Rudolf Elster

´N Updrag

Wi Ollerden denken seker noch immer faak an de lesd Weltkrieg torügg. Domaals weren wi noch Kinner un hebben daarum de Tied heel anners sehn as uns Ollen. Ik kann mi dor noch good up besinnen, dat ik, nett tein Jahr old, denn ok in`t Jungvolk mitmaken dürs. Wi kwemen dor all Week binanner, moken Haaskespillen un dürsen ok scheten lehren. Up disse Namiddag hebben wi uns immer van een up anner Mal düchtig freit.
Na een Jahr, dat was so Harvst 1944, was dat oftosehn, dat dat mit de Krieg bold daan was.Elker Mann wurr nu bruukt, wenn Dütsland noch winnen wull. Wi Jungs weren natürelk Für un Flamm, daarbi mittomaken. Un dat leep uns ok mit. Wi dürsen in d` Volkssturm , so heetde dat domaals, wor `t all binannersöcht wurr, wat noch nett lopen kunn. Midden in Mainhaf was `n Büro, wor wi indeelt wurren, Dennst to doon. De bestunn dor in, eenfach Böskuppen to maken, de so anfullen.
Eenmaal kweem van de, de dat Seggen over uns harren, `n Updrag, dat twee Mann na Siegelsum fahren sullen un `n Buur Bescheed geven, dat he sien Perd noch doch oflevern muß. Joke un ik wurren utsöcht un wi moken uns mit Raden gliek up Padd. Um besten was dat, wenn wi d` Hauptstraat nomen, wiel de Eetsweg neet immer so up Stee was, dat`n dor mit Rad fahren kunn. Wi weren noch neet lang unnerwegens, do sachen wi `n Auutobus an d` Straatskant stahn, de heel köttschoten was. Nahst sünd wi gewahr worden, dat de Tommys de mit hör Deepflegers tramtatert harren. Wi stegen van`t Rad of un keken na, of dor noch woll wat van to bruken was, völ wiß neet mehr. De Batterie van d` Motor leet uns noch heel good to. Wi weren dor nett bi, de uttuboen, do hörden wi tomaal Flegers komen. Nett as wenn uns dat indaan wurr, reten wi ut un kropen in so`n Eenmannsgatt, wor de Schanzers `n heel Bült van an d` Straat langs graven harren. In disse Gaten kunn`n Schuul finnen, wenn de Deepflegers kwemen. So`n twintig Meter van d` Bus weg was glückelk een, de wi noch nett in d` Luur kregen, as de Balleree anfung. Uns Raden harren wi eenfach liggen laten.
Wiel to de Tied up Straat nett nix los was, mutten de Flegers woll docht hebben: denn laat uns de Bus man even up`t Koorn nehmen. Wo sullen se ok weten, dat hör Kollegen de Kaar al so begahn harren. Se kwemen mit dree Maschinen anflogen un schoten, wat `t Tüg hollen wull. Tweemal kwammen se noch weer torügg un dreihden denn of. Wenn de Bus proten kunnt harr, harr he wiß seggt: geiht de Balleree all weer los? Ik bün doch al heel un dall stücken.
Wi wachtden noch `n Settje un bedaarden uns erst even. Ik dee so, as wenn mi dat al nix utmaakt harr. Joke meende ok, dat wi nu doch ok rechtschapen mal `n bietje van d` Krieg mitkregen harren un in dat Gedeel nu ok mitproten kunnen. Ik löv, wi hebben uns beid neet troot, totogeven, wat wi för `n Nood utstahn harren. Bi mi was dat tominnst so un ik bün mi ok neet seker, of ik anner Dag mien Unnerbüx noch mal weer antrucken hebb.
So sacht kropen wi ut uns Gatt rut un gungen weer up uns Bus an mit sien Batterie. As wenn de Flegers dat wußt harren, dat noch een Deel heel was, de Batterie was nu ok kött as Solt. Uns Raden weren aber heel bleven. Wi nomen hör up un fohren so weer up Huus an. Vandaag sull`n woll seggen, wi stunnen so unner `n Schock, dat wi uns groot Updrag, de wi ja för de Endsieg utföhren sullen, heel un dall vergatten.
As wi bi uns Kollegen ankwemen, weren se blied, dat wi leven deen, wiel`n de Balleree ok in Mainhaf hört harr. Wi kregen keen Schellens, dat wi uns Böskupp neet utföhrt harren un ik löv, dat Peerd is ok neet mehr oflevert worden.
So wurren wi reddt un dat Peerd wiß ok. Wenn ik dat so bedenk, hett uns Nood un Beleven ok sien Goods hatt, wiel wi wenigstens `n Deer för d` Dood bewahrt harren, de för`n Saak bruukt worden sull, de uns ok nett nix as Nood un Elend inbrocht hett.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.09.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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