Lothar Krist

Haut

grrrrhhhh mal haut
vielleicht ein bisschen mehr
und grrrrhhhh ...


feuerzungen tanzen lichtgefunkel über haut
visionen gierig schlucken
flammen kerzen züngelnd in sich selbst versunken
einen lohend Schenkelhals entlang

keine weltgedanken irritieren
oder verletzen gar die wölbung eines knies
in dem eine spitze zunge
flüsternd säuselnd lispelnd pressend
worte von liebend tier
an mensch verichelnd streicht

so halber meter gänsehaut
vielleicht ein bisschen mehr
ertränkt ein blickfeld links und rechts
linker daumen, der versinkt so daumentief
linker zeigefinger, linker mittelfinger
stinkt sooo guuut

oh, ich fühle, ich verfühle, oh
während tier, so wildes tier in mir
geilt zahn an geilem zahn
eine piepsende kniescheibe entlang
und die hände, ihre hände
halten sich verzweifelt fest
an IKEA-festen bettensprossen

oh, ich fühle, oh, ich beiße
knochenrund von knie
ich zerfleische fleisch
so zartes fleisch und die darüber-haut
und genieße sie
diese meine rechten fingerspitzen
die sich dabei selber kitzeln da unten an der sohle

oh, ich fühle, ich verfühle, oh
ich schnupfe kurz den duft
von daumen, zeigefinger, mittelfinger
die sich gleich wieder in ihrem wo verstecken

nachriechen und nachfühlen
so riechen wie tier
so fühlen wie tier
und so kauen, oh

oh soo oh
nur für mein herz allein
sichtbare flammen züngeln
hin nach diesem gottes acker
und verspucken sich
am unendlichen weich
eines oberschenkels, einem linken
bis zum letzten, allerletzten tropfen

trocken, oh, so trockene kehle, du
du bläst das feucht ins kalt
und schlürfst dich dann selbst
und fühlst und wühlst
du wieder so feuchte zunge
während zähne scharf an scharf
aus tiefstem schlund
die haut darunter ritzen
in verzuckenden, so schrillenden kicherlichigkeiten

grrrrhhhhh so grrrrhhhhh
ich trinke dieses zittern
ich inhaliere diese sehne
und verbeiße mich in die seele
nur so ein hauch von einem biss
arrrrrhhhhh so grrrrhhhhh
(nur du, du leserin, verstehst mich sicherlich
lutschi-lutschi-zeit wohl ist)

ich beiße leicht, so leicht hinein
wie nur der flügelschlag
eines nachtfalters verflattern mag
meine Zungenspitze ist überall
in und an dir
und ich verfühle, verfühle immer näher
immer näher, so näher an diesem deinen hort
diesen lutschi-lutschi-höllenort und warte

ich warte und warte in gemächlichkeiten
ergehe mich im knurren meiner zahngefährlichkeiten
über fliehend muskelschwund hinweg und warte
keine eile, kein bisschen eile weit und breit
ich warte und alles, so alles
ja so wirklich alles ist mein
und gehört mir ganz allein
und mein schwanz steht problemlos
mit mir mit
er hat ja zuvor schon zweimal abgespritzt

ich warte und beiße zart ein geflecht
von muskelstrang und sehnen
und sehne und sehne dabei diesen ort
doch ich warte, warte, warte
und lass der zunge rau in dir verrattern

sekunde um sekunde oder gar minutenlang
ich setze einfach einen punkt ins tief
so tiefer zunge punkt und warte, warte
verliere mich und verliere mich an ...
wieder an deiner zuckenden schenkelinnenseite
sich an sich selbst verlierender flüsterworte

worte, so garstige worte
und an so garstiger als so garstiger orte
die in sich selbst verrinnen
lassen einen gerne warten

wahnsinn, doch der wahnsinn
treibt mich noch weiter an
worte, so garstige worte
können auch fehlen an anderen so gastigen orten

so tiere ich gierig tier denn an
ich giere den ort und fasse kalt
den ersten nassen fetzen fleisch
hinter zahnbewehrten lippen an

arrrrhhhh so rrrrhhhh so grrrrhhhhh
so hart und doch so zart
viel zarter noch als zart
zerfetze ich den fetzen
diesen nassen batzen warm und kalt
rrrrhhhh so grrrrhhhhh, so hin und her

ich fetze ihn so zart
so unheimlich hart
so mir selber so unheimlich zart mal hart
wie die katzenmama ihren süßen balg
diesen nassen batzen fleisch
und ertrinke in deinem gegggrrrrhhhh

grrrrhhhh so grrrrhhhhh
ich presse dieses grrrrhhhh
tief heraus aus meiner kehle
grrrrhhhh so grrrrhhhhh
danae stöhnt und stöhnt
hält sich verzweifelt fest
an ihren so festen bettensprossen

und dann pppffffhhhe ich
ganz tief heraus aus meiner kehle
mitten hinein in deine muschi
ich mache einfach bbbbrrrrrhhhhh
puste und blase und puste und blase
und lasse lippen und zunge dabei zirpen
(du liebe leserin du, du verstehst mich sicherlich
oder etwa nicht)

ich liebe dich

DA zertierte Dein Schrei diese Geilheit meiner Penisruhe!
"Hey, fick mich endlich, Du Trottel!"

 

© Copyright by Lothar Krist (2.1.2002 im Smaragd)

Zu dieser Gedicht-Geschichte sollte man wissen, es geschah an einem völlig verregneten Wochenende, wir lagen fast nur im Bett. Danae lernte für die Uni. Sie hat in Polen Jus und Deutsch studiert, hatte zwei Magister, und machte hier in Linz den Doktor in beiden Disziplinen. Sie hatte ein kleines Auslandsstipendium. Und so zwischendurch haben wir uns geliebt. Ich war also an diesem Nachmittag schon ein wenig leer "geschossen".
Ihr kennt Danae inzwischen ja schon ein wenig. Doch ihre Geschichte hat dann ein so böses Ende genommen. Irgendwie typisch für meine Liebesgeschichten. Meine Oma hat oft gesagt: "Das Leben ist ein Hund! Und manchmal wird es zur Hündin! Und Du kannst Nichts dagegen machen! Es frisst Dich einfach auf!" Oma hat zwei Kinder verloren und einen Enkel. Sie hat wohl einen Wolf und eine Wölfin gemeint.

 

 

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 31.07.2023. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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