Iris Asamoah

Spiegelleien

„Schwester, Schwester! Sehen Sie doch, meine Freundin ist wieder da!“

„Nein, die heißt nicht Margarete, sie heißt Elsa.“

„Wir sind schon lange gut befreundet. Sehen Sie mal zu, die macht mir alles nach. Hier, wenn ich den Arm hebe, macht sie das auch!“

„Ja, das stimmt, sie trägt sogar die gleiche Tasche wie ich. Nur, gucken Sie doch mal hin!!! - Sie trägt sie immer auf der anderen Seite, wenn ich sie rechts trage, trägt sie sie links.“

„Sicher, ihr Kleid ist fast wie meines. Da, es hat auch blaue Tupfen und einen Spitzenkragen. Wissen Sie, das wir uns früher sehr ähnlich gesehen haben?“

„Was, nein, nein, sie hat sich sehr verändert, muß wohl krank gewesen sein. Früher war ihr Gesicht ganz rund und glatt wie meins. Schöne, große Augen hat sie gehabt. Jetzt hat sie ja so viele Falten! Da, der Mund hängt ganz traurig. Lächle doch mal, Elsa! Lächle!“

„Alt? Nein, wir waren immer im gleichen Alter Sie hat sich aber schrecklich vernachlässigt. Wie unordentlich sie das Haar trägt, - und die Farbe, ganz grau!“

„Was soll ich? Nein, ins Bett will ich noch nicht! Lassen Sie mich doch noch bei meiner Freundin, bitte! Die kommt ja nie mit, wenn ich aufs Zimmer gehe.“

„Nein, nein ich bin nicht naß! Das ist nur von außen, hab´ wohl irgendwo gesessen. Ach Schwester, ich will noch nicht! Sehen Sie doch, Elsa sieht ganz traurig aus!“

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