Heinz Säring

Der Schatzgräber

 

      Der Schatzgräber
   

        frei nach J.W.v.Goethe

                               Limericks


Sein Konto war leer auf der Bank,
man denke sich, wie ihm das stank.
Und ganz trübe Tassen
mit Piepen in Massen, -
nein wirklich, das macht einen krank.

Die spielen sich auf, wie die Bosse
und fahren 'ne Nobelkarosse,
die Weiber, die geilen,
die können sie feilen, -
er möcht so was auch auf dem Schoße.

Er hat von ganz früher ein Book,
darin  gibts Belehrung genug.
Er sammelt seit Wochen
schon Kräuter und Knochen
und dünkt sich in Mystik recht klug.

Er zeichnet im Wald einen Kreis,
wie ers von der Penne noch weiß. -
Zwei Stöcke - nicht krumm -,
ein Bindfaden drum,
das macht weder Mühe noch Schweiß!

Nur eines gefällt ihm nicht gut,
der Satan verlangt eignes Blut,-
ja könnt mans verwenden,
wenn Viecher verenden, -
doch das brächt den Teufel in Wut!

Drum macht er den Schnitt in den Arm, -
das Blut läuft, es rieselt ganz warm.
Er hat auch Papier,
und Federkiel hier, -
was soll die Bewegung im Darm?

Dem Teufel die Seele verschreiben,
das kann nun  wohl nicht unterbleiben.
Dann schwimmt er im Geld,
was kostet die Welt?
Dann kann ers  wie Großkotze treiben!

Ganz rauh fängt ein Wind an zu wehen,
kein Stern mehr am Himmel zu sehen.
Pechschwarz ist die Nacht,
ach wärs erst vollbracht, -
man hörte das Krächzen von Krähen.

Da sieht ers weit hinten ganz helle -
es kommt auf ihn zu auf die Schnelle -
es leuchtet und strahlt,
ein Bub, wie gemalt,
der landet vor ihm auf der Stelle.

Das Licht, das den Engel begleitet,
hat Wärme und Leuchten verbreitet.
Es kommt aus der Schale,
die mit einem Male
dem Schatzgräber Freude bereitet.

Er trat in den Kreis nun hinein, -
das konnte kein Beelzebub sein.
Er reicht ihm die Schale
und lädt ihn zum Mahle,
der Schatzgräber lässt sich drauf ein.

"Such nie mehr nach Schätzen zu graben,
der Trunk wird dich heilen und laben,
du wirst schon in Stunden
vollkommen gesunden.
Der Böse, er soll dich nicht haben.

Du solltest am Tage, in Wochen
dich mühen und tüchtig malochen, -
doch bist du kein Knecht
und hast auch das Recht,
auf Spaß und Erholung zu pochen!

Man sollte schon wirken und streben,
um abends, und öfter daneben
im Freundesverein
auch fröhlich zu sein, -
das wäre ein tüchtiges Leben.

Dann könnte man auch mal schön feiern,
so wie in den Bergen die Bayern,
vergnügt und mit Charm,
die Resi im Arm, -
mit Weißwurst, und Ostern mit Eiern."


 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.04.2010. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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