Franz Staab

Osterzeit und Kommunion in den Siebzigerjahren

Osterzeit und Kommunion in den Siebzigerjahren

Wenn am Weißen Sonntag, das ist der erste Sonntag nach Ostern, in Schweinheim traditionell die Kinder zur Erstkommunion gingen, dann war das schon immer ein ganz besonderes Ereignis. Für die ungefähr neunjährigen Kinder war dieser Tag im Leben ungefähr so wichtig, wie zehn Weihnachtsfeste auf einmal. Aber nicht, weil man irgend so ein heiliges Sakrament empfing (es war tatsächlich das zweite von sieben Sakramenten der katholischen Kirche, korrekterweise nannte man die Erstkommunion auch Eucharistie), sondern vielmehr deshalb, weil man da Geschenke bekam. Sehr viele Geschenke. Und große Geschenke. Und Geld!

Wer eine durchschnittlich große Familie hatte, also viele Onkels, Tanten und möglichst noch alle Omas und Opas, der konnte schon hoffen, dass da einige hundert Mark zusammenkamen. Da konnte man sich das lang ersehnte, neue Fahrrad kaufen oder eine Armbanduhr oder einen Fotoapparat. Oder man konnte das Geld auf sein Jeans-Sparbuch einzahlen und sich dann jedes Jahr am Weltspartag darüber freuen, dass da so eine große Summe Geld auf dem Konto war.

Bei vielen Familien war es jedoch üblich, dass ein Teil des Geldes, welches der Kommunionbub oder das Mädchen bekam, von den Eltern annektiert wurde, kaum dass man es abends, nachdem alle Gäste das Haus verlassen hatten, aus den Umschlägen genommen und gezählt hatte.

„Von irschendwas müsse mir des Fest ja ach bezahle!“, hieß es dann lapidar.

„Und des Fahrrad hat dir dein Petter ja sowieso scho geschenkt!“, hieß es dann noch, aber nur, wenn man das Glück hatte, dass dem wirklich so war.

Ein sehr beliebtes Geschenk waren, wie gesagt, auch Armbanduhren und Fotoapparate.

Was es auch gab, das war das erste eigene Gesangbuch. Und das musste natürlich mit Goldschnitt sein! Sah das schön aus! Da war man als Kind dann natürlich mächtig stolz drauf.

Was ganz wichtig war, direkt nach der Kommunion, das war, dass man dann auch möglichst schnell, möglichst viele Sterbebildchen bei bekam, die man dann ins neue Gesangbuch legen konnte. So ein Gesangbuch ohne Sterbebildchen, das war kein richtiges Gesangbuch. Die Oma, die hatte ein tolles Gesangbuch! Da waren extrem viele Sterbebildchen drinnen! Sterbebildchen sammeln, das war in den ersten Wochen nach der Kommunion eine der Hauptbeschäftigungen neunjähriger, katholischer Kinder in Schweinheim. Da kam man dann auch das erste Mal mit den betenden Händen von Albrecht Dürer in Kontakt. Diese waren auf jedem zweiten Sterbebildchen vorne drauf. Albrecht Dürer war auch deshalb einer der ersten Künstlernamen, die man als Kind lernte. 

Das war sehr ambivalent mit dem „Gesamtbuch“. Jaja, das ist schon richtig geschrieben, „Gesamtbuch“. Kein Kind sagte nämlich tatsächlich Gesangbuch zu diesem dicken Liederbuch, dass man jeden Sonntag mit in die Kirche nahm, jedes Kind kannte dieses Buch nur als „Gesamtbuch“.

Das war so ein Verhörding. So Verhörer gab es viele in der Kindheit.

Aus Gesangbuch wurde Gesamtbuch.

Aus Schrebergarten wurde der Strebergarten.

Aus Postleitzahl wurde Postleihzahl.

Ja, und im Nachhinein sehr peinlich war auch dieser: Statt Kommunion sagte jedes Kind natürlich „Kommejon“. Kein Kind ging zur Kommunion. Man ging zur Kommejon. Zumindest in Aschaffenburg war das so.

 

Nicht im Traum wäre einem als Kind eingefallen, nachzufragen, was dieses oder jenes Wort wirklich zu bedeuten hatte, wie es ausgesprochen wurde oder woher es tatsächlich kam. Das wäre viel zu peinlich gewesen. Ganz sicher wäre man furchtbar ausgelacht worden. Also lebte man mit diesen Verhördingern, bis man erwachsen war. Als Erwachsener stieß man dann hier und da ganz plötzlich auf die Wahrheit. Solche Wahrheitstage vergaß man dann auch nie mehr, sie brannten sich als ein Ohgott-ohgott-ich- habe-es-mein-Leben-lang-falsch-verstanden ins Gedächtnis ein. Und man beschloss augenblicklich, solche Momente der Erkenntnis zu einem großen Geheimnis zu machen und ganz tief drinnen einzusperren, niemand durfte jemals erfahren, dass man das die ganze Zeit falsch verstanden hatte. Das musste mit ins Grab genommen werden. Es dauerte Jahrzehnte, bis man soweit war, über diese Dinge lachen zu können und bereit war, sie preiszugeben, um a uch andere damit zum Lachen zu bringen. Und dann sagten alle: „Jaaaaa! Bei mir war das genauso! Hahahaha!“

Das war wirklich verrückt.

Ganz nah verwandt mit diesen Verhörern waren auch falsche Annahmen, die man als selbstverständlich richtig bisher angenommen hatte: In weißer Fleischwurst war Hirn drinnen. In Nutella war Blut drinnen. Wer lügt, etwas Böses tat oder nicht beichtete, der kam mindestens ins Fegefeuer.

Vor der Kommunion musste man auch noch einmal schön beichten. Das war ganz wichtig.

Da saß man dann wie ein Häufchen Elend auf so einer Kirchenbank und wartete, bis man dran kam. Irgendwann öffnete sich die eine Türe des Beichtstuhls, es war soweit. Mit frisch gewaschenen Haaren und sauber gewichsten Schuhen betrat man dann den Beichtstuhl. Hinknien, sich bekreuzigen, im Namen des Vaters und so weiter und Amen sagen, ich möchte beichten, während man hinter einem schön geschnitzten Holzgitterfensterchen den Pfarrer sah. Der saß da, murmelte etwas, dass die Sünden vergeben werden und blablabla und dann faltete man sein Zettelchen auseinander und las vor.

„Ich habe die Murmeln von meiner Schwester versteckt. Ich habe meinem Vater eine Zigarette aus der Schachtel geklaut. Ich habe meinen Lehrer angelogen.“

Lauter solche Sachen beichtete man.

Die ganz schlimmen Dinge beichtete man nie.

Obwohl man schon mit sich haderte, wenn man dann die Kirche verlassen hatte, denn man fühlte sich erleichtert, nachdem man hinterher auf der Kirchenbank zehn Vater unser gebetet hatte. Wieviel noch mehr hätte man sich besser gefühlt, wenn man wirklich alles, auch die ganz schlimmen Dinge, gebeichtet hätte? Diese Frage blieb offen.

Zur Kommunion wurden alle Verwandten nach Hause eingeladen. Weil der Küchentisch nicht groß genug war, wurde das Schlafzimmer der Eltern leer geräumt. So richtig leer geräumt. Das Bett wurde abgeschlagen, die Schränke wurden abgebaut, alles kam raus. Dann wurden da irgendwelche anderen Tische reingestellt, wenn nötig wurde auch der Tapeziertisch aus dem Keller geholt, aus dem ganzen Haus tauchten plötzlich Unmengen von Stühlen auf. In so einem Kommunionfeierzimmer standen dann etwa zwanzig Stühle herum und fast alle waren unterschiedlich. Weiße Leinentischdecken wurden aufgelegt und dann das kostbare Goldrandgeschirr von Schirnding aufgedeckt.

Wenn es dann ans Festessen ging, nach der Kirche und der Kommunion, gab es dort das leckerste Essen, das man sich nur vorstellen konnte. Meist eine Fleischsuppe mit Leberklößchen, Markklößchen und Griesklößchen drinnen. In Schälchen standen noch Pfannkuchenflädle bereit, die man auch reintun konnte in die Suppe. Außerdem frisch gehackte Petersilie. Diese Suppe schmeckte schon so gut, dass man gar nicht genug davon bekommen konnte.

Dann wurde die Hauptspeise aufgetischt. Das war dann meistens ein Braten. Allermeistens ein Hasenbraten. Gefüllter Hase. Und da kam dann schon wieder so ein Verhörer ins Spiel: Die Hackfleischfüllung nannte man „Fillsel“.

„Kann ich noch ein bisschen Fillsel haben?“

„Ist noch Fillsel da?“

„In meinem Stück Fillsell ist auch ein Stück Leber drinnen, lecker!“

„Do, mein Bu, du kannst noch e bissje Fillsel von mir ham!“

Zu dem Hasen mit dem „Fillsel“ gab es Klöße, eine schöne dunkle Sauce und Salat.

Die Tischdecke hatte dann nach dem Essen die ersten Flecken, die Frauen räumten alles ab, da half kein einziger Mann mit. Die Männer mussten dann erst einmal eine rauchen. Und das wurde nicht draußen gemacht oder auf dem Balkon. Das wurde in dem Kommunionfeierzimmer gemacht. Und jeder rauchte wie ein Schlot. Man konnte die Luft im umfunktionierten Schlafzimmer schneiden. Schwer zogen die graublauen Schwaden über den Tischen und unter der Decke dahin. Und wenn es laut wurde, weil alle schon ziemlich angeschiggert waren von dem vielen Bier, wurde dann auch viel gelacht. Und wenn dann die betrunkenen Männer, Onkels und Opas ab und zu einen Furz fahren ließen, hörte man den nur, roch ihn aber nicht, weil ja der Zigarettenrauch längst alle anderen Gerüche überdeckte.

Als Jahrzehnte später in den bayerischen Gaststätten, Diskotheken und anderen Örtlichkeiten das Rauchen verboten wurde, wurde einem erst einmal bewusst, was es da sonst so für Ausdünstungen, Flatulenzen und für eine verbrauchte Luft gab. All das hatte man jahrzehntelang, ohne sich Gedanken darüber zu machen, einfach so weg geatmet. Mit einem schönen Schuss Zigaretten- und Zigarrendunst verfeinert.

Während die Herren der Schöpfung also ihren Job machten, Bier tranken, rauchten, anfingen sich zotige Witze zu erzählen, quer über den Tisch zu lachen und zu furzen, und sich ganz toll dabei vorkamen mit ihren Hemden und Krawatten, gingen die Frauen ihren ureigenen Aufgaben nach, die da waren: Alles abräumen, anfangen zu spülen, in der Küche Ordnung machen, neues Bier aus dem Keller holen und vor allem schon mal den Kaffee vorbereiten.

 

In der Zeit zwischen Essen und Kaffee trinken, durfte man als Kommunionkind mit den anderen Kindern spielen.

Häufig war es so, dass es im April, wenn die Kommunion war, draußen schon schön war. Also ging man raus zum Spielen. Kaum war man draußen, kam einer der Onkels um die Ecke und sagte:

„Auf! Mir mache jetzt Kommejonfotos! Bevor du disch ganz eingesaut hast, hohoho!“

Zum „Kommejonfotos‘“ machen ging es dann in den Garten. Irgendwas fand sich immer, was schon blühte, wo man sich davorstellen konnte. Und wenn nichts blühte, stellte man sich eben vor den Maschendrahtzaun oder in den sogenannten Grasgarten. Der Grasgarten war eine Wiese mit Obstbäumen drauf. Im Hintergrund sah man dann die unverputzten Ziegelsteinwände der Nachbar- Gartenbuden und auch wieder Maschendrahtzäune. Meistens blendete einen die Sonne, weil der Fotograf nämlich darauf achtete, dass er die Sonne im Rücken hatte, damit die Bilder ja was wurden. Da wurde noch mit richtigen Filmen fotografiert, die man hinterher erst entwickeln lassen musste. Nix mit Digitalfotografie und so.

Das Kommunionkind musste auch seine Kerze schön gerade in die Kamera halten. Meistens, wenn dann die entwickelten Bilder da waren, hielt man darauf die Kerze schief.

Wer es sich leisten konnte, ließ Kommunionbilder von einem richtigen Fotografen machen. Die waren dann besser, fast so schön wie die schwarz-weißen Hochzeitsbilder der eigenen Eltern in einem der dicken Fotoalben im Wohnzimmerregal, die mit schwerem schwarz-rot kariertem Leinen eingebunden waren. Nur dass die Kommejonbilder dann schon in Farbe waren.

Wenn man in Aschaffenburg Kommunion feierte und hatte Glück, blühten gerade die Magnolien im Aschaffenburger Schöntal. In Aschaffenburg stand und steht nämlich bis heute der größte Magnolienhain Bayerns, wenn nicht sogar ganz Deutschlands.

Wenn die Fotos dann endlich gemacht waren, war hoffentlich noch genug Zeit, im Hof mit den anderen Kindern zu spielen. Die Tanten und Omas waren dann irgendwann in der Küche mit den Kaffeevorbereitungen auch soweit, dass sie auch ein bisschen raus konnten. Da wurde dann durch den Garten flaniert, sich über die ersten Blumen in den Rabatten gefreut und über den Gemüsegarten gesprochen.

„Un? Habter auch scho Kartoffel gesteckt?“

Das Kommunionkind wollte jetzt unbedingt auch mal mit den neuen Stelzen, die Onkel Wolfgang gebaut hatte, durch den Hof laufen. Nach nur fünf Metern war das Kommunionkind gestürzt und hatte ein schönes Loch in der blauen Anzughose auf Kniehöhe. Die schöne Hose, jetzt war sie kaputt. Und drinnen im Kommunionfeierzimmer saß der Onkel, der gelernter Schneider war, der die Hose und den ganzen Anzug genäht hatte, dem man das jetzt beichten musste. Oweihja.

Aber zum Glück war der schon so bierselig, dass er nur sagte: „Naja, es gibt ja noch e zwotte Hose, dann ziehste moje zur Dankandacht halt die graue Hose an.“

Und genauso wurde es dann auch gemacht.

Das höchste war es, wenn es zum Kommunionkaffee dann auch eine Donauwelle gab. Die Donauwelle war damals die größte Herausforderung für jede ambitionierte, echte Hausfrau.

Die Buttercreme durfte nicht gerinnen und der Schokoguss durfte nicht zu hart sein!

Aber ganz egal, wie die Buttercreme aussah oder wie hart auch immer der Schokoguss war, die Donauwelle war immer zuerst leer.

Alle geladenen Gäste brachten einen Kuchen mit zur Kommunion. Zum Schluss hatte man so viel Kuchen, dass man den gar nicht alleine mit der Familie aufessen konnte. Aber genau das war auch Sinn und Zweck der Sache.

Denn schon vor dem Kaffeetrinken wurden ganz viele Kuchenteller mit verschiedenen Kuchenstücken vollgepackt und mit Alufolie abgedeckt. Die wurden dann als Dankeschön zur Nachbarschaft getragen. So bedankte sich das Kommunionkind für die Glückwunschkarten, in denen natürlich ein Teil des Geldes drinnen war, das man zur Kommunion geschenkt bekam.

Sehr ärgerlich war es, wenn es eine Tante gab, die zu faul und zu geizig zum Kuchen backen war. Die brachte dann nur einen trockenen Marmorkuchen mit, der noch nicht einmal einen Schokoguss drauf hatte. Da war dann nur Puderzucker drauf.

Wenn dann auch das Kaffeetrinken zu Ende war, durfte man anfangen, seine Geschenke auszupacken. Endlich war der Moment da, auf den man seit Wochen hingefiebert hatte! Geschenke auspacken bei der Kommunion! Hatte man jüngere oder ältere Geschwister, war das für diese der schrecklichste Moment des ganzen Tages. Der womöglich verhasste Bruder, mit dem man sich praktisch ständig zoffte, bekam heute Geschenke ohne Ende und man selbst ging völlig leer aus. Das war wirklich grausam.

Ein kluges Kommunionkind war, welches seinen Geschwistern Trostpreise gab, am besten gleich am Kommuniontisch.

Ein sehr beliebtes Geschenk, als Kommunionbub, waren auch Modell-Bausätze von Revell. Am beliebtesten waren Kriegsschiffe, U-Boote und Kampfflugzeuge. Meist bekam man gleich mehrere davon. Es war also durchaus clever, dem Bruder gleich zu erlauben, eines davon aufzupacken und direkt zusammen zu bauen. Meist halfen da dann die mittlerweile schwer angetrunkenen Onkels mit. Mit Kippe im Mundwinkel wurden dann Bauanleitungen durchgelesen, Teile vom Plastikgussrahmen heruntergebrochen, der Geruch von Kleber zog nun durch das Wohnzimmer und alle machten „ooh!“ und „aah!“, wenn dann der erste Flieger fertig auf dem Tisch stand.

Häufig war es übrigens auch so, dass der Platz in dem Kommunionfeierzimmer gar nicht ausreichte für alle Gäste. Da wurde dann, meistens im Wohnzimmer, noch ein Kindertisch aufgebaut. Nicht selten gab es dann bei den älteren Kindern lange Gesichter, wenn sie dieses Jahr nochmal am Kindertisch Platz nehmen mussten. Aber der Unmut darüber dauerte nicht lange an, denn meist ging es am Kindertisch viel schöner zu.

Wenn dann am späten Abend alle Gäste wieder nach Hause fuhren, wurde es endlich ruhig im Haus.

Das Ehebett der Eltern war zumeist woanders aufgebaut worden, damit die Eltern einen Platz zum Schlafen hatten.

Ein Gutes hatte die Kommunion. Da das elterliche Schlafzimmer ausgeräumt war, wurde die Gelegenheit genutzt und dieses dann auch neu tapeziert oder gestrichen.

An den Tagen nach der Kommunion gab es dann die Reste zum Essen, die übrig geblieben waren. Grundsätzlich immer gab es einmal Krenfleisch mit Meerrettich und Salzkartoffeln und schön braun geröstete Schmelzzwiebeln dazu. Das Rindfleisch war in der Fleischsuppe mitgekocht worden, die an der Kommunion aufgetischt worden war.

War auch das Krenfleisch aufgegessen, war die Kommunion endgültig vorbei. Und auch die Osterzeit, die in den Wochen vorher das beginnende Frühjahr eingeleitet hatte.

Die kaputte Kommunionhose hing noch Jahre im Schrank, zusammen mit dem ganzen Anzug und der Kommunionkerze.

 

Mit den Jahren wurden die Sterbebildchen im Gesangbuch mehr, ganz ohne dass man sich darum kümmern musste. Es ging mit den Opas und Omas los und dann mit den älteren Onkels und Tanten weiter. Und wenn man dann noch mehr Jahre später in einem alten Fotoalbum blätterte, stellte man immer wieder mit etwas Traurigkeit in den Augen fest, wer alles nicht mehr da war, von den Gästen, die damals dabei waren, die mit einem, als man Kommunionkind war, im Garten vor einem Maschendrahtzaun gestanden waren.

Aber egal, was auch kommen mochte und passieren mochte, in der Familie, mit einem selbst, in der Welt, von Helmut Schmidt, über Helmut Kohl, über Schröder, Merkel, bis hin zu Scholz und den aktuellen Krisenherden in der Welt. Jedes Jahr wieder begann die Osterzeit, die Narzissen fingen an zu blühen und die Schneeglöckchen, die Hyazinthen und die Tulpen. Die Osterzeit blieb und mit ihr Osternester im Garten, Schoko-Osterhasen auf den Tischen und sicher auch die ein oder andere Donauwelle auf den Kaffeetischen.

Nur geraucht wurde nicht mehr in den Kommunionfeierzimmern.

Vielleicht war das der Grund dafür, dass sich in der neueren Zeit fast niemand mehr die Arbeit machte, das Schlafzimmer auszuräumen und man stattdessen schon Monate und Jahre vorher in den Wirtschaften für die „Kommejon“ reservierte. Weil es einfach keinen Spaß mehr machte, daheim zu feiern, wenn man nicht drinnen rauchen durfte.

Wem man das von Herzen gönnte, dass sich all dieses so grundlegend geändert hatte, das waren die Frauen. Die mussten in späteren Jahren nicht mehr tagelang für solche Familienfeste alleine in der Küche schuften.

Manchmal hatte es auch sein Gutes, wenn sich die Zeiten änderten.

 

Ich wünsche euch allen eine wunderschöne Osterzeit 2024!

Wer Geschichten wie diese mag, dem darf ich mein Buch „Der Kartoffelkäfer ist ein Ami“ empfehlen, welches ich hier schon vorstellen durfte. Es ist als E-Book und Taschenbuch erschienen und überall erhältlich. Ich freue mich sehr über Leser-Reaktionen! Man kann sich auch, wenn man einen E-Book-Reader hat, eine kostenlose Leseprobe auf dem entsprechenden Portal, meist Kindle oder Tolino, downloaden.

 

Euer Franz Staab

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.03.2024. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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