Rolf Bormuth

Bis dass der Tod euch scheidet?

 
Der Weg führt nur geradeaus,
Du kannst Deine Augen schließen,
Du kannst die Zügel festzurren.
 
Reite nur, reite.
 
Du wirst immer Südwind haben,
da hast du den Wind im Rücken,
du kannst deine Segel festzurren.
 
Halte Kurs, segle gerade aus.
 
Ihr seid gekommen, euch zu geben das Jawort,
jetzt werdet ihr zusammen bleiben,
ihr werdet verharren, bis dass der Tod euch scheidet.
 
Wie angenehm, wie angenehm, der andre ist mir sicher.
 
Was, wenn der Weg sich ändert,
was, wenn der Wind plötzlich von Westen weht
und was, wenn der Partner zu neuen Neigungen startet?
 
Darum reite aber halte die Zügel zum Eingreifen bereit,
segle aber knote die Segel nicht fest,
Liebe und kämpfe für deren Erhalt ohne dich auf geschworener Sicherheit auszuruhen!
 
 
 
Bis dass der Tod euch scheidet. Welch ehrenhafte Aufforderung. So edel und glanzvoll, dass es eine Sünde scheint, an diesem Satz rütteln zu wollen. Aber welcher Gefahr unterliegt er. Bleiben um jeden Preis? Ein Gefühl der Sicherheit, der andere hat es doch geschworen?
 
Was wäre wenn man die Dogmatisierung herausnähme und statt dessen die Forderung in den Raum stellte, sich in der Konfliktfähigkeit zu üben, zu reden anstatt davon zu laufen? Was wenn man das Gegenteil von Sicherheit annehmen würde, mit dem Bewusstsein, dass eine harmonische Partnerschaft so unendlich wertvoll ist, dass man es als wert empfindet, für sie tagtäglich zu kämpfen im Sinne wundervoller Eroberung? Vielleicht ist das Traumtänzerei, vielleicht ist das aber der einzige Weg, um eine echte Beziehung am Leben zu erhalten. Denn nur wegen einem Schwur nicht zu gehen, ist noch lange keine Beziehung. Es ist dauerhaftes Stillhalten und es ist mindestens ein bisschen auch "feige".

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