht viel los und so konnte er, nachdem er die schon sauber geputzten Gläser, auch noch poliert hatte, sie endlich auf die, dafür vorgesehene, gläserne Abstellfläche, stellen.

“Darf es noch ein Drink sein, Madam?”
“Ja Jerry, mix mir etwas, was die trüben Gedanken verschwinden lässt!”
“Gern Madam, wenig Alkohol, mehr Frucht und einen Schuss gute Laune!”

Jerry macht sich an die Arbeit, mit flinken Händen und viel Geschick, steht kurz darauf ein bunter Mix im Kristallglas vor dem Gast.

Der weibliche Gast (oder sagt man heute -Gästin-?) war Isabella to Costello Franchetty, die Tochter des portugiesischen Präsidenten Filippe to Franchetty, sie war in Begleitung zweier Bodyguards, die etwas abseits an einen Tisch saßen.

Isabella war frustriert, sie war jetzt vierundzwanzig Jahre alt, hatte in Yale studiert, war examinierte Juristin mit einer blendenden Zukunft.
Und Heute? Heute sitzt sie allein an einer Hotelbar, versucht die Enttäuschung mit Alkohol zu besiegen.

Welche Enttäuschung?
Ihre “Beste” Freundin hat ihr den Mann ausgespannt, mit dem sie eigentlich zusammen Leben wollte.
Dieser blöde Kerl ist auf sie hereingefallen,. ja, so sind die Männer.
Ja, und auch die Weiber!

“Jerry, mach mir bitte noch so einen Drink, der ist sehr gut!”
“Yes Madam!”
“Diesmal etwa mehr Alkohol!”
“Yes Madam!”

Der Lift aus der vierten Etage hält in der Halle, ein Gast verlässt ihn und geht direkt zur Bar.

Er setzt sich, einen Hocker entfernt von Isabella und bestellt sich einen Whisky.

Als sich Isabella zu ihm hindreht und ihn anschaut, sagt er.

“Darf ich ihnen ein Kompliment machen?”
“Sie sehen umwerfend schön aus, es ist, als würde mitten in der Nacht, die Sonne aufgehen!”

“Was sind sie, Sprücheklopfer von Beruf?”

Etwas verblüfft sagt er:
“Entschuldigung, darf ich mich Vorstellen, mein Name ist Enrico Ruitz!”

Jetzt ist es Isabella die verblüfft ist.
“Etwa  d e r  Enrico Ruitz!”

“Genau der, Madam!”

“Einen Schriftsteller habe ich mir immer anders vorgestellt, aber ihre Bücher sind stets Bestseller, ich lese sie gern!”

“Wie haben sie sich denn einen Schriftsteller vorgestellt!”

“Na ja, so einen, der eine Brille auf der Nase hat, etwas buckelig ist und immer auch unsicher ist!”

“Na und jetzt sind sie enttäuscht, dass ein blendend aussehender, großer Kerl mit blonden Haaren, blauen Augen und braun gebrannt von der Sonne Afrikas, vor ihnen steht!”

Sie Lachen beide.

“Genau! Ich bin Isabella to Costello, gern Isabella!”

“Isabella ist genau der Name, der zu ihnen passt!”

“Danke!”

Aus dem Saloon erklingt Piano Musik.

Enrico fragt: “Tanzen sie gern?”

“Aber sehr gern!”

Er reicht ihr seinen Arm und führt sie in den Saloon.

Dort nimmt er ihre Hand, legt seine rechte leicht auf ihre Schulter und schon ist es, als würde sie Schweben.

Enrico ist ein sehr guter Tänzer, beide sind in ihren Bewegungen gleich.
Während ihr Kopf an seiner Schulter lehnt, sagt er:
“Wenn ich mir jetzt etwas Wünschen dürfte, währe es, dass dieser Tanz nie zu Ende gehen sollte!”

“Träume können sich doch manchmal Erfüllen!”

“Ja, aber nur manchmal!”

Nach dem Tanz gehen sie wieder an die Bar.
Es wird geplaudert und gelacht.
Dann geht Isabelle zu ihren “Bewachern”.
“Ihr könnt jetzt nach hause gehen, hier ist alles in Ordnung!”

“Wer sind die beiden Männer, darf ich das Fragen?”

“Ja, es sind mein Aufpasser, damit mir nichts böses geschieht!”

“Und wenn etwas Gutes geschieht?”

“Dann brauch ich sie so wie so nicht dabei!”

“Jerry, gib mal eine Flasche Schampus rüber, schreib es auf mein Zimmer!”
“Yes Mister!”

Im Zimmer sieht sich Isabella um, auf den Schreibtisch deutend sagt sie:
“Also hier schreibst du also deine Romane!”

“Ja, und wenn ich einen  Krimi schreibe, habe ich einen Schlapphut auf, sehe aus wie Jerry Cotton, rauche eine Pfeife und lass mir die besten Ideen einfallen”!

“Und was für Ideen lässt du dir für heute Nacht einfallen?”

“Natürlich nur die aller Besten!”

Als es am  Morgen an die Zimmertür klopft, frag Enrico verschlafen:
“Ja, wer ist denn da, mitten in der Nacht?”

“Zimmerservice, Mister Ruiz, Frühstück für zwei Personen”!

“Was, für zwei Personen? Ja natürlich, kommen sie herein!”

Die Tür öffnet sich und zwei Männer kommen herein, sie tragen Strumpf Masken, in den Händen halten sie jeder eine Pistole.

“Sie sehen sich um…: “Wo ist die Frau?”

Hinter ihnen öffnet sich die Tür zum Bad…”Suchen sie mich?”

Beide drehen sich um…Isabella schießt sofort. Am Boden liegend, versucht einer von ihnen noch zu Schießen, aber ein Fußtritt von Isabella, befördert die am Boden liegende Waffe, außer Reichweite des Banditen.

Enrico hat entsetzt auf das geblickt, was sich gerade vor seinen Augen abspielte.7
Alles ging so schnell, dass er nicht eingreifen konnte.

Isabella hatte ihre Waffe bereits wieder eingesteckt, die Schüsse hatte auch niemand gehört, weil sie einen Schalldämpfer benutzte.

“Wollen wir erst Frühstücken und dann die Polizei rufen, oder?”

“Nein, sagte Enrico, rufen wir erst die Polizei, danach können wir uns dann mit dem Frühstück noch viel Zeit lassen!”

“Wo hast du eigentlich Schießen gelernt?”

“Das ist bei uns zu hause ein Pflichtfach!”
Als die Polizei eintraf, grüßte der leitende Hauptkommissar, Isabella ehrfüchtig.

Sie schilderten beide den ganzen Hergang, es wurden Fotos gemacht, dann kamen die Bestatter und holten die Leichen ab.

Wieder allei, fragte Enrico: “Sag mal, lebst du immer so gefährlich?”

“Eigentlich ja, ich kenne kein anderes Leben!”

“Aber wer bist du, dass es Verbrecher gibt, die dich töten wollen?”

“Ich bin die Tochter des Präsidenten!”

“Was, wer bist du, die Tochter des Präsidenten?”

“Ja, Tage wie diesen, habe ich schon des öfteren erlebt!”

“Nein, das wusste ich nicht, daraus werde ich einen tollen Krtimi machen!”

“Gut, aber erst gehen wir runter an das Frühstücksbuffett, ich habe nach dieser Nacht und nach dem Überfall, mächtigen Hunger bekommen!”

“Was heißt denn…nach dieser Nacht?”

Sie Küßen sich heftig und gehen zusammen hinaus.

























































 





















 

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