Birgit Kleinfeld

Wie das Leben so spielt



Ricky und Luca, ein Paar, (egal ob wie  M/M oder F/M  oder F/F) sitzt beim Frühstück. Beide schauen nicht sich an, sondern in Zeitungen, greifen zwischendurch nach ihren Kaffeetassen oder Brötchen, Im Hintergrund spielt das Radio.



Ricky    
(spricht mit leicht anglo-amerikanischen Akzent) :
Ach, Tina hat gestern Abend noch angerufen. (wartet auf eine Reaktion, und fährt dann als die ausbleibt bissig fort) Du erinnerstan deine Tochter?
 Luca:
( berlinert )
Hm, ja und auch an ihre Bälger. Deine Enkel. Grölblagen, die.
Ricky:         
Was für ein Floh ist dir denn …
Luca:          
Laus nicht Floh… Gar nichts.   Ich will einfach nur in Ruhe frühstücken,  okay?
Ricky:         
Auf  jeden Fall hat Tina erzählt, dass die Kleinen an Halloween zu einer Party gehen. Simon verkleidet sich als Grisu und David als Piccolo.
Luca:          
David trinkt schon nen Piccolo Sekt? Meine Güte, was hast du deiner Tochter bloß beigebracht?
Ricky    :     
Das ist doch eine Figur aus Dragonball, dieser Serie, Anime oder wie das heißt..
Luca:         
  Jajaja.  Blablablubb. Lass mich jetzt endlich frühstücken. Ja?  
Ricky:         
Naja, die Kiddies schlafen dann bei Freunden und da können Tina und Johann auch mal wieder ausgehen. Und da dachte ..
Luca:          
Du dachtest! Wooow!! (kriegt sich kaum wieder ein vor boshaften Lachen)
Ricky)         
Ja, ich dachte, ich würde gerne einmal wieder ins Kino gehen, etwas mit Glamour and  Music. Liberace. Mit Matt Damon, aber auf Deutsch. I really like his deutsche Stimme. (seufzt leise)
Luca            
(nimmt einen Schluck Kaffee, verzieht den Mund,füllt zwei Löffel Zucker nach) Ach, daher weht der Wind.  Dann mach doch.
Ricky:         
Aber es wär so schön, wenn du mal dabei wirst. Michael Douglas spielt auch mit, den  magst du doch.
Luca:          
Douglas? Nee, ich mag diesen Piratentypen lieber.. wie heißt der noch …
Ricky:         
Johnny Depp.
Luca:          
hm.. ja kann sein. (Er tastet auf seinem Teller herum,der leer ist. Nun blickt er Ricky doch an, über die Zeitung hinweg)
Ricky:     
(der stummen Aufforderung folgend, schmiert Ricky Luca ein neues Brötchen) Wir
waren solange nicht mehr aus.
 Luca:         
Mann, ich sag doch, geh!. Dann hab ich mal meine Ruhe, vor deinem ewigen Gequassel.
Ricky:         
(nach einer Pause):
Früher da bist du doch auch gerne, mal … 
Luca:          
(äfft sie nach)  Früher,  da  machtest du ja  auch noch was her! Warst natürlich blond! Ein  Püppchen wie Alice im Wunderland. Aber heute (überlegt): weiblicher T-Rex?
Ricky;     
 
(unterdrückt ein Schluchzen):Du hast dich so verändert ... Ich kenn dich manchmal nicht    wieder, Früher..
Luca:         
Man, rotz hier nicht rum, nimm dir mal ne Popelfahne. Ich bin am Essen. Du mit deinem früher. Früher war die Welt ne Scheibe, früher war ich der Maschinist auf der „Antartica“  und du…“ (hält inne, macht eine wegwerfende Bewegung mit der Hand)
Ricky      
(nach einer Pause nachdenklich, leise): Luca hast du mich je geliebt?“ (tastet in den Taschen  einer Strickjacke, die über dem Stuhl hängt nach einem Taschentuch- hält dann inne)
Luca:     
„Hm
Ricky:         
Was soll das heißen, ‚Hm‘? Hast du nun oder nicht? (guckt auf etwas in der Hand, zögert. Steckt es in die Tasche zurück)
Luca:    
‚Hm‘ heißt ‚hm‘.  Ich sag doch, damals machtest du was her. Warst schlank, deine Haut  war glatt, dein Hintern brauchte noch keine eigene Postleitzahl …  Also, du warst für  mich nie   -- Okay, wie sagst du   immer?    „the one „to die for“ …   Und heute? Bist du    ja kaum gut genug mir ... (grinst gehässig.) das    Wasser zu reichen, - … naja, oder zu  putzen ... - Miststück.
Ricky:    
(fast gehaucht) Du Arschloch … (lauter)   du bist ja auch ne gerade ein Heath Ledger…  Aber damals …
Luca:    
(gehässig lachend):
Nee, eher ein Christian  Bale, ich weiß!
Ricky:
… a
ber damals liebte ich dich, du warst mir, ein Held strahlender als Batman …
 Luca:         
hahaha! Und du der Joker, mit der Fresse … (schaut Ricky an) Dabei hast du doch genug  Ärzte in der Familie
Ricky:      
(zischt.  
Sin Eater! Beschimpf mich, Schlag mich wieder einmal!  Aber ich … I am Invictus- unbezwungen! (schaudert, zieht die Jacke an)
Luca:          
Du kannst ja gerne glauben Cinderella, dass “wahre Liebe siegt“, und so’nScheiß.
Ricky:    
Ich will einfach wieder ein normales Leben, ein wenig Ruhe … (steht auf, geht an die Kaffeemaschine, die auf der Arbeitsplatte im Hintergrund steht, hantiert einen Moment, kommt dann mit  der vollen Kanne zurück  an den Tisch)
Luca:          
Ja, dann sei doch still, dann ist hier Ruhe.
Ricky:         
(plötzlich völlig  ruhig, schenkt Luca neu ein, füllt auch Zucker nach.) … ein wenig Ruhe und kein Geschrei.  Keine Schläge wegen nichts und wider nichts.
 Luca:      
(ungerührtSchläge auf den  Hinterkopf  ...  Na du weißt schon. (trinkt) Kaffee kochen konntest du auch schon mal besser, ist ja eklig heut, die Brühe.
Ricky:         
Meiner schmeckt wie immer. Und (bissig)  deine freundlichen Worte zeigten  mir. Solange du da bist …  Finde ich niemals die Promised Land and so (steht auf, lächelt Luca an,  greift  nach einem Messer hält es  an Luca‘ Kehle.)
Luca:      
Das gibt Ärger! Schlampe! (springt auf, entreißt Ricky das Messer, hält  es dicht an Rickys Hals Knallt  ihr/ ihm die andere Hand ins Gesicht))
Ricky:  
 
(taumelt auf den Stuhl zurück, schreit dabei erschreckt auf, lacht dann hysterisch) Na los mach doch. Nützt dir auch nichts mehr.
Luca:     
Was? Ich bin (stockt, grinst dann) Too fast and Too Furious  für dich … Dreckstück! (will Ricky ins Gesicht spucken, taumelt dann aber auf den Stuhl zurück, das Messer gleitet zu Boden)
Ricky:    
(wieder völlig ruhig aber mit leicht ironischem Ton)) Was ist denn? Geht es dir nicht gut mein Iron Man?  Möchtest du noch einen Kaffee, bitte hier. Reichlich Zucker bekommst du auch.
Luca:    
Jaaa… (trinkt) Mir ist so schwindelig so eng um die Brust. Ich …
Ricky:    
Tja…  Ein wenig wirst du dich noch leiden. Und ob es dich erwartet,  „Das Reich und  die Herrlichkeit … na, ich weiß ja nicht …
Luca:     
Soll das heißen, ich.. ich kratz ab?? Wie …
Ricky:     
Ich hab doch gesagt: Game over! (hält Luca das Fläschchen aus der Jacke hin, imitiert dann Berlinerisch) „Dabei hast du doch genug Ärzte in der Familie“
Luca:    
Damit kommst ... Kommst du nicht durch.  Du bist  … Durchgeknallt—
Ricky:     
Oh no, ich  bin undefeated- Sieger!  Morgen bin ich zu Hause.  Irgendwo in Iowa und du..Wirst sein a dead man..
Luca:      
(wird  langsam schwächer)  Wie … war..  war es Familiensache?
Ricky:     
Du meinst gemeinsame Sache?   Wie kommst du darauf? Du bist ein Säufer, hast ein schwaches Herz …   Ich mach Urlaub. Allein um Kraft zu schöpfen, für einen Neuanfang. Und mein armer Mann..  Ohne jede Chance .. (seufzt übertrieben)
Luca:     
Aber warum .. du hast mich doch mal..
Ricky:    
(imitiert Luca wieder)  „Damals machtest du was her. Warst schlank, deine Haut war glatt, dein Hintern brauchte noch keine eigene Postleitzahl“
Luca:      
(das Sprechen wird  schleppend, undeutlich) Ich ändere mich.  Mach dir Schokolade  Frühstück.  Schlage dich nicht …
Ricky:    
(lacht) Wie oft hab ich das gehört. No, Darling, Deine Zeit läuft ab ... Es tut gut dich so.. so fragile zu sehen …
Luca:      
Du denkst … ein perfekter Mord, aber..
Ricky:    
 oh.. It’s just a little Murder. Ein letzter Kuss (legt einen Finger erst an die eigenen Lippen, dann den Finger auf die Lippen von Luca) und vergiss nicht es gibt keine Rückkehr from Hell  (verlässt die Küche, nach kurzer Zeit, wird es plötzlich dunkel. Das Radio verstummt)
Luca:     (
scheint das gar nicht zu bemerken, liegt regungslos mit dem Kopf auf dem Tisch)

Ricky:    
(schaut durch die Küchentür): Licht und Musik brauchst du ja nicht mehr!
                
Luca bleibt reglos.  Ricky schließt die Tür hinter sich. Stille.
Birgitk0305/Oktober 2013
 
 

(Anmerkung: optional kann es auch einen Epilog
geben, in dem Ricky wieder rein kommt und die
beiden aufklären, dass es sich um eine Probe für
ein Ministück handelte, das gespickt ist mit Zitaten
der Titel verschiedener Filme die die
Synchronsprecher David Nathan( Luca) und Simon
Jäger (Ricky) für deren Prima Vista“ –Lesung in
Hamburg ich dies schrieb,.
Eine Lesungsreihe der „Lauscherlounge“ bei der,
die Ausführenden mitgebrachte Texte lesen (sei es
die bekannter Autoren oder eigene.) Es war mein
aller erster Versuche eines szenischen Dialogs
http://youtu.be/KD7ZdAe3kNk
Birgit Kleinfeld, Anmerkung zur Geschichte

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Birgit Kleinfeld).
Der Beitrag wurde von Birgit Kleinfeld auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.10.2013. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

  Birgit Kleinfeld als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Die Frau im Nebel von Karin Hackbart



Eine kleine unheimliche Legende, die an der Küste spielt

Mit Rezepten von der Küste ersehen.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (1)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Sonstige" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Birgit Kleinfeld

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Hotel Aida (Drabble) von Birgit Kleinfeld (Sonstige)
MANCHMAL GIBT ES NOCH KLEINE WUNDER von Christine Wolny (Sonstige)
Gott schüttelt den Kopf von Gabriela Erber (Spirituelles)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen