Georges Ettlin

Das ganz normale Süchtigsein


Was früher Gewohnheit war, wird heute als Sucht bezeichnet. Sucht kommt im Wortstamm
aus dem Begriff Siechtum, was bezüglich Heroin oder Opium zutrifft, nicht aber bei
Spielsucht und normalem Cigarrenrauchen. Weder Spieler noch Cigarrenraucher siechen dahin
und wenn sie über 90 Jahre alt sind sterben sie alle am eigenen Alter siechend, aber nicht an einer
guten Cohiba aus Cuba.
Durch die Ausdehnung des Suchtbegriffes wird dem empfänglichen Volk ein schlechtes
Gewissen eingeredet, was dann das Volk manipulierbar macht: Das funktioniert politisch wie
die alten Religionstricks falscher und erfunderner Religionen, die mit grosser Zähigkeit jegliche
Aufkärung erfolgreich überwunden haben.
Sucht ensteht aus dem Bedürnis Unbehagen zu überwinden: Man wil sich immer woh fühlen,
aber das ist von der Natur nicht vorgesehen.
Das Kippen ganz normaler Süchte in krankhafte, belastende Zustände wird durch den
Kompensationsversuch
eines vom betroffenen Menschen empfundenen Mangels begünstigt:

Das Hamsterrad des Arbeitslebens, der Ehe oder das Nichterreichen eines Lebenszieles kann einen
Fluchtrieb erzeugen, der mangels Fluchtmöglichkeiten zum Wunsch nach Betäubung aller
sensiblen Sinne führt. Wären auf chemischem Wege die höchsten Lustgefühle lebenslang
auf höchstem Stand zu stabilisieren, würden wir alle nichts mehr tun, sondern nur noch Pülverchen schlucken.

Ursachen der Sucht:

Intellektuelle Langeweile wegen Unterforderung
Kompensation eines Mangels
Fluchttrieb, Freiheitstrieb,
Existenzangst, Angst allgemein
Selbstwertprobleme
Chronische Schmerzen
Genetische Präpositionen im Hirnbereich.

Wir sind wohl alle ein bisschen süchtig, weil das Leben kein allumfassender,
ewiger Höhepunkt ist ,sondern
ein gehetztes menschliches Zappeln und Flattern zwischen der Hölle des Schmerzes und dem
kurzfristig- erlösenden Himmelreich eines Wimpernschlages, eines Augenblicks, denke ich....

***

c/G.E.

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