Heinz-Walter Hoetter

Schuldenfinanzierter Wohlstand

 

 

 

Ich wohne seit über zehn Jahren in einer großen Siedlung hier in Fürstenfeldbruck (Oberbayern) in denen früher einmal, Anfang der 60er und Ende der 70er Jahre, der größte Anteil davon Sozialmieter waren, von denen nur wenige ein eigenes Auto fuhren.

 

Eine sehr alte Dame erzählte mir einmal, die schon seit über siebzig Jahren hier wohnt, dass damals auf der Straßenseite vor ihrem Haus nur zwei Autos gestanden haben, die jedoch schließlich im Laufe der Zeit immer mehr wurden. Heute würden so gut wie überall teure Autos die Parkplätze verstopfen, merkte sie nachdenklich an.

 

Sie fragte mich auch, woher nur die Leute bloß das viele Geld haben, um sich solche noblen Karossen leisten zu können, die teilweise mehr als 20 oder 30 Tausend Euro kosten würden.

 

"Nun ja“, gab ich ihr zur Antwort. „Ein Autoverkäufer hat mir erst kürzlich gesagt, wenn all diejenigen, die ihr Auto auf Pump gekauft (oder geleast) haben, hupen müssten, dann gäbe es ein einziges Hupkonzert.“

 

Sie lachte darüber, aber leider stimmt diese Aussage sehr genau und bringt es auf den Punkt, auch wenn es die meisten wohl nicht wahrhaben wollen.

 

Wer nämlich mit offenen Augen durch die Welt unserer Gesellschaft geht, der wird schnell erkennen, dass der derzeitige Wohlstand nur auf Pump möglich geworden ist, der eigentlich schon seit den frühen siebziger Jahren zunehmend kreditfinanziert wurde und dort seinen Anfang genommen hat.

 

Auch die sozialen Leistungen wurden und werden seit jeher mit Schulden bzw. Krediten finanziert, die immer weiter anwachsen und einen beängstigenden Stand erreicht haben.

 

Die Frage lautet daher: „Wie lange geht das noch gut?“

 

Pro Kopf hat jeder Deutsche etwa 28.200 Euro Schulden und der gesamte Schuldenstand beläuft sich auf über 2,4 Billionen Euro. Tendenz steigend wohlgemerkt.

 

Keine Generation kann oder wird jemals diese steigende Schuldenlast zurückzahlen können. Somit ist dieser sog. "Wohlstand"  in der Tat nur auf Sand gebaut.

 

Zwar wären hier unsere sog. "Politiker" gefordert, der Bevölkerung die schonungslose Wahrheit zu sagen, aber dafür werden lieber weiterhin unhaltbare Versprechungen gemacht, um an der Macht zu bleiben.

 

In Zeiten der europäischen und amerikanischen Überschuldungskrise, die bald schon für eine dramatische Zeitenwende sorgen wird, sollten man den Menschen in aller Offenheit sagen: „Euer Wohlstand steht auf sehr wackeligen Füßen und wenn ihr aus eurer Wohlstandblase aufwacht, wird es für euch ein sehr böses Erwachen geben. Ihr werdet feststellen müssen, dass alles nur auf eine Illusion aufgebaut war, die nur durch wachsende Schulden möglich wurde. Für euch alle wird die Zukunft düster aussehen und die allgemeine Armut wird um sich greifen. Stellt euch schon einmal darauf ein!“

 

(c)Heinz-Walter Hoetter

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