Dorothea Stemmer

Das Monster mit Millionen Mäulern

 

Diesen Text kann man singen auf die Melodie von Habanera aus Carmen. Der Refrain "L´amour, l´amour ...." wird wiederholt.

 

 

Seht euch vor, nein ihr seht Nichts.

Ihr seid nicht blind, ihr seid bloß satt.

Das Gewissen, es rührt euch nicht,

das Herz eiskalt, eure Augen matt.

 

Seht es walzt, nein ihr seht Nichts,

die Wälder platt, brennt ab das Feld,.

sprüht mit Gift und Kot, man riecht`s.

Ihr riecht es nicht, denn es stinkt nach Geld.

 

Haltet an, gebt Acht, das Monster lacht.

Entzieht euch mutig seiner Macht.

 

Es schleicht, es schmatzt, umgarnt euch sacht.

Es schmeichelt raubt euch gänzlich den Verstand.

Es schmiegt sich an, verspricht euch Kraft

und führt zum Munde wieder euch die Hand.

Das Kuscheltier stillt eure Gier, ihr fühlt euch wohl dabei.

Doch wenn ihr fühltet, schmecktet ihr auch die Barbarei.

 

Euer Monster verschlingt die Ernten,

verschwendet Wasser und Energie.

Menschen auf andren Kontinenten

erleiden Hunger für euer Vieh.

 

Täglich krault ihr das falsche Wesen

und steigert so seinen Appetit,

es schwappt rüber zu den Chinesen

der Mammon mit ihm auf Schritt und Tritt.

 

Haltet an, gebt Acht, das Monster lacht.

Entzieht euch mutig seiner Macht.

 

Es stampft es tritt auf die Natur

verbündet sich mit Reichtum und Wohlstand.

Versäuft schluckweise die Kultur

und Menschlichkeit aus eurem fetten Land.

Das Monstertier stillt eure Gier, ihr fühlt euch wohl dabei.

Doch wenn ihr fühltet, schmecktet ihr auch die Barbarei.


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Kein Krümelmonster, kein Kuschelmonster.
Das Monster steht für den hohe Fleischkonsum in den reichen Industriestaaten.
Seit 1950 hat sich hierzulande der Fleischverzehr mehr als verdreifacht. Die Hälfte der Getreideernten werden in der Viehzucht verfüttert und noch Soja aus Argentinien oder Brasilien. Dort wächst der Hunger.
Mit "Barberei" am Ende des Kehrverses ist die Massentierhaltung gemeint. Die Tiere werden als Ware, als Rohlinge für die Fleischindustrie betrachtet und dementsprechen gehalten so dass die Produktionskosten so niedrig wie möglich sind.
Dorothea Stemmer, Anmerkung zum Gedicht

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