Daniel Bossy

Glas

Glas

(Achtung: ...nicht für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren geeignet)

eine Flamme entzündet am Docht der Kerze
ein in weiss gefließter Raum entflieht der Dunkelheit
zwielichte Schatten tanzen über vier Wände
vor mir, ...ein großer Spiegel
sanftes, weiches Licht verführt mein Spiegelbild

langsam richtet sich mein Blick auf die Gestalt im Glas
und schon verspüre ich ein heiß kaltes Prickeln auf der Haut
da schlage ich, bestürzt über all jene Lust,
die Augen nieder

doch selbst jetzt, wo ich betroffen erstarre
wächst in mir ein qualvoll unerfülltes Verlangen
aus den Tiefen meines inneren Ozean´s
Sehnsucht
Liebe

noch im selben Moment, sehen meine Augen
-nun wieder gerichtet in den Spiegel-
Euch Gebieterin, ...zu meiner linken
und mich selbst, stehend, ...doch in Ketten gelegt

mir ist heiß,
obwohl die Atmosphäre der weißen Fliesen steriele Kälte verspricht

dann bewegt ihr Euch
-mit unvergleichlicher Eleganz-
drängend mich mit forschem Blick
Disziplin zu waren

-nur ein kurz gesprochener Befehl durchdringt die Stille-

erniedrigend ist das Bild,
in dem meine Lippen ihr kaltes, lebloses Abbild liebkosen
und meine Zunge über das geschlechtslose Glas gleitet

-schon brennt unerwartet heißes Wachs auf meiner Haut-

glasklar sind die großen Tropfen
die gleich eines endlosen Reigen´s
aus den Flammen einer kleinen Kerze gleiten,
die Ihr mir, Gebieterin
vor die Augen haltet

unbarmherzig schnell vermischt sich der Schmerz mit meinem Speichel
und in der Kürze eines Atemzuges,
bringt mich ein Fußtritt aus dem Gleichgewicht

einsam verklingt das Klirren der Ketten,
nachdem mein gebundener Körper hart auf den Fliesen aufschlug

da spuckt Ihr mir, Gebieterin
verächtlich auf das Gesicht:

“Bedanke Dich bei deiner Gebieterin,
dafür, dass sie sich überhaupt mit dir abgibt.
Denn wir beide wissen ganz genau, dass es dir niemals gelingen wird,
deine -ach so angebetete-, zufrieden zu stellen.“

-purer Zorn flammt auf in Euren Augen-

und schon erschlägt mich der vernichtende Blick,
mit dem Ihr all Euren harten Worten Nachdruck verleiht

gestraft und den Tränen nahe,
bleibe ich zurück

lange Zeit noch liege ich gefesselt in meinen Ketten zu Boden,
bis ihr Euch meiner erbarmt
und mir endlich ein wenig Liebe schenkt
...

Mir ist durchaus klar, dass der Inhalt dieses Gedichts sehr gewagt ist. Aber es ist nur ein Gedicht und als solches sollte es auch beurteilt werden... .
mfg: Daniel
PS: aktuelle Lesungen, siehe www.jpsadesque.de
Bis dahin, viel Spaß noch!
Daniel!
Daniel Bossy, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 29.10.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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