Jürgen Berndt-Lüders
Vater/Tochter 2: Bekki als Dolmetscher.
„Papa“, sagt die Bekki leise,
„du hast letzt mit mir geschimpft
und hast mir auf diese Weise
auch die Wahrheit eingeimpft.
Mama hat derweil geschwiegen
und kein Wort hinzu gefügt.
Woran kann es denn nur liegen
dass sie nie die Kurve kriegt?“
Und nach kurzem Überdenken
kriegt sie meine Antwort auch.
„Ich will mich darauf beschränken:
Mama handelt aus dem Bauch.
Für sie bin ich überlegen,
und sie fühlt sich oft nicht frei.
Glaube mir, genau deswegen
will sie nicht, wie’n Papagei
das nachplappern, was ich sage
und sie kommentiert auch nicht.
Für sie ist es keine Frage
ob das dem Gefühl entspricht
was sie selbst dazu empfindet.
Lass sie machen, wie sie will.
Besser, als wenn sie sich windet.
Sie ist öfter lieber still.“
Tags darauf sagt ihre Mutter,
„Wenn du das schon selber weißt,
wär bei uns doch wohl in Butter
womit du so oft entgleist:
Du dozierst nun mal für jeden,
hackst auf jedem Thema rum,
warum soll ich auch noch reden?
Nein, das wäre mir zu dumm.“
Ich sag nichts auf solche Fragen.
Wo sie Recht hat, hat sie Recht,
Doch mir sowas gleich zu sagen
fände ich erst recht nicht schlecht.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.12.2009.
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