Helmut Hartl
Hoffnung
Ein Bäumchen pflanzte ich im Garten,
ich hegt es gut, sah’s wohl gedeihn.
Sein Blühen, - ich konnt’s kaum erwarten.
„Wie reich wird meine Ernte sein!“
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Nach langer Mühsal, - erste Knospen,
die sich wohl mehrten Tag für Tag.
Wie hab’ den Anblick ich genossen,
ein Blütenmeer das mich umgab.
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Zu Früchten formten sich die Blüten.
Im warmen Lichte bald gereift.
Doch jäh begann ein Sturm zu wüten,
der nach den stärksten Wurzeln greift.
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Er riss das Leben aus den Schollen.
Wohl sah ich’s, - helfen konnt’ ich nicht.
Der Mühe Lohn ward’ mir gestohlen,
von einer Macht, die alles bricht.
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Stumm wankt’ ich durch zerstörtes Grün,
sah Holz und Frucht zerschunden.
Nie wieder wird es hier erblüh’n,
der Sturm schlug tiefe Wunden.
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Wie sinnlos mein Versuch zu bergen.
Das Hoffen auf verschonte Frucht.
Soll dieser Garten doch verderben!
... vergebens ich danach gesucht.
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Doch ging die Zeit, mit ihr die Kälte.
Die Fluren keimten junges Grün.
Erweckten welke Lebenskräfte,
mein Denken folgte neuem Sinn.
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So lief geschwind ich in den Garten.
Was sich dort fand, - ich glaubt es kaum.
Ich sah die Hoffnung auf mich warten,
sie spross aus dem gestürzten Baum.
helmut h.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.06.2023.
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