Werde durch die Realität gescheit und halte den rechten Spruch bereit 1
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Meine Person – Beginn- meine ersten Eindrücke in meiner Firma
Zuerst möchte ich hier etwas über meine Person erzählen, um besser darzustellen, weshalb
ich überhaupt auf die Idee gekommen bin, dieses hier niederzuschreiben.
Ich wurde im Jahre 1977 in meiner jetzigen Firma, in Emden, in der Autoindustrie eingestellt und
hätte zu dem damaligen Zeitpunkt niemals damit gerechnet, dass ich später einmal eine Tätigkeit ausführen werde bei der ich mich entfalten kann und die mir, trotz aller Aufregung und Stress, Spass machen würde.
Nach der Volksschule begann ich eine Lehre als Elektroinstallateur, danach habe ich noch ca. ein
Jahr in meinem Ausbildungsbetrieb als Installateur gearbeitet. Später habe ich als Elektriker bei einer Verleihfirma, damals sagte man bei uns`´ Sklavenhändler`´, gearbeitet. Ich war damals sehr oft auswärts beschäftig
Zu der Zeit war es für mich sehr schlimm, wenn ich am frühen Montagmorgen wieder losfahren musste.
Ich hatte immer schreckliches Heimweh.
Dazu muss ich sagen, dass ich ein sehr gutes Elternhaus hatte und ich mich sehr gut mit meinen Eltern verstanden habe. Meine Eltern waren immer sehr liebevolle Menschen. Mein Vater ist leider viel zu früh, im Alter von 64 Jahren, verstorben. Meine Mutter ist auch heute noch immer für uns Kinder und ihre Enkelkinder da. Sie hat nur einen Sprachfehler, sie kennt das Wort „Nein`´ leider nicht! Kurz gesagt, ich hatte eine gute Kindheit, auch wenn es uns finanziell nicht immer gut ging, kann ich nicht sagen, dass ich wirklich etwas vermisst habe. Genau aus diesem Grunde fiel es mir immer wieder sehr schwer, wenn es am Montag wieder losging. Also kurz gesagt, ich fühlte mich in der Fremde überhaupt nicht wohl.
Soweit erstmal zu meinem damaligen Empfinden! Gehen wir einmal zu meiner Tätigkeit in der Autoindustrie zurück. Als ich 1977 dort, im damaligen Rohbau (heute Karosseriebau), meine Arbeit begann, merke ich, nach kurzer Zeit, dass sehr viele Kollegen so waren, wie der Name, roh (rau) aber herzlich. Allerdings am Anfang, stellte ich leider fest, dass mir die Tätigkeiten überhaupt nicht zusagten. Denn an 200 Karossen, die auf einem, so genannten Fließband an dir vorbei ziehen, bei dem man jedes Mal dieselbe Tätigkeit auszuführen hatte, wurde es sehr schnell langweilig. Meine damalige Tätigkeit, bestand darin, die Schweißnähte mit einer elektrischen Bürste abzuputzen. Die Bürste drehte sich mit einer hohen Geschwindigkeit immer in die Runde
und bestand aus Metalldrähten Diese Drähte lösten sich mit der Zeit von der Bürste, wirbelten herum und ich hatte sie überall in der Kleidung, teilweise auch in der Haut, es war nicht gerade angenehm. Und ich hasste diese Arbeit. Gegenüber, an der anderen Seite der Karosse, war ein Kollege, der diese Arbeit auch ausführen musste. Ich fragte ihn „Wie lange machst du das hier schon?“ Voller Begeisterung und ohne seine Tätigkeit zu unterbrechen, sagte er: „Ein Jahr und
sechs Monate ungefähr.“
Ich war damals schockiert und dachte, wenn du das solange oder noch länger machen sollst, wirst du hier nicht alt. Zu meiner Arbeit werde ich später noch mehr sagen, aber eines muss ich hier jetzt noch erwähnen. Es gab eine ganz lange Phase, in der ich mit Widerwillen zur Arbeit ging. Hätte
ich damals nicht schon eine Frau und einen kleinen Sohn gehabt, wäre ich in der Firma nicht
lange geblieben. Im Scherz gesagt: Ich war jung und brauchte das Geld! Was ja auch
tatsächlich so war!
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.02.2011.
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