Gudrun von Hase

Briefe

Weißt Du noch in jungen Jahren

Kam die Post noch in Papier

Eng geschriebne Zeilen waren

Handverfasst noch selbst von Dir

 

Die Meldungen kamen in schönen Karten

Je nach Mitteilung wurde das Papier ausgewählt

Häufig musste ich sehnlichst warten

habe die Tage bis zur nächsten Nachricht gezählt

 

Am Papier haftete noch Dein Duft

Die Briefmarken zeugten von Deinem Geschmack

Viele kamen per Zug, manche per Luft

Die wenigsten noch am selben Tag

 

Aus Deinem Schriftbild konnte ich lesen

Wie Dir beim Schreiben stand der Sinn

Warst Du etwa in Eile gewesen

Flogen die Zeichen und Bögen geneigt dahin.

 

Bisweilen konnte ich Deine Trauer spüren

Wenn Tinte zu wässrigen Wolken zerfloss

Wo Tränen das Papier berührten

Und sich ein Wort nur schwer erschloss

 

Heute schreibst Du keine Briefe mehr

Heute erhalte ich e-mails von Dir

Die Buchstaben kommen alle gleich daher

Und sind sekundenschnell bei mir

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Bei der Amtsübergabe hatte ihn sein glückloser Vorgänger nach dem offiziellen Teil beiseite genommen und ihn zu einem kleinen Spaziergang durch den Tiergarten eingeladen. Ängstlich nach allen Seiten blickend hatte der ihm dann ins Ohr geflüstert, dass es neben den bekannten Geheimdiensten noch einen ganz „geheimen“ gäbe, von dessen Existenz nur der Kanzler und er selbst wüssten. Dieser käme immer dann zum Einsatz, wenn die offiziellen Dienste versagten, was ja leider ziemlich oft der Fall sei.

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