Ursula Mori

Bahngedichte 4 - ein Sturm

Bahngedicht 4 - der Sturm

Es pfeift, es dröhnt, ein Sturm sich zusammenbraut.
Er rüttelt am Mantel, das Haar zerzaust.
Rast übers Feld in dunkler Nacht,
hat zum Glück noch keinen Regen mitgebracht.
Die Frisur ist im Eimer,
es lacht dabei nur einer.
Sein Kopf ist kahl geschoren,
dafür friert er jämmerlich an die Ohren.
Drei weisse Lichter erscheinen in der Ferne.
In den Zug steigt nun jeder liebend gerne.
Wer jetzt denkt, die Müdigkeit ist verflogen,
den plagen bald schon grosse Sorgen.
Gemütlich lehnt er sich zurück
und verschläft bis Ziegelbrück.

©Ursula Mori

PS. Heute war es wirklich stürmisch auf unserem Provinzbahnhof.
      Wem bekannt ist, in welcher Gegend ich lebe, findet vielleicht heraus,
      dass man sich kaum bis Ziegelbrücke verschlafen kann. Doch Bern, die
      Endstation auf unserer Linie, reimt sich leider nicht auf zurück. An der
     Wärme, nickt man gerne noch einmal ein.  
     

 

 

 

 

 

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.02.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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